Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane
Frage der Zeit, bis er dich gefunden hätte. Er wusste nicht genau, wo du auftauchen würdest, nur, dass es passieren würde! Aber ich wusste es! Weil ich immer der bessere Spurenleser von uns beiden gewesen war! Ich war schlicht der bessere Fänger!«
Er spuckte die Worte aus und stieß sich vom Gitter zurück, ließ sich in die Hocke fallen und weigerte sich, Grianne anzublicken. Sie beobachtete ihn einen Moment und ging im Kopf die Möglichkeiten durch, die er ihr mit seinen Enthüllungen bot.
»Weka Dart«, sagte sie.
Er blieb, wo er war.
»Schau mich an.«
Er weigerte sich, wandte sich ab, kauerte sich zusammen. »Schau mich an. Sag mir, was du in meinen Augen siehst.« Endlich drehte er sich ein wenig herum, bis er über die Schulter blicken konnte, und stellte kurz Augenkontakt her, woraufhin er sich sofort wieder abwandte.
»Ich bin nicht böse auf dich«, sagte sie. »An deiner Stelle hätte ich das Gleiche getan. Ehrlich gesagt, früher, als ich noch eine ganz andere Person in einem ganz anderen Leben war, habe ich viel schlimmere Dinge getan.«
Erneut warf er ihr einen Blick zu.
»Ich hasse dich nicht«, sagte sie.
»Solltest du aber.« Seine Zähne klackten, als seine Kiefer zusammenschlugen.
»Meinen Hass hebe ich mir für andere auf, die ihn wirklich verdienen und sich alle Mühe geben, meinen Tod herbeizuführen.« Sie winkte ihn zurück. »Erzähl mir den Rest von dem, was du weißt.«
Einen Augenblick lang verharrte er noch, dann seufzte er, stand auf und kam zu ihr zurück. »Hasst du mich wirklich nicht? Wenn du frei wärest, würdest du mich nicht umbringen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich hasse dich nicht. Selbst wenn ich die Chance hätte, würde ich dich nicht töten. Erzähl mir den Rest. Kennst du die Pläne des Straken-Lords?«
Der Ulk Bog nickte. »Ich war hier im Kraal-Reich, als er sie schmiedete.« Er sah sie aufmerksam an. »Du weißt überhaupt nicht, was er eigentlich vorhat, oder? Hast du nicht gesehen, wie er dich anschaut?«
Ihr wurde kalt, da die Worte des kleinen Mannes ein Bild hervorriefen, das ihr das Blut gefrieren ließ. »Sag schon.« »Er hat dich auf die Probe gestellt, um herauszufinden, ob du geeignet bist, seine Kinder auszutragen. Er will sich mit dir paaren.« Zum ersten Mal bekam sie es richtig mit der Angst zu tun. Der Dämon war ihr ein Gräuel. Ein schlimmeres Schicksal, als die Mutter seiner Kinder zu sein, die Mutter von Dämonen, die Erzeugerin von Ungeheuern, konnte sie sich nicht vorstellen. Diese Möglichkeit hatte sie nie ins Auge gefasst. Ihr war nie eingefallen, dass der Straken-Lord irgendwelches Interesse an ihr hegen würde, das über ihre Gefangenschaft hinausging, bis das Moric, diese Kreatur, in ihrer eigenen Welt erledigt hätte, wozu es dorthin geschickt worden war.
»Aus dem Grund bin ich hergeholt worden?«, stieß sie hervor und musste sich anstrengen, mit ruhiger Stimme zu sprechen. Weka Dart schüttelte den Kopf, seine stechenden Augen glitzerten. »Nein. Diese Idee muss ihm gekommen sein, nachdem du in seine Gefangenschaft geraten bist. Seine Pläne gehen viel weiter.« »Wie viel weiter?«
Der Ulk Bog beugte sich vor. »Er hat einen Weg gesucht, wie er das Moric für einige Zeit in deine Welt schicken kann. Doch dafür brauchte er jemanden in deiner Welt, der bereit war, ihm zu helfen. Diese Menschen hat er gefunden, und er benutzte sie als Werkzeuge. Wer immer sie sind, sie haben keine Ahnung von den wahren Absichten des Straken-Lords, und sie wollten dich einfach nur loswerden. Die Verräter wussten nur eins: Die Magie würde dich in die Welt von Jarka Ruus verbannen. Mehr nicht. Von dem Austausch ahnten sie nichts, nichts davon, wie die Magie tatsächlich wirkt, nichts von dem Handel, der notwendig war, um dich herzubringen. Der Straken-Lord hatte seine Geheimnisse sorgsam gehütet.«
So sollte es auch sein,
dachte sie. Allerdings war sie nicht sicher, ob das Wissen über diesen Austausch diejenigen aufgehalten hätte, die sie unbedingt in die Verfemung hatten schicken wollen. »Aber aus welchem Grund wurde ich hergebracht, wenn nicht, um mich mit Tael Riverine zu paaren?«, drängte sie.
»Du hast immer noch nicht verstanden, Straken!«, schnaubte Weka Dart. »Es ging niemals darum, dich herzuholen! Es ging darum, das Moric in deine Welt zu bringen!«
Sie schüttelte den Kopf. »Wozu?«
»Damit er die Barriere zerstören kann, die uns hier eingesperrt hält! Damit er die Jarka Ruus befreien kann!«
Jetzt begriff
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