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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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kreuzenden feindlichen Segler, die vergeblich versuchten, die wagemutigen Kensustrianer einzuholen, schienen immun gegen die rätselhaften Vorgänge zu sein.
    »Diese kensustrianischen Ingenieure sind echte Meister ihres Faches.« Perdór drehte am Linsenkarussell und wählte eine stärkere Vergrößerung.
    »Schade, wenn diese Tauchtonnen nur genauso schnell wie ein Segler sein könnten, wäre die Belagerung zur See innerhalb eines Monats aufgegeben«, sagte Fiorell bedauernd.
    »Tauchtonnen«, wiederholte der ilfaritische König vorwurfsvoll. »Wie kann man eine solche technische Leistung mit einem derart despektierlichen Ausdruck belegen?«
    »Und wie, bitte schön, lautet die korrekte Bezeichnung, Ihro allwissende Pralinigkeit?«, verlangte der Hofnarr zu wissen.
    Perdór schwieg einen Moment.
    »Da haben wir’s«, tönte Fiorell triumphierend. Es ist nicht weit her mit Eurem Wissen, was?«
    »Es ist ein unterseeisches Tauch-Sabotage-Schiff«, sagte der exilierte Herrscher etwas unsicher. »So oder so ähnlich hat es der Ingenieur genannt. Auf alle Fälle klang es besser als Tauchtonne.« Demonstrativ schob er sich das nächste Konfektstück in den Mund. »Wo ist eigentlich der Picknickkorb abgeblieben, den du hierher bringen solltest, Bursche?«, erkundigte er sich. »Ich hätte wahnsinnigen Appetit auf ein belegtes Brot.«
    »Den habe ich am Fuß der Treppe stehen lassen«, verkündete der Hofnarr beiläufig. »So seid Ihr gezwungen, Euch zu bewegen, wenn Euer nimmersatter Magen knurrt und geifert. Ich bin ganz schön gemein, oder?«, grinste er seinen Herrn an.
    »Boshaft, tzulanesk durch und durch«, knurrte Perdór ihn an. Das Fernglas ruckte vor seine Augen. »Oh, sie sind schon wieder dabei, die Lücken zu schließen und den Blockadegürtel enger zu schnallen. Ich hoffe, unsere kensustrianischen Verbündeten schaffen es, diese Unternehmung ohne Verluste durchzuführen.«
    »So, wie es aussieht, haben die zehn Segler es tatsächlich geschafft. Ab nun werden nur noch Stürme verhindern können, dass sie ihre Heimat erreichen«, schätzte der Spaßmacher die Situation ein. »Wo auch immer das sein mag.«
    »Was noch viel spannender ist, dürfte die Frage sein, womit sie von dort zurückkehren.« Der König schlenderte unter den Säulen entlang. »Niemand hat mir gesagt, welche Aufgabe diese zehn Schiffe haben. Ob sie über das Schicksal der schwarzen Flotte berichten? Ich weiß nur, dass sich an Bord in erster Linie Gelehrte befinden und noch ein paar Handwerker.«
    »Wenn sie einen kensustrianischen Hilferuf transportieren, dann bin ich sehr auf das Echo gespannt«, meinte Fiorell und schloss mit einer Reihe Flickflacks zu Perdór auf.
    »Was auch immer wir zu hören bekommen – es wird dem Kabcar hoffentlich mächtig aufs Gehör schlagen«, lachte der Herrscher und verstaute das Fernglas. »Es zeichnet sich ein handfester Disput zwischen ihm und Sinured ab. Allem Anschein nach hat dieses Ungeheuer gegen den Willen Bardris gehandelt, und dummerweise ist es dieses Mal aufgeflogen. Ich will nicht wissen …« Er hielt inne und hob den Zeigefinger. »Falsch, ich weiß es ja, was dieses Relikt aus den schlimmsten Tagen Ulldarts während der Eroberungskriege alles angestellt hat. Und dieser Nesreca wird jede Kunde über seine Gräueltaten abgefangen haben, wie ich ihn einschätze.«
    »Hoffen wir einmal, dass es der letzte Fehler von Sinured war und der Kabcar echte Konsequenzen daraus zieht. Seine Tochter soll die Stelle seines Strategen einnehmen, und da käme es doch gerade recht, wenn sein Sohn Sinureds Platz bei den Truppen anstrebte«, vermutete Fiorell.
    »Ach so? Du meinst, er plant eine Ablösung, um über eine besser kontrollierbare Spitze zu verfügen?« Seine wulstigen Finger wühlten in den Korkenzieherlocken seines Bartes. »Es könnte möglich sein. Und weil Sinured aufsässig war, zieht er den Wachwechsel einfach vor, um diesen Unsicherheitsfaktor auszuschalten.«
    »Ob das ein Glück für Rogogard ist, muss sich noch herausstellen«, warnte der Hofnarr. »Den Gerüchten zufolge geht die vernichtende Flutwelle, die über das Inselreich rollte und die vorgelagerten Eilande schwer traf, einzig und allein auf das Eingreifen des Thronfolgers zurück und nicht auf eine Laune der Natur. Und wenn er von seinem Vater geschickt wurde, die Seeräuber zu befrieden, fürchte ich nicht nur um das Leben der Schafe auf den Felsbrocken.«
    »Die Brojakin sollte wirklich weggebracht werden, bevor der Kabcar

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