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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Kleidung glatt und rieb sich die Hände. »Dass ein Sturm im Anzug war, habe ich nicht bemerkt.« Der Junge lächelte. »Nun ja, man muss schon ein wenig verrückt sein, um mit diesem alten Boot zu segeln, gleichgültig bei welchem Wetter.«
    »Oder sehr verzweifelt. Bin ich hier richtig in Patch Run? Bist du ein Ohmsford?«
    Pen nickte. »Ich heiße Pen. Meine Eltern sind Bek und Rue. Suchst du nach ihnen?«
    Der Zwerg nickte und streckte ihm die Hand entgegen. »Tagwen, persönlicher Leibdiener deiner Tante, der Ard Rhys. Wir haben uns bisher nicht kennen gelernt, aber sie hat mir einiges über dich erzählt. Du bist ein kluger Junge und ein erstklassiger Matrose. Ich hätte dich gut gebrauchen können.«
    Pen schüttelte dem Zwerg die Hand. »Hat meine Tante dich geschickt?«
    »Nicht ganz. Ich bin auf eigene Veranlassung hier.« Er schaute an Pen vorbei zum Haus und den Nebengebäuden. »Ich möchte nicht unhöflich sein, doch ich muss sofort mit deinen Eltern reden. Wir dürfen keine Zeit vergeuden. Ich glaube, ich werde verfolgt. Kannst du mich zu ihnen bringen?«
    »Sie sind nicht hier«, entgegnete Pen. »Sie sind zu einer Expedition in den Wolfsktaag aufgebrochen und werden erst in einigen Wochen zurückkehren. Kann ich sonst etwas für dich tun? Wie wäre es mit einem heißen Apfelwein?«
    »Sie sind nicht hier?«, wiederholte Tagwen bestürzt. »Könntest du sie finden, wenn es sein müsste? Kannst du mich zu ihnen fliegen? Das habe ich nicht erwartet, wirklich nicht. Ich hätte mir die Sache besser überlegen sollen, aber ich wollte nur so schnell wie möglich hierher kommen.«
    Er blickte über die Schulter zurück, wobei Pen nicht klar war, ob er zum See oder zum heranziehenden Sturm schaute.
    »Ich fürchte, meine Eltern werde ich im Wolfsktaag nicht finden«, sagte der Junge. »Dort bin ich noch nie gewesen. Außerdem kann ich sowieso nicht von zu Hause fort.«
    »Ich bin auch noch nie dort gewesen«, gestand Tagwen ein, »und dabei bin ich ein Zwerg. Ich bin in Culhaven geboren und aufgewachsen, und von da bin ich nach Paranor gegangen, um der Ard Rhys zu dienen. Ansonsten bin ich nicht viel herumgekommen.«
    Unwillkürlich grinste Pen. Dieser seltsame kleine Mann gefiel ihm. »Wie hast du denn den Weg hierher gefunden? Und wie hast du es geschafft, mit dem Boot von der Nordküste herüberzusegeln? An einem Tag wie diesem sieht man auf dem Regenbogensee in alle Richtungen nur Nebel.«
    Tagwen griff in seine Tasche und zog einen kleinen Metallzylinder hervor. »Kompass«, erklärte er. »Ich habe den Umgang damit im Wald um den Keep von Paranor gelernt. Das war alles, worauf ich mich verlassen konnte, als ich durch die Drachenzähne und das Grenzland kam. Fliegen mag ich nicht, deshalb entschied ich mich zu reiten. Am See angekommen, brauchte ich ein Boot. Dieses habe ich gekauft, aber ich glaube, eine gute Wahl habe ich da nicht getroffen. Hör mal zu, Pen, tut mir Leid, wenn ich so beharrlich bin, doch könntest du nicht vielleicht trotzdem deine Eltern finden?«

Acht
    Der Zwerg wirkte so verzweifelt, und am liebsten hätte Pen ihm gesagt, dass er ihm helfen könne, nur war das unmöglich, weil seine Eltern ihre Gegenwart an gefährlichen Orten wie dem Wolfsktaag mithilfe des Wunschliedes tarnten, um sich selbst und ihre Passagiere zu schützen. Selbst wenn er gewusst hätte, wo er mit der Suche beginnen sollte, hätte er sie kaum ausfindig gemacht, solange sie die Magie einsetzten. »Worum geht es denn überhaupt?«, fragte er, weil er noch immer nicht wusste, was der Zwerg genau wollte. »Warum ist die Sache so dringend?«
    Tagwen holte tief Luft und atmete so heftig aus, dass Pen einen Schritt zurückwich. »Sie ist verschwunden!«, rief der Zwerg. »Deine Tante, und zwar vor drei Nächten. Irgendetwas muss ihr zugestoßen sein, und bestimmt nichts Gutes. Seit einiger Zeit war es für sie nicht mehr sicher in Paranor; ich habe sie immer wieder gewarnt. Dann ist sie ins Schädelreich gereist, um dort eine Erscheinung mit Kermadec zu untersuchen, und nach ihrer Rückkehr sollte sie sich eigentlich mit dem Premierminister treffen - einer richtigen Natter -, doch in der Nacht davor verschwand sie einfach, und jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll!«
    Pen starrte ihn an. Er hatte keine Ahnung, wer Kermadec oder der Premierminister waren, dennoch verstand er von dem, was der Zwerg gesagt hatte, genug, um zu begreifen, dass seine Tante in Schwierigkeiten steckte. »Wie kann sie aus ihrem eigenen

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