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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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der Bericht nach Ulsar geschickt werden kann.« Er dachte kurz nach. »Am besten reite ich selbst. Eine solche Angelegenheit will ich keinem anderen anvertrauen.«
    »Wartet«, bat Pashtak, als sie an der Treppe zum Keller angekommen waren, und trat dem überführten Beamten in die Kniekehle, dass er kopfüber die Stufen hinabstürzte. »Somit ist wenigstens etwas Gerechtigkeit geschaffen worden«, meinte er dann zufrieden, schnurrte und grinste gleichzeitig.
    Stöhnend richtete sich Wogoca am Fuß der Treppe auf.
    Der Offizier hob die Augenbrauen. »Ich sollte die Stufen unbedingt überprüfen lassen. Da kann man sich im ungünstigsten Fall das Genick brechen.«
    »Im günstigsten, meintet Ihr«, verbesserte der Inquisitor.

    Drei Tage später befand sich Pashtak wieder an der Kreuzung, eine weitere Tagesreise von Ammtára entfernt. Zwei Tage war er in Braunfeld geblieben war, um den Ausrufern die Gelegenheit zu geben, seine Unschuld zu verkünden. Ansonsten, so vermutete der Obrist, würde sein Schädel sich bald zu Dokaluschs übrigen Trophäen gesellen.
    Tatsächlich verhielten sich die Menschen ihm gegenüber völlig normal, als er die Stadt verließ. Das bedeutete, sie würdigten ihn keines Blickes oder wichen ihm aus.
    Der Wache war es gelungen, den Vater des toten Kindes festzunehmen, als dieser die Stadt verlassen wollte. Nach ein paar harten Worten, ganz ohne Folter, gestand der aufgelöste Mann alles.
    Dummerweise war er ein Neuling in der Sekte und nicht mit deren Struktur vertraut. Er kannte auch keine Namen. Wogoca aber verschied noch während des Verhörs, was sich der Folterknecht nicht erklären konnte.
    Ozunopopp ärgerte sich über diesen Umstand, aber er fertigte aus den bisherigen Aussagen einen Bericht an, den er persönlich nach Ulsar bringen wollte. Der Inquisitor und der Obrist verließen Braunfeld am selben Tag.
    Pashtak spürte eine gewisse Befriedigung, wenigstens zwei Mitglieder der Mördersekte in die Hände der Justiz gespielt zu haben. Mindestens drei von ihnen liefen noch durch die Gegend und würden, wenn er sie richtig einschätzte, ihre Taten nicht sein lassen. Sie würden sich einen anderen Ort suchen und da weitermachen, wo sie aufgehört hatten. Und ich stehe mit Sicherheit auf ihrer Liste der Opfer nun ganz oben. Der Gedanke beunruhigte ihn nicht so sehr; weit mehr sorgte er sich um seine Familie. Wenn die Tzulani ihnen auch nur drohten, würde er sie alle einzeln zur Strecke bringen und sie eigenhändig Ulldrael dem Gerechten opfern. Etwas Schlimmeres kann ihnen nicht passieren, dachte er bösartig.
    Nach einer guten Stunde Marsch nahm er einen schwachen Geruch nach verwesendem Fleisch wahr.
    Neugierig folgte er der Spur, verließ die Straße und stieß nur wenige Schritte neben der befestigten Strecke auf die Überreste eines Pferdes und seines Reiters. Allem Anschein nach war es der unfreundliche Mann, der ihn auf seiner Hinreise eine verdammte Bestie genannt hatte. Dank der herrschenden Kälte waren die Körper noch nicht stark verwest, doch aus ihren Leibern waren Stücke Fleisch geschnitten worden.
    Mein Wunsch, dass die Menschenfresser ihn erwischen, ist wohl Wirklichkeit geworden, dachte Pashtak und ging in die Hocke, um sich die Leichname genauer anzusehen.
    Die Versuchung sprang ihn regelrecht an. Günstiger würde er nie mehr an eine Gelegenheit geraten, das Fleisch der Nackthäute zu probieren, ohne dass es jemand erführe. Vielleicht käme er dann dahinter, weshalb seine Artgenossen bereit waren zu morden.
    So schlecht riecht es gar nicht, fand er. Was könnte ein winziges Stück schon anrichten?
    Doch er fühlte sich hin- und hergerissen. Die Angst, selbst zu einem Menschenfresser zu werden, kämpfte mit der Aussicht auf ein neues, unvergleichbares Geschmackserlebnis und der nüchternen Überlegung eines Inquisitors, ein Experiment zu wagen, um sich in die Rolle der Täter versetzen zu können. Selbst wenn Letzteres nur ein vorgeschobenes Argument war …
    Sein Magen grummelte, der Speichel sammelte sich in seiner Mundhöhle, und langsam wanderte seine Hand an den Griff seines Dolches.
    Plötzlich hörte er Schritte, die sich durch das Unterholz näherten. Dem Geruch nach handelte es sich um ein Sumpfwesen. Beinahe schon erleichtert, dass ihm somit eine Entscheidung abgenommen und Schlimmeres verhindert wurde, stand er auf und wartete, dass der Besucher sich zeigte.
    Die Spezies des Wesens, das aus dem Unterholz trat und angesichts des Inquisitors erschrocken

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