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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Überlegungen.« Überrascht blickte sie ihn an. Er befahl ihr den Rücktritt geradezu. »Es bleibt mehr Zeit, als du mir zugestehen willst. Ich habe gesagt, ich würde über deinen Vorschlag nachdenken, Traunt Rowan. Damit solltest du dich begnügen.« Er schüttelte den Kopf. »Das reicht nicht. Ich hätte schon viel früher zu dir kommen sollen. Hör mir zu, Ard Rhys. Die Ereignisse, die sich anbahnen, nehmen dir deine Wahlmöglichkeiten.«
    »In der Tat? Was willst du mir mitteilen? Warum ist es so dringlich? Sag schon.«
    Einen Augenblick lang zögerte er, als würde er dies ernsthaft erwägen, dann drehte er sich um, ging hinaus und schlug die Tür mit solcher Wucht hinter sich zu, dass sie die Vibrationen im Stein unter ihren Füßen spürte. »Habt Ihr es mitgebracht?«, verlangte Shadea a'Ru zu wissen, während sie aus der Dunkelheit des Geheimganges ins Licht trat.
    Sen Dunsidan betrachtete sie gedankenverloren. »Auch Euch einen guten Abend.«
    Sie ließ sich Zeit dabei, die Wand hinter sich zu schließen, sah zu, wie die Geheimtür wieder zuglitt, und kühlte derweil ihren Unmut ab. Mochte sie noch so ungeduldig sein, den Stein endlich ins Rollen zu bringen, so hatte es keinen Zweck, sich jetzt mit Dunsidan zu streiten.
    »Entschuldigt«, sagte sie und wandte sich ihm mit einem Lächeln zu. »Ich bin ein wenig nervös, wie Ihr Euch denken könnt. Außerdem möchte ich es hinter mich bringen.«
    Er nickte. »Verständlich, Shadea. Doch Eile führt häufig zu Fehlern, und in diesem Fall dürfen wir uns keinen erlauben.«
    Sie biss die Zähne zusammen und hielt zurück, was sie am liebsten erwidert hätte. Zwischen ihr und Sen Dunsidan würde sich niemals so etwas wie eine Freundschaft entwickeln. Sie waren einander von Nutzen und mehr nicht. Natürlich wollte sie die Ard Rhys unbedingt aus dem Weg schaffen, aber fast in gleichem Maße galt das auch für ihn. Er war eine heimtückische, selbstsüchtige Schlange, ein Mann, der nur durch das Scheitern und Unglück anderer vorangekommen war. Sie hatte die Geschichten gehört, wie verächtlich er Kinder und Frauen ausnutzte, und sie glaubte jede einzelne. Wenn Grianne Ohmsford erst beseitigt wäre, würde sie ihre Aufmerksamkeit ihm widmen. Für den Augenblick brauchte sie das Bündnis mit ihm, und sie würde das Spiel so gut spielen, wie sie nur konnte.
    »Es werden keine Fehler vorkommen«, sagte sie.
    Sie ging hinüber zum Tisch und schenkte sich aus einer Weinkaraffe ein. In diesem Zimmer gab es alles, Wandbehänge und dicke Teppiche, Wein und Naschwerk und gute Gerüche, ganz im Gegensatz zu ihrer bescheidenen Unterkunft einige Stockwerke tiefer. Deswegen verspürte sie keinen Neid; Prunk und Luxus waren Zeichen von Schwäche. Sie stellten Anforderungen, bei denen man allzu rasch aus den Augen verlor, was wirklich wichtig war. Sich selbst würde sie die nicht gestatten, doch mochte er sich ruhig nehmen, was er wollte. So konnte sie ihn leichter brechen und zerstören, wenn die Zeit dazu gekommen war.
    »Woher wisst Ihr, dass der Trank tatsächlich die beabsichtigte Wirkung hat? Wenn man Euch nun betrogen hat?«
    Aufmerksam beobachtete sie seine Reaktion. Er zuckte lediglich mit den Schultern. »Ich habe ihn nicht selbst ausprobiert, doch hat man mich seiner tödlichen Wirkung versichert.«
    »Wer?«, fragte sie. »Wer hat Euch die >flüssige Nacht< gegeben, Premierminister?«, drängte sie ihn. »Ihr habt sie schließlich nicht selbst gemischt. Für die Herstellung eines solchen Tranks ist Magie notwendig, und darüber verfügt Ihr nicht. Wen kennt Ihr, der im Besitz solcher Magie steht? Jemand, der nicht mit mir verbündet ist? Wollt Ihr uns gegeneinander ausspielen?«
    Er hob das löwenhafte Gesicht. »Über meine Bündnisse diskutiere ich nicht mit Euch. Was würde es für Euch ändern? Wenn der Trank nicht hält, was er verspricht, was habt Ihr verloren? Nur ein wenig Zeit. Ich hingegen würde Euer Vertrauen verlieren. Das Risiko liegt demnach bei mir, Shadea.«
    Er hielt ihr sein Weinglas entgegen. »Aber es wird gelingen. Schon morgen früh wird die Ard Rhys nur noch eine Erinnerung sein, und alle werden von Euch reden, der neuen Ard Rhys. Ich weiß, wie solche Dinge laufen, Shadea. Ich weiß es, weil ich plötzlich in der gleichen Situation war, als ich nach dem Amt des Premierministers strebte. Der Orden wird verängstigt und kopflos sein. Er wird nach Orientierung suchen und nach jemandem, der sie bietet. Außer Euch verfügt niemand über so

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