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Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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das Glück, dich seinen Urenkel nennen zu dürfen? Vielleicht sind wir ja Cousins?«
    »Nein. Ich bin keiner von euch. Noch vor zwei Dekaden wusste ich kaum etwas von der ganzen Geschichte.«
    »Du Glücklicher!«, sagte Rey seufzend. »Dann bist du aus reiner Neugier hier?«
    »Ich begleite meine Freunde. Alles war gut, bis mir jemand in einem Stall eine Leiche vor die Füße gelegt hat.«
    »So ein Zufall! Mir ist genau dasselbe passiert, erst letzte Nacht. Dann haben wir ja etwas gemeinsam!«
    Yan grinste. Manchmal wurde er aus den Worten des Loreliers nicht schlau, doch wenn man seinen Humor erst einmal verstanden hatte, machte es richtig Spaß, sich mit ihm zu unterhalten.
    Hoffentlich würde es den anderen genauso gehen.
     
     
    Corenn erzählte Bowbaq von den Züu und ihren Morden. Der Riese wurde immer bekümmerter, und als die Ratsfrau die Namen der Opfer aufzählte, war seine gute Laune endgültig verschwunden. Sie wollte ihn nicht quälen, doch er musste die Wahrheit erfahren.
    Nach einigen tröstenden Worten ließ Corenn Bowbaq allein, damit er sich von dem Schlag erholen konnte, und zog Léti mit sich. Der Arme. Er hatte seine Familie verlassen, eine Reise von mehreren Dekaden unternommen und die Einsamkeit ertragen, weil er hoffte, seine Freunde vor der Gefahr warnen zu können, in der sie schwebten. Und jetzt musste er erfahren, dass er zu spät kam.
    Auch Léti war bedrückt. Der Gedanke an die Toten betrübte sie alle, doch jetzt war nicht der richtige Moment zum Trauern.
    Corenn bemühte sich, Stärke zu zeigen. Sie war eine Ratsfrau, und es war ihre Pflicht, Selbstbewusstsein, Gelassenheit und Autorität auszustrahlen. »Léti, ich brauche deine Hilfe. Wir werden ein solches Festmahl zubereiten, dass sich die Männer fragen werden, wozu sie auf dieser Reise eigentlich nütze sind.«
    Das Mädchen nickte, froh über die Ablenkung. Corenn wusste genau, welche Worte sie wählen musste.
    »Schließlich ist das hier eine Art Zusammenkunft der Erben, nicht wahr?«, fuhr sie fort. »Das muss gebührend gefeiert werden.«
    Sie gingen die Vorräte durch und stellten einen Speiseplan zusammen. Dann schickte Corenn Bowbaq in den Wald, um Wildgemüse, Wurzeln, Kräuter und Pilze zu suchen. Sie wollte ihn davon abhalten, mit dem Rücken an einem Baum dazusitzen, den Kopf in den Händen vergraben, und düsteren Gedanken nachzuhängen. Glücklicherweise hatte Grigán bei seinen Erkundungsgängen am Abend zuvor mehrere Stück Wild erlegt, denn Corenn wusste, dass der Arkarier aus Überzeugung höchstens Fische fing.
    Sie gingen an die Arbeit. Als Grigán, Yan und Rey zurückkehrten, stieg ihnen schon von Weitem der Duft gebratenen Fleischs in die Nase.
    Corenn, Bowbaq und Léti hatten drei Meeresfasane und mehrere Koriolen mit Kräutern gespickt und gegrillt. In der Glut garten Pilze und Wildgemüse, die nicht minder köstlich dufteten. Bowbaq hatte ein paar Bretter aus dem verfallenen Haus gerissen und einen Tisch und Bänke gezimmert, und Léti hatte die Festtafel mit Kerzen und einem Blumenstrauß verschönert. Sie war gerade dabei, einen Korb mit frisch gepflückten Früchten auf den Tisch zu stellen, als Yan, Grigán und ein Unbekannter eintrafen.
    »Seid willkommen, Erben von Ji!«, rief Corenn fröhlicher, als es sonst ihre Art war. Sie wollte verhindern, dass Grigán über die Feuerstellen schimpfte. Ihr gegenüber würde der Krieger nicht wagen, Einspruch zu erheben.
    »Danke für den Empfang, doch ich fürchte, ich bin allein gekommen«, scherzte Rey zur Begrüßung.
    »Dann hoffe ich, dass Ihr Hunger mitgebracht habt. Ihr seid also Zatelles Enkel?«
    »Und Ihr müsst Corenn sein. Meine Großmutter schätzte Euch sehr, und wenn ich meiner Nase glauben darf, nicht zu Unrecht«, sagte er mit einer kleinen Verbeugung.
    »Ich danke Euch. Ich hatte anscheinend ein ganz falsches Bild von lorelischen Bettlern«, sagte sie lachend.
    »Hoffen wir, dass Ihr Eure Meinung nicht ändert, wenn Ihr mich essen seht. Und wer ist diese junge Frau, deren Existenz man mir bisher verheimlicht hat? Wärt Ihr so nett, uns einander vorzustellen?«
    Corenn kam diesem Wunsch mit einem Lächeln nach. »Das ist Léti, die einzige Tochter meiner verstorbenen Cousine Norine. Léti, darf ich dir Reyan von Kercyan den Jüngeren vorstellen, ein Nachkomme des Weisen Reyan von Kercyan.«
    »Ich habe die Schwäche, mich lieber Rey als Reyan nennen zu lassen«, sagte er. »Bei allen Göttern, wenn man mir gesagt hätte, dass sich unter den

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