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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und stemmte sich hoch. Aber heilen kann ich mich selbst.
    Als er seine Fertigkeiten bündelte, schienen Feuer und Wasser in seinen Innereien aufeinander zu treffen. Fast erwartete er, dass seine Bauchdecke barst und sich die Gedärme auf dem Boden verteilten. Aber nichts dergleichen geschah. Nur seine Körpertemperatur stieg, und der Schweiß brach ihm aus.
    »Stirb endlich«, kreischte Aljascha ihn an. »Du wirst nicht weiterleben. Ich bin endlich an der Reihe. Der Kontinent gehört mir. Und ich regiere ihn, wie es mir gefällt.« Sie nahm ein Stilett hervor und rammte es ihrem Gatten in die Seite. Lodrik stöhnte auf. »Ha! Deine Magie versagt.« Noch zweimal stieß sie zu, bis das Blut zu Boden troff.
    So wird es nicht enden. Diesen Sieg lasse ich ihr nicht.
    Mit ungeheurer Willenskraft sammelte er alles an Magie, was er in sich trug. Als seine Gattin wie eine Furie nach seiner Kehle zielte, prallte das Stilett gegen einen unsichtbaren Schild.
    »Nein!«, rief sie entsetzt. »So mächtig bist du nicht.« Sie wich zurück, das Stilett fiel klirrend auf den Marmor. »So mächtig darfst du nicht sein!«
    »Doch«, sagte er schwach und richtete sich auf. »Du hast mich schon immer unterschätzt. Heute aber ein letztes Mal.« Die Wunden schlossen sich, das Brennen in seinen Innereien erstarb.
    Lodrik fühlte sich ermattet, ausgelaugt und miserabel. Doch der Tod hatte ihn nicht bekommen. Zitternd nahm er eine Pistole aus dem Gürtel und richtete sie gegen seine Gemahlin.
    Die Tür flog auf, und sein Konsultant stürmte zusammen mit mehreren Dienern in den Raum. Mit einem Blick erfasste er die Situation. »Nehmt die Wahnsinnige fest. Sie hat versucht, den hoheitlichen Kabcar umzubringen.«
    Die Livrierten zögerten nicht, sondern ergriffen die Herrscherin, die sich wehrlos ihrem Schicksal ergab.
    Der Arm des Herrschers senkte sich nicht; sein Zeigefinger ruckte nach hinten und berührte den Abzug.
    Rote Locken wirbelten durcheinander, als das Blei durch sie hindurchfuhr und ein paar Strähnen ausriss. Die Kugel verfehlte Aljaschas Gesicht um die Breite eines Nagels.
    »Ich verdamme dich«, sagte Lodrik dumpf. »Kraft meines Amtes als Kabcar verdamme ich dich aus Ulsar.« Die rauchende Mündung senkte sich langsam. »Du hast den Tod verdient, Aljascha Radka Bardri. Meine Ärzte werden dich untersuchen, ob du tatsächlich schwanger bist. Stimmt das, verdankst du dem Kind dein Leben und wirst morgen in aller Frühe aus der Hauptstadt gebracht, ohne Aufsehen, ohne Geld, ohne Dienerschaft. Ich werde der Eskorte einen Brief für den Gouverneur in Granburg mitgeben. Er wird angewiesen, dich in der Stadt in einem bescheidenen Haus unter Bewachung festzusetzen.« Auch wenn seine Knie wackelten und sie nachzugeben drohten, Lodrik blieb stehen. Er warf die abgefeuerte Waffe auf den Tisch. »Du erhältst alle Hilfe, die du brauchst. Dir wird ein monatlicher Haushalt von 500 Waslec und eine Dienerin zugebilligt, mehr nicht. Du hast Hausarrest, solange du lebst.« Gleichgültig schaute er in ihre hellgrünen Augen. »All deine Rechte sind hiermit verloren, du bist weder Kabcara noch Vasruca der Großbaronie Kostromo. Das Kind erhält keinerlei Ansprüche auf den Thron. Und du wirst meine Kinder nie wieder sehen. Solltest du jemals einen Fuß außerhalb deines Hauses setzen, werden die Wachen dich erschießen.«
    »Du solltest mich besser gleich töten«, zischte sie und warf sich nach vorn. Doch die Diener hielten sie fest. »Ich werde mir etwas ausdenken, Gemahl, das dich zu Fall bringt. Wenn ich den Thron nicht haben kann, sollst du ihn auch nicht haben.«
    »Unter diesen Umständen untersage ich dir zusätzlich jeglichen Besuch. Deine Dienerin wird stumm und taub sein und weder lesen noch schreiben können, damit sie für deine Intrigen nicht anfällig ist.« Er nickte zur Tür. »Schafft sie hinaus.«
    Nesreca stand plötzlich neben ihm und stützte ihn. »Es hat so kommen müssen, Hoher Herr«, schätzte er leise. Improvisation ist alles.
    »Ich muss mich ausruhen«, sagte Lodrik schwach. »Berichtet meinen Kindern, was geschehen ist. Keine unnötigen Ausschmückungen, keine Beschönigungen, nur die Wahrheit, Mortva. Der Cerêler soll verhaftet und verhört werden.«
    »So soll es geschehen«, sagte der Konsultant ergeben.
    »Da wäre noch etwas.« Gestützt von der Dienerschaft, wankte er in Richtung Ausgang. »Lasst den Angriff auf Kensustria auf Eis legen.«
    »Bis Eure Tochter sich weiter mit den strategischen Büchern

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