Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
erfährt, wo sie sich aufhält. Im Grunde war sie auf Kalisstron sicherer aufgehoben als in der stärksten Festung der Freibeuter. Der Kabcar wird ein schnelles Ende im Norden haben wollen, um seine vereinten Kräfte Richtung Kensustria zu verlagern. Und das wiederum bedeutet, jedenfalls wenn ich der Herrscher des Großreiches und genauso rücksichtslos wäre, dass die Rogogarder die volle magische Breitseite abbekommen werden.«
    »Ich hoffe mal, die Langbärte sind vernünftig und suchen das Weite, statt wie unsere kensustrianischen Freunde hier den heldenhaften Niedergang zu bevorzugen.« Fiorell kratzte sich am Kopf. »Wie sehen denn unsere Reisepläne aus, Majestät? Oder malen wir uns schon im Voraus Fähnchen mit dem tarpolischen Wappen, um die Eroberer herzlich willkommen zu heißen?«
    »Niemals, mein bester Fiorell«, versicherte der König und blieb im Schatten stehen. »Andererseits empfände ich unseren Tod doch als sehr sinnlos. Daher schlage ich vor, wir tauchen bei passender Gelegenheit unter, um uns mithilfe eines Schiffes in die nähere Umgebung abzusetzen. Ich fände Kalisstron wirklich reizvoll. Es wäre natürlich auch eine außerordentlich neue kulinarische Erfahrung für mich. Das ist nicht zu verachten.«
    »König ohne Land sucht Gegend zum Regieren«, schlug der Spaßmacher vor, »so müsstet Ihr Euch bei den Kalisstri vorstellen. Aber soweit wir wissen, haben sie keine Könige.«
    »Wie ärgerlich«, grummelte Perdór. »Ich werde mich als Pralinenmeister verdingen. Das ist etwas, was ich ebenfalls sehr gut beherrsche. Aber zuerst warten wir mit Spannung ab, was denn die militärischen Fähigkeiten der Krieger alles bewirken.«
    »In den letzten Tagen sind eine ganze Reihe Karren aus Meddohâr gerollt, wenn ich es richtig gesehen habe«, erinnerte ihn Fiorell. »Weiß Taralea, woher sie diese seltsamen, haushohen Tiere haben, die sie zum Ziehen der Wagen und zum Reiten hernehmen. Die Mauern der städtischen Festung jedenfalls sind mit Bombarden bestückt worden, wie ich sie noch nie gesehen habe. Kleinere Exemplare davon lagerten auf den gepanzerten Kutschen.«
    Perdór hatte am Fuß des Berges Moolpár ausgemacht und winkte ihm. »Bringt bitte den Korb mit hoch!«, brüllte er hinab. Der Kensustrianer schien nicht zu verstehen. »Korb! Es eilt!«
    Moolpár blickte sich suchend um, entdeckte den Behälter mit den vielen Leckereien und verteilte zur Bestürzung des Königs den Inhalt an spielende Kinder, die lachend ihre Beute verspeisten.
    »Ich glaube, er hat Euch falsch verstanden, Majestät«, gluckste Fiorell, der seine Schadenfreude nicht zurückhalten konnte. »Noch ein Verbündeter im Kampf gegen Eure überflüssigen Pfunde, das ist sehr beruhigend.«
    »Da ist nichts, aber auch gar nichts überflüssig. Jedes Gramm an mir entstand nur aus den besten Delikatessen«, begehrte der Herrscher traurig auf. Tief seufzte er, als Moolpár im Korb herumkramte und nichts mehr fand außer einem Apfel und eines der superben Miniaturküchlein, das er kurz in die Höhe reckte und sich dann selbst in den Mund steckte.
    Perdórs Magen rumorte protestierend gegen die sträfliche Vernachlässigung.
    Ohne dass ihn der Weg über die Stufen sonderlich angestrengt hätte, erreichte der Kensustrianer die beiden Ilfariten.
    »Hier, Euer Korb. Ich habe den Inhalt verteilt, ganz wie Ihr wolltet.« Das letzte Stück Apfel verschwand in seinem Mund. Beinahe sehnsuchtsvoll hingen die Blicke des Königs an dem bis auf das Kerngehäuse abgenagten Rest, den Moolpár in den begrünten Hang beförderte. »Das war vermutlich die teuerste Sorte Apfel, die Ihr auf dem Markt finden konntet, wie ich annehme. Ein exquisites Aroma.« Sein Gesicht nahm einen verwunderten Ausdruck an. »Und diese kleinen Gebäckstücke, umwerfend! Ich verstehe Eure Vorliebe für das Süße mehr und mehr.«
    Müde winkte der Herrscher ab, die grauen Locken hingen betrübt von Kopf und Kinn. »Streut nicht Salz in meine Wunde, guter Moolpár. Lasst uns über etwas anderes reden. Wir hatten es gerade mit der Situation auf Rogogard.«
    »Die Seeräuber sind weit weg und völlig auf sich allein gestellt«, fasste der Krieger die Lage unbarmherzig zusammen. »Sie werden in wenigen Wochen nichts mehr an Widerstand aufzubieten haben. Danach werden die Nester der Rebellen in Karet fallen. Anschließend wird der Kampf gegen uns beginnen. Die erste Woche wird ihn mehr Soldaten kosten als sämtliche Schlachten seiner Truppen der letzten Jahre.«
    »Ihr

Weitere Kostenlose Bücher