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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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genug für den
Rochen,
mit aufgerichtetem Mast hätte er allerdings nicht hindurchgepasst. Die Fahrenden hielten das Schiff mit Stangen in der Mitte der Rinne und fern von den Baumwurzeln, die an beiden Seiten wuchsen. Wegen des Dämmerlichts konnte Pen nicht genau sehen, was sie machten, aber ohne Hatch wären sie bestimmt nicht zurechtgekommen. Der Kapitän schien jede Biegung zu kennen, und so bewegten sie sich gleichmäßig durch das Wasser.
    Noch immer war Cinnaminson nicht aufgetaucht. Pen blickte wieder und wieder über die Schulter, entdeckte jedoch keine Spur von ihr. Erneut begann er, sich Sorgen zu machen.
    Vor ihnen führte der Tunnel ins Licht.
    Gar Hatch rief ihn in die Pilotenkanzel. »Übernimm das Steuer, junger Penderrin. Ich werde am Bug gebraucht.« Pen gehorchte. Hatch ging nach vorn und gesellte sich zu seinen Männern, die nun zu dritt den
Rochen
durch den Kanal auf die Öffnung zustakten. Hin und wieder gab er dem Jungen ein Zeichen, das Ruder nach Steuerbord oder Backbord zu drehen.
    Sie waren fast durch, da gab es ein kratzendes Geräusch und einen heftigen Ruck. Pen wurde rückwärts an die Reling geworfen, und im ersten Augenblick befürchtete er, etwas falsch gemacht zu haben. Doch nachdem er sich aufgerappelt hatte und zum Bug gelaufen war, wurde ihm klar, dass er nichts getan hatte, was man ihm nicht aufgetragen hatte.
    Gar Hatch spähte über die Seite ins trübe Wasser und schüttelte den Kopf. »Der ist neu«, murmelte er, an niemanden im Besonderen gerichtet, und zeigte auf einen großen Baumstamm, auf den das Luftschiff aufgelaufen war. Er schaute hinauf zu dem Baldachin aus Ästen. »Zu eng, um zu fliegen. Wir müssen den
Rochen
von Hand durchziehen, um ihn wieder flottzumachen.«
    Der Kapitän stieg hoch in die Pilotenkanzel und sagte zu Pen, er würde die Steuerung übernehmen. In seiner Stimme schwang keinerlei Tadel mit, daher widersprach Pen nicht. Gemeinsam mit Tagwen, Ähren Elessedil und den beiden Fahrenden kletterte Pen auf das Gewirr von Wurzeln und hangelte sich zum Bug vor. Sie schlangen Seile um die Klampen und zogen den
Rochen
vorwärts über den umgefallenen Baum. Durch Gar Hatchs geschicktes Steuern gewann das Luftschiff genug an Höhe, um sich zu befreien, und langsam trieb es wieder über die grüne Oberfläche des Sumpfes.
    Es war eine aufreibende Arbeit. Insekten aller Art umschwärmten sie und behinderten die Sicht, und das Wurzelwerk, auf dem sie stehen mussten, war mit rutschigem Moos überzogen und bot nur unsicheren Stand. Jeder von ihnen landete einmal im Sumpfwasser und musste kämpfen, um nicht unterzugehen. Allmählich jedoch schoben sie den
Rochen
durch die letzten Meter des Kanals auf die offene Bucht zu, wo es heller wurde und der Nebel ausdünnte.
    »Zurücktreten!«, rief Gar Hatch plötzlich. »Lasst die Seile los!«
    Pen, Tagwen und Elessedil gehorchten und schauten zu, wie das Luftschiff vorbeifuhr, wobei die beiden Fahrenden auf der anderen Seite kurze Zeit vom Rumpf verborgen wurden. Als Pen wieder zu ihnen schaute, während das Schiff davonfuhr, waren die zwei verschwunden.
    Der Junge brauchte einen Moment, bis er begriff, was hier vor sich ging.
    »Ähren!«, rief er. »Sie haben uns reingelegt!«
    Es war zu spät. Der
Rochen
nahm an Geschwindigkeit zu und hielt auf die Mitte der Bucht zu. Dann flog Khyber Elessedil über die Reling und landete platschend im trüben Wasser. Die Fahrenden erschienen und winkten den Männern am Ufer höhnisch zu. Tagwen schrie Ähren Elessedil an, etwas zu unternehmen, der Druide hingegen stand nur da und schüttelte mit grimmigem, wutverzerrtem Gesicht den Kopf. Er konnte nichts tun, erkannte Pen, ohne Magie einzusetzen, die wiederum die
Galaphile
alarmieren würde.
    Langsam stieg der
Rochen
in den Nebel auf und verschwand. Sekunden später war er nicht mehr zu sehen. Khyber Elessedil schlug niedergeschlagen mit der Faust aufs Wasser.

Fünfundzwanzig
    Eine Weile lang sagte niemand ein Wort. Pen, Tagwen und Ähren Elessedil standen wie Statuen am Rand der Bucht und starrten mit einer Mischung aus Unglauben und Verzweiflung auf die Stelle, an der der
Rochen
im Dunst verschwunden war.
    »Ich wusste ja, wir dürfen diesem Mann nicht vertrauen«, murmelte Tagwen schließlich.
    In der Mitte der Bucht hatte es Khyber Elessedil schließlich aufgegeben, auf das Wasser einzuschlagen, und schwamm nun auf sie zu. Mit gleichmäßigen Zügen glitt sie durch das grüne Wasser.
    »Fahrenden darf man nicht über den Weg

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