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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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hatte, wie die Dinge stehen. Daher kannten wir euren Aufenthaltsort und brauchten nur abzuwarten, bis ihr euch zeigt. Magie einzusetzen war ein großer Fehler. Dadurch wurden wir zu euch geführt.«
    Ähren nickte. »Das war leider unvermeidbar. Was habt ihr mit dem
Rochen
und der Mannschaft angestellt?« Der Zwerg spuckte aus. »Fahrendes Pack. Ich habe sie laufen lassen. Nachdem sie euch ausgesetzt hatten, konnte ich sie nicht mehr gebrauchen. Inzwischen sind sie vermutlich schon fast zu Hause und besser dran als diejenigen, die ihre Dienste in Anspruch genommen haben.« Er blickte an Ähren vorbei zu Pen. »Genug geredet. Bring mir den Jungen. Keine Diskussion mehr.«
    Ähren Elessedil hatte die Hände bisher in seinen Mantel geschoben. Jetzt holte er sie hervor, zu Fäusten geballt, die von seiner Magie hell und blau leuchteten. Terek Molt fuhr zusammen, wich jedoch nicht zurück. »Sei kein Narr«, sagte er leise.
    »Ich denke, Pen sollte nicht mit dir gehen«, meinte Ähren Elessedil. »Du beabsichtigst, ihm etwas anzutun, ob du es nun zugibst oder nicht. Druiden sind dazu da, um zu beschützen, und ich werde ihn beschützen. Du hast vergessen, was du gelernt hast, Terek Molt. Wenn du noch einen Schritt näher kommst, werde ich dir helfen, dich daran zu erinnern.«
    Gelassen schüttelte der Zwerg den Kopf. An seinen behandschuhten Händen glühte seine eigene Magie auf. »Du kannst mir nicht das Wasser reichen, Elessedil. Wenn du mich auf die Probe stellst, wirst du das herausfinden. Ich werde dich vernichten. Geh zur Seite. Überlass mir den Jungen und vergiss die Sache.« So standen sie sich gegenüber, nur wenig Schlamm und seichtes Wasser zwischen ihnen, zwei Gestalten in gleichen Mänteln, die vom selben Orden stammten und doch getrennte Wege gegangen waren. Elf und Zwerg starrten sich mit versteinerten Mienen an, als wären ihre Blicke durch eiserne Fäden aneinander gebunden, und ihre Körperhaltung gab zu verstehen, dass keiner auch nur einen Schritt zurückweichen würde. Pen spürte seine eigene Anspannung und seine innere Bereitschaft, allerdings wusste er nicht, was er tun sollte, wenn sein Eingreifen notwendig würde. Ihm fiel nichts ein, wodurch er irgendwie helfen konnte, und gleichgültig, wie sehr er sich anstrengte, es würde keinen Unterschied ausmachen. Dennoch war er davon überzeugt, es versuchen zu müssen.
    »Dein Schiff«, sagte Ähren Elessedil plötzlich zu Terek Molt und deutete mit dem Kopf in Richtung der
Galaphile.
    Ohne nachzudenken drehte der Zwerg den Kopf nach hinten, und diesen Augenblick nutzte Ähren zum Angriff. Er hob beide Hände und entsandte die Elementarmagie, über die er verfügte, in Form von Druidenfeuer. Doch hatte er nicht auf den anderen Mann gezielt, sondern auf das Kriegsschiff, welches er mit solcher Wucht traf, dass es von Bug bis Heck schwankte. Der erzürnte Zwerg schlug sofort zurück und schleuderte dem Druiden sein eigenes Feuer entgegen. Ähren Elessedil blieb gerade genug Zeit, um einen Schild aufzubauen, bevor ihn die Magie seines Gegners von den Beinen riss und rücklings in den Schlamm stieß.
    Es war ein entsetzlicher Hieb, trotzdem war Ähren Elessedil sofort wieder auf den Beinen, wehrte sich gegen den zweiten Schlag des Druiden und verstärkte seine Verteidigung. Jetzt hagelten auf den bedrängten Elfen auch Pfeile von den Gnomenjägern nieder, die sich an der Reling der
Galaphile
versammelt hatten. Pen und Tagwen flüchteten zur Seite, als sie beinahe von verirrten Geschossen getroffen worden wären, und krochen in den Schutz der Bäume. Khyber schrie vor Wut auf, schützte sich mit ihrer schwachen Druidenmagie und duckte sich in der Nähe von Ähren, wo sie, bereit zuzuschlagen, auf den Befehl ihres Onkels wartete.
    Ähren Elessedil kämpfte um sein Leben, kniend streckte er die Hände mit den Flächen nach vorn aus, als versuche er verzweifelt, sich zu wehren. Unter dem Ansturm von Terek Molt verschliss sein Schild, schmolz dahin wie Eis unter sengender Sonne. Dennoch entschied er sich erneut, nicht den Zwerg zu attackieren, sondern das Kriegsschiff, wozu er abermals seine Verteidigung schwächen musste. Pen begriff nicht, was der Elf vorhatte. Ähren wusste längst, dass das Schiff geschützt wurde, dass es Zeitverschwendung und vergebliche Mühe war, es beschädigen zu wollen. Warum wich er nicht von diesem Ziel ab?
    Doch plötzlich, unerklärlicherweise, begann die
Galaphile
zu schwanken, der massive Rumpf und die mit Rammen versehenen

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