Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
lassen, sie und ihren Fluch?«
    »Ihren Fluch?«
    »Ist nur so eine böse Vorahnung, die ich seit sechsundzwanzig Jahren habe«, antwortete er. »Diese Insel bringt Unglück.«
    Yan starrte auf den dunklen Fleck im graublauen Wasser. Die Insel schien nichts anderes zu sein als ein Haufen Felsen. »Wart Ihr schon mal dort?«
    Rey, der zusätzlich zu seinen Waffen mehrere Bündel trug, die er in der Nähe aufgelesen hatte, warf einen letzten Blick auf Ji. »Nein. Aber ich habe das seltsame Gefühl, dass sich das bald ändern wird.«
     
     
    Trotz der Verachtung, die Grigán für Rey empfand, rang er sich dazu durch, ihn anzusprechen. Er brauchte Antworten. »Und was ist nun Eure Geschichte?« Er hatte gar nicht so feindselig klingen wollen, doch jetzt war es zu spät.
    Rey grinste und ließ sich mit der Antwort Zeit. »Ich will Euch nicht kränken, Grigán, aber ich würde lieber warten, bis wir bei den anderen sind. Wir haben viel zu besprechen, und obwohl ich gerne Geschichten erzähle, würde ich an einem Tag ungern zweimal die gleiche zum Besten geben.«
    »Gut«, stieß Grigán hervor. Der Laut klang eher wie ein Grunzen als wie menschliche Sprache. Yan griff schnell ein, ehe die beiden einander an die Gurgel sprangen.
    »Seid Ihr schon lange in Berce?«, fragte er.
    »Seit über einer Dekade. Allmählich fragte ich mich schon, ob ich nicht vielleicht der einzige Erbe bin, der noch am Leben ist.«
    »Ihr seid keinem anderen Erben begegnet?«
    »Nein. Jedenfalls habe ich niemanden erkannt, aber das muss nichts heißen. Irgendjemand gibt seit ein paar Tagen Lichtzeichen mit einem Spiegel, irgendwo in den Hügeln. Doch er zieht ständig umher, und weder die Züu noch ich haben es bislang geschafft, ihn zu erwischen.«
    »Dann sind wir Euch einen Schritt voraus«, sagte Grigán triumphierend.
    »Ihr habt ihn gefunden?«, fragte Rey. Er wirkte nicht besonders überrascht. »Seid ihr etwa versehentlich über ihn gestolpert?«
    »Das würde ich niemandem raten«, sagte Yan grinsend. »Vielleicht kennt ihr ihn: Es ist Bowbaq.«
    »Anscheinend sagt Euch dieser Name etwas, aber mir sagt er nicht mehr als der meiner zehnten Hure.«
    »Ich dachte, alle würden ihn kennen«, erklärte Yan. »Er ist aus Arkarien und ein Riese. Angeblich kann er mit Tieren sprechen. Vielleicht habt Ihr schon von ihm gehört?«
    »Jetzt weiß ich, warum er sich mit einigen von euch so gut versteht.«
    »Wenn Ihr Euch weiter so aufführt, wird das für Euch nicht gelten«, knurrte Grigán, dem die Anspielung zu missfallen schien. Er baute sich vor ihm auf und sagte: »Bislang halten wir zusammen, und meine Gefährten sind umgängliche Leute. Ich werde eigenhändig jeden verjagen, der Zwietracht unter uns sät oder uns in Gefahr bringt, sei er nun ein Erbe oder nicht. Verstanden?«
    »Wenn Ihr dabei an mich denkt, macht Euch keine Sorgen«, antwortete Rey ernst. »Ich habe nicht vor, länger als nötig bei Euch zu bleiben. Nur, bis unser Problem gelöst ist. Vielleicht auch nur, bis wir unser Vorgehen besprochen haben.«
    »Schön.«
    Grigán beendete das Gespräch wie üblich, indem er seinem Gegenüber jäh den Rücken zuwandte und mit schnellen Schritten davonstapfte. Selbst sein Pferd hatte Mühe, ihm zu folgen.
    »Glaubst du, er wird wütend, wenn ich ihm sage, dass sein Akzent schlimmer ist als der eines Seemanns aus Mestebien?«
    »An Eurer Stelle würde ich mir das verkneifen«, sagte Yan, den schon allein der Gedanke vor Schreck erstarren ließ. »Er pflegt seine Drohungen wahr zu machen.«
    »Da bin ich sicher! Genau deshalb ist es ja umso reizvoller.«
    Die nächsten Tage versprachen stürmisch zu werden. Yans Streit mit Léti und die unverhohlene Abneigung zwischen Rey und Grigán würden Corenn ihr ganzes diplomatisches Geschick abverlangen.
    »Habt Ihr auf Bowbaqs Lichtzeichen geantwortet?«
    »Bei allen Göttern! Nun hör schon auf, mich zu ihrzen! Sehe ich etwa so alt oder engstirnig aus?«
    »Nein.«
    »Um auf deine Frage zurückzukommen: Ja. Ich habe auf seine Lichtzeichen geantwortet, drei Tage lang. Aber es ist mir nicht gelungen, mit diesem Bowbaq in Verbindung zu treten. Ich bin gespannt, wie er aussieht.«
    »Ihr werdet … Du wirst überrascht sein.«
    »Na, also! Es geht doch! Und jetzt das Ganze noch mal mit einem Fluch am Ende des Satzes.«
    Yan sah ihn verständnislos an.
    »War nur ein Scherz. Du bist ziemlich gutgläubig, was? Wir werden uns bestimmt gut verstehen. Sag mal, welcher deiner hochverehrten Vorfahren hat

Weitere Kostenlose Bücher