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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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enthüllte sich auch in der Stimme des Königs. »Sämtliche Berichte der Kundschafter sind eingetroffen. Und nun ratet mal, worauf sie hindeuten, Cousin?«
    »Dass Ihr angreifen solltet.«
    Der König lächelte. »Die Söldner der Fahrenden haben sich alle miteinander zurückgezogen. Sind an Bord ihrer Luftschiffe gegangen und davongeflogen. Jetzt sind sie auf dem Heimweg zur Küste. Diese Beobachtungen wurden bestätigt. Es ist keine List. Entweder sind sie von sich aus gegangen, oder sie wurden entlassen, auf jeden Fall sind sie nicht mehr da. Die besten Piloten, die besten Schiffe, einfach von dannen. Die Föderation steht allein da.«
    Pied nickte. »Gibt es Vermutungen, wie es dazu gekommen ist? Haben wir von einer Spaltung zwischen Föderation und Fahrenden erfahren? Ist etwas Ungewöhnliches vorgefallen, meine ich? Hin und wieder quittieren immer mal welche den Dienst. Doch bislang niemals alle gleichzeitig. Weshalb jetzt?«
    »Hegt Ihr Zweifel?«
    »Ihr nicht?«
    Der König lachte. »Nein, mein lieber Cousin. Ihr seid misstrauisch genug für uns beide. Das war schon immer so. Und das ist lästig.« Kellen Elessedil gehörte nicht zu denen, die herumsitzen, wenn sie einen Zug machen konnten, oder sich ausruhten, wenn Arbeit anstand. Er war ein großer Mann, größer als Pied und breiter in den Schultern. An ihm fand sich nichts Weiches, sein muskulöser Körper war gestählt durch tägliche, stundenlange Übungen, sein Streben nach körperlicher Perfektion Legende. In dieser Hinsicht unterschied er sich sehr von seinem Großvater und seinem Vater, weshalb man nur schwer glauben konnte, dass sie aus der gleichen Familie stammten. Wenn Pied als Kind mit dem jetzigen König in Arborion gespielt hatte, war Kellen stets der Bessere in jeder Sportart und bei jedem Spiel gewesen. Man konnte ihn nur aufgrund geistiger Überlegenheit besiegen, wie Pied schon früh erkannt hatte. Daran hatte sich nichts geändert.
    »Es gehört zu den Pflichten eines Beschützers, misstrauisch gegen jeden Anschein zu sein. Also stimmt es mich natürlich misstrauisch, wenn sich plötzlich alle Fahrenden von der Föderation zurückziehen. Und es macht mich besonders misstrauisch, dass die Föderation sich selbst derartig verletzbar zeigt und uns geradezu einlädt wie die Spinne die Fliege.«
    »Sie verfügen weiterhin über eine beträchtliche Armee«, hielt der König rasch dagegen. Er strich das lange schwarze Haar zurück und faltete die Hände. »Vielleicht glauben sie, ihre Fußtruppen würden ausreichen, um uns in Schach zu halten. Sie wissen, wir würden niemals einen Frontalangriff gegen sie starten, denn in diesem Fall könnten sie uns zermalmen.« Er hielt inne. »Deshalb ist ein Luftangriff so perfekt. Betrachtet nur die Möglichkeit, die sich uns bietet! Ihre Flotte ist groß, aber unhandlich. Ihre Luftschiff-Kapitäne dürfen den direkten Vergleich mit den unseren nicht wagen. Ein schneller Schlag, und wir haben ihre Schiffe in Brand gesteckt. Denkt nur, was das für uns bedeuten würde!«
    Pied schüttelte den Kopf. »Ich weiß, was das bedeuten würde.« »Vollständige Überlegenheit im Luftraum«, fuhr der König fort, der sich in seine Vision hineinsteigerte und seinem Cousin nicht mehr zuhörte. »Kontrolle über alles, was sich in der Luft bewegt. Nachdem wir das erreicht haben, sind ihre Bodentruppen nicht mehr wichtig. Wir können sie nach Belieben verheeren, da wir dann in der Lage sind, aus einer Höhe anzugreifen, wo sie uns keinen Schaden zuzufügen vermögen und sie hingegen nirgendwo Deckung finden. Wir können sie aufreiben, Pied! Ich bin sicher, dass wir das können!«
    Sein Gesicht war vor Aufregung gerötet, seine Augen leuchteten. Pied sah ihn nicht zum ersten Mal so. Wenn sie damals gemeinsam ihre Übungen im Nahkampf mit Schwertern und Stöcken absolviert hatten, war dieser Blick typisch für ihn gewesen, wann immer er glaubte, die Oberhand gewonnen zu haben. Dabei hatte er nie gelernt, den Unterschied zu begreifen, in welcher Situation Pied wirklich in Bedrängnis geraten war und wann er dies nur vorgab, um Kellen zu einem Fehler zu verleiten.
    Auch daran hatte sich nichts geändert.
    Pied nickte und verbarg seine Niedergeschlagenheit. »Vielleicht habt Ihr Recht. Aber nur um sicherzugehen, habe ich zwei Leute der Leibgarde ins Lager der Föderation geschickt. Ich würde gern ihre Rückkehr abwarten, ehe wir handeln.«
    Der König runzelte die Stirn. »Wie lange wird das dauern?« »Sie werden heute

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