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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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wie ich sehe«, sagte der hohe Dyarch genüsslich. »Ich hätte Euch Frauen gern als Sklavinnen behalten, doch offenbar braucht mein Verbündeter einen weiteren Beweis meiner Ergebenheit. Und auf Sombres Zuneigung kann ich nicht verzichten.«
    »Ich würde ohnehin lieber sterben, als deine Fratze zu ertragen!«, konterte Léti.
    »Nur Geduld, meine Kleine, dieser Wunsch wird dir schon bald erfüllt. Jetzt liegt es allein an Euch, ob Ihr rasch sterbt oder Euch in endlosen Todesqualen windet. Mein Freund Gors wird nun zu Euch kommen, weil er etwas Besonderes von Euch will. Ich rate Euch, ihn nicht zu verärgern: Er war mittendrin, als im Tunnel das Chaos ausbrach, und er weiß inzwischen, dass Ihr daran schuld seid. Er ist sehr, sehr wütend … Gebt ihm die Dara-Steine!«, befahl Saat mit schneidender Stimme.
    Der wallattische Riese stampfte zu den Erben, blieb vor Bowbaq stehen und streckte fordernd die Hand aus, während er ihn abschätzig musterte. Zum ersten Mal wirkte Bowbaq klein.
    Er starrte auf Gors’ Handfläche, sah zu Saat und Lana und drehte sich dann zu den anderen um. »Corenn, wenn ich ihm den Stein gebe, sehe ich meine Kinder nie wieder, stimmt’s?«
    »So ist es«, sagte sie widerstrebend. »Es tut mir leid, Bowbaq.«
    »Dann gebe ich ihn nicht her«, sagte er und riss seinen Streitkolben in die Höhe.
    Gors verzog das Gesicht zu einem grausamen Grinsen, trat zwei Schritte zurück und winkte Bowbaq zu sich. Sofort sprang Grigán ebenfalls vor, doch er hatte die Rechnung ohne Saat gemacht.
    »Du kommst auch noch an die Reihe, Krieger«, sagte der Hexer. »Gönne uns das Duell der Riesen!«
    »Wir sollten diesem Barbaren alle an die Gurgel springen«, zischte Rey.
    »Nichts da!«, mahnte der hohe Dyarch. »Wenn sich außer dem Arkarier irgendjemand in diesen Kampf einmischt, wird sich die Maz ein letztes Lächeln aufs Gesicht zeichnen. Verstanden?«
    Die Antwort erübrigte sich. Bowbaq trat vor und ging unbeholfen in Stellung, indem er seinen Streitkolben wie ein Schwert hielt. Gors verspottete seine Haltung und ließ seine Axt mehrmals über dem Kopf kreisen, um seinen Gegner einzuschüchtern. Dann hörte er mit den Spielchen auf und ging mit wutverzerrtem Gesicht zum Angriff über.
    Yan und Corenn hatten gleichzeitig die Idee, ihren magischen Willen gegen den Barbaren zu richten, doch das stellte sich als wirkungslos heraus, da Gors einen Dara-Stein bei sich trug. Die beiden Magier konzentrierten sich auf Gors’ innerstes Wesen, doch es blieb ihnen verschlossen. Es war ein mehr als seltsames Gefühl - und eine große Enttäuschung.
    Der Wallatte ließ seine Waffe durch die Luft sausen. Im allerletzten Moment konnte Bowbaq dem Schlag um Haaresbreite ausweichen. Gleich darauf traf die Axt mit einem scharfen Knall die Säule, an die sich Bowbaq angelehnt hatte. Immer wieder schlug der Barbar nach ihm, ein Angriff war heftiger als der andere, und jedes Mal entkam der Arkarier nur durch ein waghalsiges Ausweichmanöver.
    Saat lachte über seine verzweifelten Verrenkungen. Es schien ihn nicht zu kümmern, wer den Sieg davontrug. Die Erben bebten vor Zorn, aber der Hexer hielt alle Trümpfe in der Hand. Selbst wenn sie bereit gewesen wären, Lana zu opfern, könnten sie den unverwundbaren Körper des hohen Dyarchen mit ihren Waffen nicht verletzen.
    Die beiden Riesen verausgabten sich weiter in ihrem tödlichen Tanz. Bowbaq hatte sich bislang nur gegen Gors behaupten können, weil der Wallatte Mühe hatte, seine riesige Axt auf so engem Raum zu schwingen. Zu beschäftigt damit, den Schlägen auszuweichen, vergaß Bowbaq ganz, selbst anzugreifen.
    »Deine Waffe, Bowbaq!«, rief Léti und schloss sich den Anfeuerungsrufen der anderen an. »Benutz deine Waffe!«
    Er packte den Streitkolben, der an seinem Arm baumelte, und versetzte Gors einen leichten, fast schüchternen Schlag auf den Rücken, als sich ihm die Gelegenheit bot. Der Barbar fuhr mit einem Wutschrei herum und zeigte mit dem Finger auf das Gesicht seines Gegners.
    »Das hättest du nicht tun sollen, Zwerg«, brüllte er voller Hass. »Ich werde deine Frau zur Witwe machen!«
    Bei dieser Drohung runzelte Bowbaq die Stirn, warf sich dem Wallatten entgegen, der gerade zu einem neuen Angriff ansetzte, und rammte ihm den Streitkolben mit voller Wucht in den Magen. Der Barbar krümmte sich vor Schmerz zusammen, ging zu Boden und verlor das Bewusstsein.
    »Bravo!«, rief Saat und klatschte aufreizend laut in die Hände. »Ich hätte nicht gedacht, dass

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