Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Kapitän löste den Verschluss und öffnete bereits die ersten Knöpfe ihrer Wäsche. »Aber natürlich.« Sanft landeten seine Lippen auf ihren freigelegten Schultern und wanderten bis zum Dekolletee. »Warum nehmen wir uns nicht drei oder vier, rudern damit den Repol aufwärts bis kurz vor Ulsar und schießen die Hauptstadt in kleine Steinbröckchen?«
    Varla packte ihn bei den Ohren und zog seinen Kopf in die Höhe. »Warum schaltet ihr Männer immer den Verstand aus, wenn ihr nackte Frauenhaut seht?«
    »Es könnte daran liegen, dass so viel Verführung jegliches Denken im Keim erstickt«, erwiderte Torben, und sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. »Autsch. Findest du lange Ohren ansprechend, oder weshalb tust du mir das an?«
    »Der Schmerz soll dich zur Vernunft bringen«, lachte sie. »Ich meinte das eben völlig ernst.« Sie ließ seine Ohrmuscheln los und zog ihre Bluse hoch, damit die Schultern wieder bedeckt waren. »Wir wollen doch nicht, dass du schon wieder aufhörst zu denken.«
    »Danke.« Der Rogogarder setzte sich auf und lehnte sich gegen den Pfosten der Koje. »Die Nachbauten der turîtischen Galeeren zu knacken ist zu verlustreich. Sie würden uns aus dem Wasser pusten, bevor wir uns auf sie schwingen und sie entern könnten. Ganz zu schweigen von den schnellen Seglern, die sie begleiten. Diesen Aufwand sind sie nicht wert.«
    »Es sind sechzig dieser kleineren Bombarden, Torben«, erinnerte ihn seine Gefährtin. »Das ist eine Feuerkraft, die von einer Festung aus mehr als tödlich ist. Erinnere dich, was sie damals alles angerichtet hat.« Ihr Lächeln wurde listig. »Mit ein wenig Einfallsreichtum kommt man weiter als mit brachialer Gewalt.«
    »Nun bin ich aber wirklich neugierig geworden«, gestand der Mann.
    Varla spielte mit seinen eingeflochtenen Muscheln im Bart und stieß die goldenen Kreolen an seinen Ohren an. »Angenommen, eine dieser schwimmenden Festungen würde auf eines unserer Schiffe treffen.« Sie packte ihn bei den Oberarmen, ihr Tonfall wurde mitreißend. »Eine wilde Jagd beginnt! Und unser Schiff wirft in heller Furcht alles über Bord, um schneller als der Verfolger zu sein.«
    »Unsinn«, winkte Torben ab. »Die Dharkas sind doch ohnehin schneller als …« Sein sonnengebräuntes Antlitz hellte sich auf. Lachend warf er sich auf sie und küsste sie wild auf den Mund. »Du bist ja ein ganz schön schlaues Weibsbild. Darf ich sagen, es wäre mein Einfall gewesen?« Er zerzauste ihre kurzen schwarzen Haare.
    »Untersteh dich«, warnte sie. Mit einer leichten, verführerischen Bewegung ließ sie die Bluse von der Schulter rutschen. »Du darfst dafür etwas ganz anderes, Kapitän Rudgass.«
    »Dann will ich mal nicht so sein«, feixte er und nahm ihr Angebot an.
    Da es bei ihrem Liebesspiel recht turbulent zuging, bemerkten die beiden zunächst nicht, dass auch die Bewegungen der Dharka heftiger wurden. Erst als sie ein heftiges Rollen in einem ungünstigen Moment überraschte und sie aus dem Bett fielen, begraben unter einem Berg von Laken und Decken, unterbrachen sie die Zweisamkeit.
    »Ich dachte schon, du wärst das, die meine Umgebung zum Drehen bringt«, bemerkte Torben außer Atem und suchte eilig seine Kleider zusammen.
    »Du siehst niedlich aus, wenn du so ohne alles durch die Kajüte hüpfst«, lachte die Tarvinin und kleidete sich ebenfalls an.
    Der Seegang nahm unvermindert zu. Alle losen Gegenstände rollten und rutschten durch die Behausung des Kapitäns. Fluchend warf Torben einen Blick durch das Heckfenster. Der vorabendliche Himmel auf dieser Seite der Dharka schimmerte in den schönsten Farben. Nichts deutete auf einen Sturm hin.
    Kurz darauf pochte es an der Tür, ein Matrose verlangte die Anwesenheit des Kapitäns an Deck.
    Varla und Torben polterten die wenigen Stufen hinauf und traten hinaus.
    Ein ungetrübter Blick auf den Horizont ließ beide an einem Unwetter zweifeln. Und dennoch schäumte die See, und der Bug des Seglers hob und senkte sich wie ein bockiges Pferd, Gischtschleier stoben den Großmast hinauf. Die Rückkehr der Tarvinin an Bord ihrer eigenen Dharka gestaltete sich unter diesen Bedingungen unmöglich.
    »Seit wann ist das so?«, wollte Torben von seinem Maat wissen, den er am Ruder fand. Zu viert hielten die Männer das Steuerrad, ihre Gesichter zeigten die Anstrengung.
    »Es kam ganz plötzlich, als wir die zweite der vorgelagerten Inseln passierten«, gab der Offizier ratlos Antwort. »Ein unsichtbarer Sturm,

Weitere Kostenlose Bücher