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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ein. »Einen schnelleren und sichereren.«
    Ähren Elessedil wandte sich ihm zu, und Überraschung stand in seinen blauen Augen. »Also gut, Pen, dann lass mal hören.«
    »Hoffentlich ist es eine bessere Idee als deine letzte«, knurrte Tagwen, ehe Pen etwas sagen konnte, und schob das Kinn vor, um sich auf ein kritisches Urteil vorzubereiten.
    Pen zeigte ihnen, wie sie ein Floß bauen konnten, indem man schwere und dünnere Stämme kreuzweise mit Schilf verband. Es brauchte nur groß genug für die vier Gefährten zu sein, daher genügte eine Fläche von drei mal drei Metern. Die Materialien waren leicht zu beschaffen, selbst hier in den Schlacken, allerdings nicht ganz so leicht zu bearbeiten, da es ihnen an den notwendigen Werkzeugen mangelte und sie die meiste Arbeit mit langen Messern erledigen mussten. Pen hatte schon häufiger ähnliche Flöße gebaut und wusste, wie man sie konstruieren musste, damit sie nicht unterwegs auseinander brachen. Jeweils zu zweit sammelten sie die Stämme und Äste und trugen sie zu einem Stück flachen Bodens, wo man sie zusammenfügen konnte. Sie arbeiteten den ganzen Morgen durch, und gegen Mittag waren sie fertig. Das Floß war primitiv, aber ausreichend stabil, um sie zu tragen, und leicht genug, um es über Hindernisse zu setzen. Sie hatten keinerlei Ausrüstung bis auf die Kleidung und jene Waffen, die sie am Leibe trugen, also brachen sie auf, nachdem sie sich Stangen gemacht hatten, mit denen sie ihr Gefährt durch den Sumpf lenken konnten.
    Es ging langsam voran, denn der Sumpf war ein Gewirr von Seen, die von Schilf überwuchert waren, und Kanälen, die von Baumstämmen versperrt wurden, daher mussten sie häufig umkehren oder das Floß tragen. Trotzdem kamen sie besser voran als zu Fuß. Zum zweiten Mal seit Beginn der Reise konnte Pen seine Magie anwenden und den Bewegungen und Geräuschen der Pflanzen, Vögel und Tiere der Umgebung die auf sie lauernden Gefahren entnehmen. Während die anderen drei mit den Stangen stakten, dirigierte er sie mit Rufen und konzentrierte sich darauf, überschwemmten Hindernissen, die ihr Floß beschädigen könnten, oder den gefährlichen Wesen, die im Sumpf hausten, auszuweichen. Manche dieser Wesen waren groß und aggressiv. Indem sie nahe am Ufer blieben und sich vom tiefen Wasser fern hielten, gelang es ihnen, derartige Begegnungen zu vermeiden, und Pen gestand sich zu, dass er auf diese Weise wenigstens einen Teil der Schuld wieder gutmachen konnte, denn schließlich saßen sie seinetwegen in dieser Patsche.
    Bei Einbruch der Nacht waren sie erschöpft und immer noch mitten in den Schlacken. Mithilfe seines Taschenkompasses hatte Pen sie in die richtige Richtung geleitet, doch wie weit sie vorangekommen waren, blieb fraglich. Da niemand ihre genaue Position kannte, ließ sich auch nicht sagen, wie viel sie noch vor sich hatten. Das Sumpfland veränderte sich nicht, der Nebel war dicht, die Kanäle erstreckten sich in alle Richtungen, und das Unterholz glich dem, das sie vor sechs Stunden hinter sich gelassen hatten.
    Zu essen und zu trinken gab es nichts, und nachdem sie sich darauf geeinigt hatten, die Wache in vier Schichten zu teilen, gingen sie hungrig, durstig und niedergeschlagen schlafen.
    In der Nacht regnete es. Pen, der gerade Wache hatte, fing mit seinem Mantel Wasser auf, damit sie immerhin dieses eine Bedürfnis befriedigen konnten. Nachdem der Regen aufgehört hatte und das Wasser getrunken war, legten sich Khyber und Tagwen wieder schlafen, Ähren Elessedil setzte sich jedoch zu dem Jungen. »Machst du dir Sorgen um Cinnaminson?«, fragte Ähren, während sie auf der einen Seite des Floßes hockten, in ihre Mäntel gehüllt und mit dem Rücken zu den Schläfern. Nachts herrschte in den Schlacken eine überraschende Kälte.
    Der Junge starrte, ohne zu antworten, in die Dunkelheit. Dann seufzte er. »Ich kann nichts tun, um ihr zu helfen. Für uns kann ich etwas tun, aber nicht für sie. Sie ist schlau und tüchtig, doch gegen ihren Vater kommt sie nicht an. Er betrachtet sie als wertvollen Besitz, den er beinahe verloren hätte. Ich weiß nicht, was er tun wird.« Der Druide schob sich tiefer in seine Robe. »Vermutlich wird er gar nichts tun. Ich denke, er glaubt, an uns ein Exempel statuiert zu haben, damit sie sich ihm nicht wieder verweigert. Sicherlich meint er, wir würden hier nicht lebend herauskommen, Pen. Oder falls doch, den Druiden an Bord der
Galaphile
in die Hände fallen.« Pen zog die Knie vor die

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