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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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beschäftigte. »Was machen wir eigentlich in Griteh?«, erkundigte er sich betont beiläufig, nachdem er sich geräuspert hatte.
    »Du machst gar nichts«, gab Grigán freundlich, aber bestimmt zurück. »Ich werde Aleb, diesem elenden Schuft, den Hals umdrehen. Danach werden wir versuchen, die anderen wiederzufinden.«
    Diese Ankündigung brachte Yan einen Augenblick lang aus der Fassung. Wenn er den Dingen ihren Lauf ließ, würde ein Unglück geschehen, das war so sicher, wie morgens die Sonne aufging. Er war Grigán gefolgt, um das Schicksal zu verhindern, das ihm vorherbestimmt war. Jetzt musste er handeln.
    »Allein werdet Ihr das nicht schaffen«, sagte er mit Nachdruck, ohne zu wissen, woher er den Mut nahm.
    »Das weiß ich selbst«, knurrte Grigán. »Ich muss mir Verbündete suchen. Heute Nacht werden wir einem Phantom einen Besuch abstatten«, fügte er mit einem grimmigen Lächeln hinzu.
     
     
     
    Zwei Tage lang delirierte Corenn im Fieber, bevor sich ihr Zustand allmählich besserte, und Lana verhehlte nicht, dass sie um das Leben der Ratsfrau bangte. Ihnen allen erschien die Zeit endlos, doch Bowbaq litt am meisten. Er sorgte sich nicht nur um Corenn, sondern sehnte sich auch nach seiner Familie, deren Schicksal ungewiss war. So nah war er ihnen schon lange nicht mehr gewesen: Der Schneeigelklan lebte nur zwei Tagesreisen von ihrer Jagdhütte entfernt.
    Das schloss Bowbaq aus den Wegzeichen, die er auf einem flachen Felsen in der Nähe gefunden hatte und die ihm anzeigten, in welcher Richtung sich die vier nächstgelegenen Dörfer befanden. Als er Lana die Hinweise erklärte, war sie beeindruckt, wie gut er sie lesen konnte. Das Kompliment verblüffte den Riesen, der die arkischen Zeichen nie als Alphabet betrachtet hatte.
    Dekant um Dekant verstrich, ohne dass Corenn erwachte, und der kurze Moment der Freude war schnell vergessen. Léti, Bowbaq und Lana konnten nichts tun, als abwechselnd am Krankenbett zu wachen und abzuwarten. Wenn sie sich überhaupt von der Hütte entfernten, dann nur für kurze Zeit und niemals besonders weit.
    Lana war oft in Gebete versunken, denen sie sich noch inniger widmete, seit sie die Höhlen des Karu gesehen hatte. Léti drehte einige Runden um die Hütte, allerdings mehr, um sich abzulenken, als um tatsächlich Wache zu halten. Bowbaq versuchte seiner Ungeduld Herr zu werden, indem er Reparaturen vornahm, Schnee schaufelte und den Holzvorrat auffüllte. So hatte er auch das Gefühl, den Besitzern der Hütte für ihre Gastfreundschaft zu danken.
    Tags darauf sank Corenns Fieber ein wenig, ihre Atemzüge wurden gleichmäßiger, und ihr Gesicht entspannte sich. Am dritten Tag bestand kein Zweifel mehr, dass sie sich auf dem Weg der Besserung befand, und ihre Freunde warteten voller Vorfreude auf den Moment, in dem sie aufwachen würde. Corenn hatte bereits mehrmals geblinzelt, bevor sie sich zur Seite drehte und weiterschlief. Obwohl sie den Schlaf bitter nötig hatte, war es nicht ihre Art, sich Ruhe zu gönnen. Sobald sie wach war, würde sie aufstehen wollen, auch wenn es dafür noch zu früh war. Ihre Freunde würden sie dazu zwingen müssen, nicht zu leichtsinnig zu sein, sondern zu warten, bis sie wieder bei Kräften war.
    Es war bereits dunkel, als sie zu sich kam. Bowbaq, Lana und Léti hatten gerade zu Abend gegessen und plauderten vor dem Kamin. Sie hatten nichts bemerkt.
    »Ich hoffe doch sehr, dass ihr mir etwas übrig gelassen habt«, meldete sich Corenn mit belegter Stimme zu Wort.
    Mit einem Satz waren Léti und Bowbaq bei ihr, und Lana folgte ihnen, um der Kranken die Stirn zu fühlen. Sie schien zufrieden mit dem Ergebnis. »Hochverehrte Ratsfrau, ich verbiete Euch aufzustehen«, sagte sie mit gespielter Strenge. »Ihr mögt sagen, was Ihr wollt, aber Eure Gesundheit ist jetzt wichtiger als alles andere.«
    »Das sehe ich nicht so«, widersprach Corenn ruhig. »In unserer Lage heißt es schnell und bedacht handeln. Bowbaq, hör mir zu: Wie viele Männer hat dein Klan? Hundert? Zweihundert? Mehr?«
    »Nur um die dreißig«, sagte er bedauernd. »Aber du solltest jetzt nicht so viel nachdenken, Freundin Corenn. Du musst dich ausruhen.«
    »Dafür habe ich bald Zeit genug«, entgegnete sie und stützte sich auf die Ellbogen. »Und die anderen Klans? Wie viele Männer haben die anderen?«
    »Ihr dürft Euch nicht zu sehr aufregen«, bat Lana. »Wir können morgen darüber sprechen, wenn Ihr möchtet.«
    Corenn traute ihren Ohren nicht. Bot sie einen so

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