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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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wenigsten Menschen geachtet wurde – eigenständig herausgefunden hatte.
    Ozunopopp saß wie vom Donner gerührt, stocksteif und blass. »Das wird Euch einen Orden bringen«, vermutete er. »Diese Verschwörung aufzudecken ist eine Meisterleistung, die nicht zu überbieten ist, Inquisitor. Der Kabcar wird Euch sehen wollen, Ihr werdet nach Ulsar reisen und ihm persönlich die Hand schütteln.« Er nahm die Platte mit dem Schinken und hielt sie ihm hin. »Und ich kenne Euch, ich kenne den … Mann, wenn Euch diese Bezeichnung genehm ist, der den Herrscher von Tarpol vor den Intrigen der Tzulani bewahrt hat. Ihr werdet dem Kabcar doch meinen Namen nennen, wenn Ihr ihm begegnet?«
    Pashtak lachte, auch wenn ihm die Kehle wehtat. »Ihr seid sehr voreilig. Zunächst muss die Nachricht nach Ulsar gelangen. Und wie kommen wir an den Verschwörern am Hof vorbei, von denen ich annehme, dass sie existieren? Wer sagt uns letztendlich, ob er uns überhaupt glauben wird?«
    »Wenn wir es nicht versuchen, können wir es auch nicht wissen.« Ozunopopp gab sich zuversichtlich und schenkte sich Tee ein. »Der Herrscher ist ein sehr misstrauischer Mensch, wie man sich erzählt, und nach der Geschichte mit seiner Gattin … Nun ja, er wird bestimmt von der Verschwörung in Kenntnis gesetzt werden wollen. Und außerdem haben wir einen Zeugen, dessen Aussage ich nach Ulsar entsenden werde. Passt auf …« Er erhob die Stimme. »Wogoca, kommt einen Augenblick bitte zu mir!«
    Es dauerte nicht lange, und der Beamte trat ein. Die feine Nase des Inquisitors erkannte den vagen Geruch wieder, der ihm im nächtlichen Keller aufgefallen war. Damit hätten wir schon mal einen aus der Bande. Mit einem grollenden Laut musterte er den Beamten.
    »Obrist?« Wogoca knallte die Hacken zusammen, wobei er Pashtak nicht aus den Augen ließ.
    »Der Inquisitor und ich haben uns eben über die gestrige Nacht unterhalten«, eröffnete er seinem Untergebenen. »Er hat ganz bemerkenswerte Dinge gehört, als er sich in diesem Schrank verbarg. Glücklicherweise hat sich vorhin jemand gemeldet, der das Kind erkannt hat. Ein paar Wachen sind auf dem Weg zum Haus des Vaters, um ihn zu überprüfen.«
    »Aber warum habt Ihr mich nicht geschickt?«
    Wortlos hob Pashtak die Maske und witterte lautstark in Richtung des Beamten. Unbehagen mischte sich zu den üblichen Gerüchen einer Nackthaut. »Wisst Ihr, wie leicht es ist, menschlichen Schweiß nach seiner Herkunft einzuordnen?«, erkundigte er sich in aller Freundlichkeit. Auch wenn er sich entspannt gab, war er jederzeit bereit, auf das Verhalten des Verhörten zu reagieren. »Gerade hinter solchen Masken staut sich die Körperwärme schnell. Und nun denkt nach, weshalb Euch der Obrist nicht geschickt hat.«
    Wogoca stank plötzlich nach Adrenalin. Seine Hand ruckte an den Griff des Säbels, doch der Inquisitor hatte sich schon aus seinem Sessel abgedrückt. Er riss den Mann zu Boden und presste die Knie auf die Oberschenkel des Mannes, damit er sich nicht wehren konnte.
    »Welches Ungeheuer hat sein eigenes Kind dem Tod überlassen?«, schnarrte er. »Und wer hat mich die Treppe hinuntergestoßen?«
    Der überrumpelte Beamte wand sich unter ihm, ohne ihn abwerfen zu können. »Wir wollen doch das Gleiche«, raunte er ihm dabei zu. »Lass mich gehen. Ich warne schnell noch Uiwasso und die anderen. Dann flüchten wir zu euch in die Verbotene Stadt und unterstützen unsere Tzulanibrüder in dem kommenden Kampf.« Er hob den Kopf ein wenig. »Du musst den Obristen töten. Kein anderer darf von der Verschwörung erfahren. Sonst gerät alles in Gefahr.«
    Ohne Zögern spuckte Pashtak Wogoca ins Gesicht. »So etwas Dreistes. Der wollte mich tatsächlich auf die Seite dieser Mörder ziehen.«
    »Tzulan wird eines Tages nach Ulldart zurückkehren. Alle seine Kinder, die Zweiten Götter, werden ihm den Weg ebnen, nachdem wir sie durch unsere Opfer herbei beschworen haben.« Wogoca wandte die Augen ab. »Ich werde nichts mehr sagen.«
    »Im weitesten Sinne bin auch ich sein Kind, aber von mir aus kann er bleiben, wo er ist, wenn er den Frieden unserer Welt zerstören will«, hielt der Inquisitor verärgert dagegen, während er sich erhob und der Obrist dem Mann Handeisen anlegte. »Einer aus der Bande heißt Uiwasso, wie er mir eben sagte.«
    »Sehr gut.« Ozunopopp zerrte Wogoca auf die Beine, um ihn in eine Zelle zu sperren. »Ich werde einen Henker kommen lassen, damit die Verhöre zu einem schnellen Ergebnis führen und

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