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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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eine oder andere Weise mit dem Zeitalter von Ys verbunden.«
    »Aber wie?«, fragte Léti. »Was sollen wir tun?«
    »Das wussten allein unsere Vorfahren«, antwortete Grigán.
    »Und die Undinen«, ergänzte Lana.
    »Und Saat natürlich«, fügte Bowbaq hinzu.
    Yan stand auf und ging zu der Kuhle, in der sich der Zugang zur Unterwelt befand. Schon seit einer Weile schwirrte ihm eine Idee im Kopf herum, aber er wollte ihre Vorund Nachteile abwägen, bevor er seinen Freunden davon erzählte.
    Als er sich schließlich dazu durchrang, etwas zu sagen, klangen seine Worte schüchtern, so wie damals, als er noch Angst gehabt hatte, Grigán könnte ihn beim geringsten Fehler fortschicken. »Jemand anders kann uns vielleicht Auskunft geben - falls er immer noch dort unten ist. Wir könnten versuchen, den Zwerg zu rufen.«
    Zu seiner Verwunderung löste der Vorschlag keine große Debatte aus. Als er Corenns und Grigáns nachdenkliche Gesichter sah, wurde Yan klar, dass sie geneigt waren, ihm zuzustimmen.
    Plötzlich ertönten Harfenklänge aus dem unterirdischen Gang, was ihnen die Entscheidung abnahm. Dann schmetterte jemand mit näselnder Stimme ein unmelodisches Lied:
    »Lasst sein das Suchen, teure Leut’!
    War gestern hier und bin es heut’!«
     
     
     
    Das Gold. Das Meer. Die Rote Armada. Griteh. Mythr. Die Yussa. Das Gift der Daï-Schlange. Das Gold. Grigán Derkel. Der hohe Dyarch. Ihr Plan. Das Gold.
    Die Gedanken des Sterblichen kreisten um einige wenige immergleiche Begriffe, die Sombre mühelos erkannte. Die Gedanken, in die er eingedrungen war, waren wirr und sprunghaft. Entweder schlief der Mann, war krank, stand unter Drogen oder war verrückt. Vielleicht auch alles zugleich. Sombre hatte ihren Verbündeten aus den Unteren Königreichen aufgespürt, den ramgrithischen König Aleb den Einäugigen. Aleb segelte über das Meer, um Sombres Verkünder zu treffen und die letzten Einzelheiten des Feldzugs zu besprechen.
    Im nächsten Augenblick drang der schwarze Gott in die Gedanken jedes Besatzungsmitglieds ein, weil er hoffte, einen Verräter oder Spion zu finden und seiner Wut freien Lauf lassen zu können. Doch er fand nichts. Auf Alebs Kommandoschiff wäre das auch verwunderlich gewesen. Enttäuscht verwandte Sombre den Bruchteil einer Dezille darauf, vier Schiffe in der Umgebung zu durchsuchen, bei denen er jedoch nicht mehr Glück hatte. Ihr Geheimnis war gut gehütet, und die Oberen Königreiche würden erst von ihren Plänen erfahren, wenn es zu spät war. Der Dämon langweilte sich.
    Er schickte seinen Schatten ins Tal der Krieger und beobachtete die goronische Streitmacht. Seit einigen Tagen trafen lorelische Kompanien zur Verstärkung ein. Mittlerweile waren fast mehr Lorelier als Goroner im Tal der Krieger aufmarschiert. Bald würden die beiden größten Armeen der Oberen Königreiche an der Küste des Spiegelozeans zusammengezogen sein. Sie bereiteten sich auf eine Schlacht gegen die Länder des Ostens vor, von der sie glaubten, dass sie erst weit nach dem Tag des Wassers beginnen würde. Für die goronischen Generäle war eine Niederlage undenkbar.
    Doch sie irrten sich. Der Krieg würde einige Dekaden früher und knapp hundert Meilen weiter südlich ausbrechen und die Oberen Königreiche an ihrem schwächsten Punkt treffen: der Heiligen Stadt. Ith wurde von einer lächerlich kleinen Truppe geschützt: kaum mehr als fünfhundert Mann. Die Stadt würde der Ausgangspunkt der wallattischen Eroberungen sein.
    Nur zwei Gegner konnten die Wallatten aufhalten: König Bondrians Flotte oder die lorelisch-goronische Armee, die im Tal der Krieger stationiert war. Doch weder die eine noch die andere würde eine Gelegenheit zum Angriff haben …
    Aleb der Einäugige würde die Schiffe noch im Hafen der stolzen Handelsstadt Lorelia niederbrennen. Der Angriff käme völlig überraschend: Seit einigen Monden tötete Sombre jeden, der Wind von ihren Plänen bekommen hatte. Auch die Truppen im Tal der Krieger waren vollkommen ahnungslos. Die Soldaten würden erst vom Schicksal der Heiligen Stadt erfahren, wenn sie von einer vereinten Streitmacht aus Wallatten und Yussa niedergemetzelt wurden.
    Während er über die dreißigtausend Soldaten hinwegflog, die im Tal der Krieger lagerten, dachte Sombre, dass die Barbaren den Feind auch im direkten Kampf hätten bezwingen können. Aber sein Freund hatte andere Pläne. Und sein Freund irrte sich nie.
    Der Dämon konnte es kaum erwarten, sich endlich in die Schlacht zu

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