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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Cerêler niemals alt werden?«
    »Und der Kabcar?«, flüsterte sie.
    »Er hat einen guten Lehrmeister. Dennoch bezweifle ich, dass sich Nesreca die Zeit genommen hat, ihn auf die Nebeneffekte seiner Gabe hinzuweisen«, antwortete Tobáar. »Das war auch der Grund, weshalb ich zunächst nicht einschritt. Ich dachte, die Magie frisst ihn auf, bevor er zu einer wirklichen Gefahr für uns wird. Aber ich habe mich getäuscht.« Ruckartig öffnete er die Lider und wandte sich Soscha zu. »Nun werden wir ihm zeigen, was es bedeutet, sich mit uns in einen Krieg einzulassen. Selbst wenn es ihm und seinen Soldaten gelingt, uns zu besiegen, sie werden nichts von Kensustria abbekommen. Kein Stein wird auf dem anderen bleiben.« Er lächelte sie an. »Die Zeit, dich auszubilden, haben wir nicht. Ich werde bald dorthin gehen, wo ich die größten Übel finde, um mich ihnen zu stellen und sie zu vernichten. Du wirst dich selbst unterweisen müssen. Aber erinnere dich immer daran: Höre auf die Stimme der Magie.«
    Er schloss die Augen, und Soscha verstand es als Hinweis, dass die Unterredung beendet sei. Sie stieg die Stufen hinunter und machte sich auf den Weg zum Ausgang.
    »Moolpár ist schon von mir gewarnt worden. Wenn du oder deine Freunde jemandem verraten sollten, dass wir über Magie verfügen«, hörte sie die Stimme Tobáars, »werden wir euch alle zur Rechenschaft ziehen. Dieses Geheimnis ist unsere größte Waffe gegen den Kabcar und seine Verbündeten.«
    Soscha wandte sich um, um ihr Schweigen zu beteuern, und erstarrte. Alle Kensustrianer blickten sie an; um ihre Pupillen glühte es in grellem Gelb. Der Ausdruck auf ihren Gesichtern bedeutete ein gnadenloses Versprechen.
    Eine Welle der Angst schlug bei diesem Anblick über ihr zusammen, spülte sie fort. Ohne sich um die Etikette zu scheren, ließ sie sich diesmal von ihren Instinkten mitreißen, drehte sich auf dem Absatz um und rannte los.

Kapitel V

    Z u einem Teil bewahrheiteten sich die Visionen der Seherin.
    Die Schiffe kamen wirklich und versenkten den Kahn, auf dem sich die Mutter des Seskahin zusammen mit ihr und dem Zweifler befanden.
    Doch eines sah sie damals falsch.
    Nicht die Mutter des Seskahin saß zusammen mit dem Zweifler in der Hütte, sondern sich selbst hatte sie in den Augen der Mutter des Seskahin betrachtet.
    Die Furcht vor den Botschaften des Kommenden brachte sie dazu, nichts mehr zu sehen.
    Und so verging die Zeit in der Fremde.«

    B UCH DER S EHERIN
    Kapitel XII

Kapitel VI

    D ie Seherin reifte in der Fremde heran, die man gemeinhin Kalisstron nennt.
    Zusammen mit dem Zweifler, der zum wahren Glauben zurückfand und sich voller Hingabe für die Sache Ulldraels des Gerechten einsetzte, um seine Lehre zu verbreiten, verbrachte sie Jahr um Jahr fern von der Heimat.
    Sie wurde zu einer Frau und wählte sich einen Mann an ihrer Seite. Zu jener Zeit verdingte sie sich als Erzählerin, ohne auf die leisen Bilder in ihrem Geiste zu achten. Bis die Bilder in ihr nicht länger im Verborgenen bleiben wollten, sondern mit aller Macht hervordrängten.
    Und die Seherin sah.«

    B UCH DER S EHERIN
    Kapitel XIII

Kontinent Ulldart, Großreich Tarpol, Provinz Ker,
    Burg Angoraja, Frühjahr 459 n. S.

    E ine Gestalt schlich sich in den frühmorgendlichen Stall und blieb vor der Box stehen, in der der wertvollste Schimmel des Ordens einen Platz erhalten hatte. Der Hengst hob den Kopf und schnaubte leise, die Ohren standen senkrecht nach oben.
    »Ist ja gut, Treskor«, beruhigte ihn Tokaro flüsternd. »Ich bin’s. Mach bloß keinen Aufruhr.«
    Er öffnete die Tür, führte den Hengst heraus, legte ihm den Halfter um und sattelte ihn in der Dunkelheit.
    Der einstige Rennreiter hatte genug von der Ausbildung bei den Hohen Schwertern; sollten sich die »Blechsoldaten«, wie er sie im Stillen nannte, nur jemand anderen suchen. Ehe er sich noch einen weiteren Tag von den Rittern und Knappen quälen ließ, suchte er lieber das Weite und kehrte zu ehrlicher, handfester und vor allem einträglicher Räuberei zurück. Als Erstes würde sich wieder eine der Büchsen besorgen, die er so schmerzlich vermisste. Die Waffe hatte es ihm angetan.
    Tokaro legte keinen Wert mehr darauf, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu rennen, zu schwimmen und zu fechten, zumal er nicht unbedingt ein Naturtalent im Umgang mit den langen, sperrigen Schwertern der Ordenskrieger war. Weil er allen anderen im Reiten und im Umgang mit der Lanze wie auch der Armbrust überlegen war,

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