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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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den er kannte. Er fand einen einzigen Kommandanten einer Geschützschaluppe, einen grauen Veteranen namens Markenstall. Zwar kannte er den Mann persönlich kaum, doch hatte der Kapitän einen guten Ruf. Ein tapferer Kerl, zuverlässig im Kampf, vertrauenswürdig in der Pilotenkanzel - das würde genügen. »Kapitän!«, brüllte er und rannte auf den älteren Mann zu. »Ist Eure Schaluppe startklar?« Er sah auf den Namen am Heck.
Asashiel.
Markenstall betrachtete ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Zweifel. Grauer Bart wuchs an seinen Kinnbacken, tiefe Falten furchten das wettergegerbte Gesicht, und die Ohren zeigten Risse und Narben. Der Mann sah aus, als hätte er schon mehr als einen Luftkampf hinter sich gebracht.
    »Antwortet schon, Kapitän!«, fuhr Pied ihn an.
    Der ältere Mann zuckte heftig zusammen. »Startklar und zu allem bereit, Hauptmann Sanderling«, knurrte er.
    »Gut. Wir heben sofort ab. Macht die Leinen los.«
    Markenstall zögerte. »Hauptmann, ich habe nicht die Befugnis -« »Hört mir genau zu«, unterbrach Pied ihn. »Der König tappt gerade in eine Falle. Eine Kundschafterin meiner Leibgarde hat unter Einsatz ihres Lebens wichtige Informationen gesammelt; ein weiterer meiner Kundschafter liegt tot jenseits unserer Linien. Ich werde nicht zulassen, dass dieses Opfer umsonst war! Wir haben keine Zeit, uns um Befugnisse zu kümmern. Wenn Ihr den König und alle in seiner Gesellschaft retten wollt, müssen wir sofort aufbrechen!«
    Er warf rasch einen Blick nach Süden, wo der Himmel im Dunst der Dämmerung ein tiefes Blau angenommen hatte und die Luftschiffe schon fast verschwunden waren. Die Dunkelheit stand kurz bevor, und das letzte Licht leuchtete am Horizont im Westen, während im Norden die ersten Sterne hervorkamen. Im Osten schob sich die silberne Sichel des Mondes aus dem Unteren Anar.
    Erneut wandte er sich Markenstall zu. »Bitte, Kapitän!« Der Veteran sah ihn einen Augenblick an, dann nickte er. »Sehr wohl. Geht an Bord.« Er wandte sich an seine beiden Männer. »Pon! Cresck! Auf mit euch und an Bord! Holt die Leinen und Anker ein! Bereitet alles zum Abflug vor!«
    Die beiden Männer und der graue Kapitän hatten Erfahrung mit schnellen Starts, und die
Asashiel
war binnen Minuten in der Luft, flog mit dem Wind gen Süden und rauschte über die Ebene auf die feindlichen Linien zu. Pied stand bei Markenstall in der Pilotenkanzel, während die Mannschaft sich an die Geschütze begab, Verschlüsse öffnete, Sicherungen löste und die Geschütze lud. Niemand schätzte diesen Ausflug falsch ein, und die Erwartungen bei der Besatzung waren die gleichen wie bei Pied.
    »Dürfte ich Euch fragen, was Ihr mit einer Schaluppe und zwei Geschützen zu erreichen hofft?«, fragte Markenstall, während sie über die Front hinwegflogen. In seiner Stimme schwang Sarkasmus mit.
    Pied schüttelte resigniert den Kopf. »So viel ich kann.«
    Vor ihnen lagen die Linien der Föderation in solcher Dunkelheit, dass sie vom Erdboden kaum zu unterscheiden waren. Pied glaubte, er höre Rufe und den Lärm plötzlicher Betriebsamkeit, doch war das im Rauschen des Windes und im Jammern der Takelage nicht klar zu erkennen.
    Dann zerriss ein greller Blitz die Dunkelheit, ein Strahl, der sich wie ein gespanntes Seil vom Horizont erhob. Der Blitz traf etwas, das sofort in einem Feuerball aufging und brennende Bruchstücke durch die Finsternis nach unten regnen ließ. Für einen Moment hob sich die Silhouette einer Reihe Luftschiffe gegen den Horizont ab, große und schwarze Rümpfe und Masten.
    »Schatten!«, entfuhr es Markenstall. »Was war denn das?« Pied korrigierte rasch seine Einschätzung. Es konnte kein Blitz gewesen sein. Nicht so tief und so gerade.
    Dann leuchtete das Licht erneut hell auf, und es folgte eine weitere Explosion, diese sogar heftiger als die erste. Erneut sah man die Luftschiffe, die nun in alle Richtungen auseinander stoben. Ein Krachen ließ den Boden erbeben und hallte durch die Nacht, die Druckwellen spürte Pied sogar an Bord der Schaluppe.
    Jetzt wurde ihm schlagartig bewusst, um was es sich handelte. Das war die Waffe, die Acrolace und Parn im Lager der Föderation entdeckt hatten. Die Falle war zugeschnappt; Kellen Elessedils Luftschiffe wurden eines nach dem anderen zerstört. Pied war nicht mehr rechtzeitig gekommen, um sie zu warnen. Er war zu spät und konnte lediglich mit anschauen, welche Konsequenzen das überhastete Handeln des Königs nach sich zog.
    »Schneller,

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