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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Anführerin. »Bek Ohmsford«, sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich bin Shadea a'Ru, die Ard Rhys für die Zeit der Abwesenheit Eurer Schwester.« Sie schüttelte rasch seine Hand, ergriff dann Rues und deutete mit dem Kopf auf ihre Begleiter. »Der Erste meines Ordens, Gerand Cera, und mein Gehilfe, Pyson Wence.«
    Bek nickte ihnen nacheinander zu, erst dem Dünnen mit dem scharfgeschnittenen Gesicht, dann dem Zweiten, der körperlich unscheinbar wirkte, doch die Augen eines Raubvogels hatte. Aus Respekt vor der Frau sprachen beide nicht.
    »Was wisst Ihr über unseren Sohn?«, fragte Rue sofort. »Habt Ihr ihn schon gefunden?«
    »Nein.« Shadea begegnete ihrem Blick, ohne mit der Wimper zu zucken, was nicht vielen gelang. »Natürlich setzen wir die Suche fort, sowohl nach Eurem Sohn als auch nach der Ard Rhys, doch langsam wissen wir nicht mehr, wo wir noch nachschauen sollen. Wenn Ihr mich bitte begleitet, werde ich Euch alles erklären.« Ohne auf das Einverständnis von Bek und Rue zu warten, drehte sie sich um und ging zurück zum Keep, und ihre beiden Begleiter und Traunt Rowan folgten ihr sofort. Bek warf Rue einen Blick zu, zuckte mit den Schultern, und sie gingen ebenfalls hinterher. Er versuchte, sich zu erinnern, ob seine Schwester diese Druiden irgendwann einmal ihm gegenüber erwähnt hatte, aber ihm fiel nichts zu ihnen ein. Außer Ähren Elessedil kannte er nur Tagwen. Nun wünschte er sich, er hätte Grianne besser zugehört. Im Inneren des Keeps winkte Shadea sie zu sich, und die anderen drei Druiden machten ihnen Platz.
    »Die Ard Rhys ist vor einigen Wochen verschwunden, nachdem sie sich abends in ihre Gemächer zurückgezogen hatte. Sie ging hinein, und das war das Letzte, was wir von ihr gesehen haben. Wir fanden keine Spuren eines Kampfes. Die wachhabenden Trolle sagten, sie sei während der Nacht nicht herausgekommen, und sie hätten keine verdächtigen Geräusche gehört. Ich habe sie trotzdem entlassen, wenn auch nur aus reiner Vorsicht. Wir haben viele Feinde, und sie haben viele Gründe, unser Verschwinden herbeizuwünschen. Die Trolle waren vielleicht unterwandert.« Das ist eine Erklärung, dachte Bek, aber sie fühlt sich nicht richtig an. »Meine Schwester hat häufig betont, wie sehr sie den Trollen vertraut und wie zuverlässig sie sind.«
    Shadea wandte ihm abrupt das sonnengebräunte Gesicht zu und strich sich das kurz geschnittene blonde Haar aus der Stirn. »Möglicherweise hat sie damit einen Fehler begangen. Wir wissen es nicht.«
    »Niemand hat sie seitdem gesehen? Niemand hat eine Nachricht von ihr gebracht?«
    »Nichts. Tagwen schien eine Ahnung zu haben, was sich ereignet haben könnte, aber dann ist er ebenfalls verschwunden. Wir verfolgten daher seine Spur zu Ähren Elessedil. Beide brachen dann nach Patch Run auf. Offensichtlich haben sie bei ihrer Weiterreise von dort Euren Sohn mitgenommen. Mehr haben wir nicht herausgefunden. Noch immer haben wir nicht die geringste Vorstellung, weshalb die Ard Rhys verschwunden ist oder an welchem Ort sie sich aufhalten mag. Auch wo Euer Sohn, Tagwen und Ähren Elessedil sich befinden, ist uns unbekannt. Unsere Luftschiffe setzen die Suche fort, doch die Zeit läuft uns davon, und damit sinken die Erfolgschancen unserer Bemühungen. Ich hoffte, durch Eure Anwesenheit in Paranor könntet Ihr dies ändern.« Bek spürte, wie sich Rues Hand, die er hielt, anspannte. »Wie kann ich Euch helfen? Ich weiß eigentlich nichts über die Umstände.« Shadea a'Ru nickte. »Es ist kein Geheimnis, dass Ihr Eurer Schwester außerordentlich nahe steht. Die Geschichte, wie Ihr einander vor zwanzig Jahren gefunden habt, ist allseits bekannt. Eure ererbte Magie führte Euch zueinander, wie es sonst nichts vermocht hätte. Sie bindet Euch aneinander. Das könnte uns bei der Suche nach ihr helfen, und vermutlich auch dabei, Euren Sohn zu finden. Ich werde Euch zeigen, auf welche Weise.«
    Sie gingen den schattigen Gang entlang und stiegen mehrere Treppen zu den oberen Stockwerken hinauf. In einer Halle mit hoher Decke, die sich in der Mitte des Keeps befand, begegneten sie anderen Druiden in kleinen Gruppen, die Bücher und Papier trugen und sich miteinander unterhielten. Einige schauten sie an, während sie vorbeigingen, und betrachteten die zwei, die so eindeutig nicht zum Orden gehörten. Aber niemand wagte das lange, sondern alle wandten den Blick rasch wieder ab, sobald sie Shadea bemerkten.
Die haben Angst vor ihr,
dachte Bek.
    Er

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