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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Brust und legte das Kinn dazwischen. »Vielleicht hat er Recht.«
    »Inwiefern?«
    »Es ist einfach so, dass wir nichts erreicht haben.« Der Junge ballte die Hände zu Fäusten und senkte die Stimme zum Flüsterton. »Bislang haben wir Tante Grianne noch nicht geholfen. Wie lange kann sie in der Verfemung überleben? Wie viel Zeit bleibt ihr?«
    Ähren Elessedil schüttelte den Kopf. »Länger jedenfalls als jeder andere, den ich mir vorstellen kann. Sie ist eine Überlebenskünstlerin, Pen. Deshalb kann sie Notlagen besser überstehen als die meisten. Gleichgültig, wo sie ist oder wen sie vor sich hat, sie wird einen Weg finden, am Leben zu bleiben. Verlier nicht den Mut. Denk nur daran, wer sie ist.«
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Wenn sie nun wieder zu der geworden ist, die sie einst war? Wenn sie nur auf diese Weise überleben kann? Ich habe gehört, wie meine Eltern darüber gesprochen haben, als sie glaubten, ich würde nicht zuhören. Sie sollte nicht gezwungen sein, wieder solche Dinge zu tun.«
    Der Druide lächelte ihn schwach an. »Das ist doch nicht ernsthaft deine Sorge.«
    Der Junge runzelte die Stirn. »Was meinst du damit?«
    »Ich glaube, du machst dir Sorgen, ob wir die Ard Rhys rechtzeitig erreichen können. Und ob du es überhaupt schaffen wirst, wenn es so weit ist. Du hast Angst zu versagen.«
    Augenblicklich loderte Zorn in ihm auf, aber er biss sich auf die Zunge, schaute hinaus in den Nebel und dachte über die Worte des Druiden nach. Langsam ebbte seine Wut ab.
    »Du hast Recht«, gestand er schließlich ein. »Ich glaube, ich kann sie nicht retten. Ich habe keine Ahnung, wie ich das schaffen soll. Denn dazu bin ich weder stark noch begabt genug. Ich verfüge nicht über die Magie meines Vaters und bin nichts Besonderes. Ein ganz gewöhnlicher Junge.« Er sah den Druiden an. »Was soll ich tun, wenn das nicht reicht?«
    Ähren Elessedil spitzte die Lippen. »Als ich in deinem Alter war, fuhr ich auf der
Jerle Shannara
mit. Ich war auch noch ein Junge. Mein Bruder hat mich mitgeschickt, weil er insgeheim hoffte, ich würde nicht zurückkehren. Vorgeblich sandte man mich, um die Elfensteine zu finden, eigentlich jedoch erwartete man, ich würde unterwegs zu Tode kommen. Aber das geschah nicht, und als ich die Elfensteine entdeckte, war ich in der Lage, sie zu benutzen. Das hatte ich nicht für möglich gehalten. Bei dem ersten richtigen Kampf, in den ich geriet, bin ich einfach davongelaufen, da ich solche Angst hatte, dass ich nicht mehr wusste, was ich tat. Ich versteckte mich, bis mich jemand fand, jemand, der mir sagte, was ich jetzt zu dir sagen werde: Du wirst alles geben, was in dir steckt, und es mag dich überraschen, was alles in dir steckt.«
    »Du sagst, du hättest Hilfe in den Elfensteinen gefunden. Den Vorteil habe ich nicht.«
    »Aber du verfügst doch auch über Magie. Unterschätz sie nicht. Du weißt nicht, wie wichtig sie eines Tages werden könnte. Letztendlich kommt es darauf gar nicht an, sondern auf deinen Mut und deine Entschlossenheit.« Er beugte sich vor. »Vergiss eines nicht, Penderrin. Du bist derjenige, der ausgewählt wurde, die Ard Rhys zu retten. Das war kein Irrtum. Der König vom Silberfluss kann die Zukunft besser voraussehen als jeder andere, besser sogar als die Schatten der Druiden. Er hätte sich nicht an dich gewandt, wenn du nicht der Richtige für diese Unternehmung gewesen wärest.«
    Unsicher suchte Pen in Ahrens Augen. »Wenn ich dir das nur glauben könnte.«
    »Das Gleiche habe ich mir vor zwanzig Jahren gewünscht. Aber du musst darauf vertrauen. Du musst daran glauben. Denn du musst es wahr machen. Niemand kann dir das abnehmen.«
    Pen nickte. Weise Worte, wohl gemeint, nur halfen sie ihm leider nicht weiter. Ständig dachte er daran, wie schlecht ausgestattet er war, um jemanden aus einem Ort wie der Verfemung zu retten.
    »Ich bin weiterhin der Meinung, man hätte dich schicken sollen«, sagte er leise. »Weshalb der König vom Silberfluss sich für mich entschieden hat, ist mir ein Rätsel.«
    »Weil er dich besser kennt als du dich selbst«, antwortete der Druide. Er erhob und reckte sich. »Ich übernehme die Wache. Leg dich schlafen. Du brauchst Ruhe, damit du uns morgen wieder nützlich sein kannst. Noch haben wir die Gefahr nicht hinter uns. Wir sind von dir abhängig.«
    Ohne Kommentar ging Pen hinüber zu Khyber und Tagwen, die auf der anderen Seite des Floßes schliefen. Er legte sich hin, zog seinen Mantel um sich zusammen

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