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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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lang nach. Das hatte er mit dem kleinen Ingenieur schon einmal durchgespielt. Bei seinem ersten Besuch hatte Orek darauf bestanden, dass der Premierminister allein in seinen Arbeitsraum kam und die Wachen draußen ließ, um ihm den Feuerwerfer zu zeigen. Er hatte bewiesen, dass er keinerlei Bedrohung darstellte. In dieser Hinsicht hatte sich nichts verändert. Es konnte nicht schaden, ihm nachzugeben. Er sah die stämmigen, schwarz gekleideten Soldaten um sich herum an. Sie würden vor der Tür stehen, wie beim letzten Mal, und auf seinen Ruf hin sofort hereinstürmen.
    »Also gut«, stimmte er zu. »Zeig mir, was du hast.«
    Orek ging voraus zu dem Gebäude, in dem der kleine Ingenieur während der letzten Wochen eingesperrt gewesen war. Sen Dunsidan war ungeduldig und wollte wissen, worum es sich diesmal handelte. Hatte er eine Möglichkeit gefunden, die Triebwerke der Luftschiffe durch eine wirksamere Ausrichtung der Diapsonkristalle zu verbessern? Denn bei der Arbeit daran, die Kristalle zu kombinieren, hatte er schließlich auch den Feuerwerfer entdeckt. Vielleicht war nun etwas Ähnliches geschehen.
    Er strich sich die weiße Mähne zurück und ging schneller. Im Inneren des Gebäudes eilten sie durch den breiten Hauptkorridor zu dem Arbeitsraum, der Orek zugeteilt war. Ihnen folgten die Leibwachen als Gruppe. An der Tür blickte Etan Orek ihn erwartungsvoll an.
    Sen Dunsidan warf dem Hauptmann seiner Wache einen Blick zu. »Wartet hier auf mich, gleich vor der Tür. Kommt herein, wenn ich rufe.«
    Er fühlte sich töricht. Die Chance, dass der kleine Ingenieur zum Verräter geworden war, existierte praktisch nicht. Schließlich hing Etan Oreks Aufstieg ganz allein von Sen Dunsidan ab.
    Er trat durch die Tür, die der kleine Mann sorgsam hinter ihnen schloss, und betrachtete die Werkbänke und das Durcheinander. Alles war noch so, wie er es in Erinnerung hatte. Sein Blick schweifte über Pläne und Papiere zu dem hinteren Tisch und dem langen Metallkasten mit der neuesten Entdeckung. Ohne auf den anderen Mann zu warten, ging er rasch zu dem schlanken Gehäuse, das über mehrere Werkbänke gelegt war. Liebevoll strich er mit der Hand über das glatte Metall, dann hob er den Deckel ab, um die Anordnung der Kristalle und Schilde zu begutachten. So perfekt! Er lächelte breit und stellte sich vor, welche Zerstörung er in den kommenden Tagen bezeugen durfte.
    Daraufhin wandte er sich an. den Ingenieur. »Was wolltest du mir denn zeigen?«
    Etan Orek lächelte und zeigte auf eine andere Werkbank rechts von sich. »Dort, Premierminister.«
    Sen Dunsidan nickte und blickte hin. Er sah nicht, worauf der andere zeigte. Er trat einige Schritte vor, blieb stehen und konnte immer noch nichts entdecken.
    »Was soll das denn nun sein?«, fragte er.
    Und dann wurde alles dunkel.
    Als er das Bewusstsein wiedererlangte, war er nackt, an eine der Werkbänke gefesselt und konnte sich nicht rühren. Seine Glieder und sein Körper schmerzten, seine Kehle brannte wie Feuer. Er versuchte zu sprechen, konnte es jedoch nicht.
    Etan Orek erschien neben ihm und beugte sich zu ihm vor. »Gebt Euch keine Mühe, Sen Dunsidan. Ich habe Eure Stimmbänder entfernt, als Ihr bewusstlos wart.«
    Sen Dunsidan starrte ihn an. Etan sprach, doch nicht mit der Stimme des Ingenieurs. Diese Stimme hatte er nie zuvor gehört, ein raues, heiseres Krächzen wie aus den Tiefen eines Steinbruchs. Auch die Augen waren anders. Sie gehörten Iridia. Oder nicht? Jedenfalls konnte er sich an diese Augen erinnern, doch hatte er vergessen, wo er sie gesehen hatte. Augen, wie sie der Ilse-Hexe gehörten. Oder dem Morgawr.
    Plötzlich fürchtete er sich mehr als je zuvor in seinem Leben. Er war völlig verängstigt. Das war nicht Etan Orek. Es war jemand oder etwas anderes. Trotz der Warnung versuchte er zu schreien. Er öffnete den Mund und brüllte aus Leibeskräften. Doch kein Laut kam heraus - nur winzige Blasen und ein Sprühregen seines eigenen Blutes.
    »Ihr verschwendet Eure Kraft«, flüsterte der Mann, der ihn gefangen genommen hatte. »Spart sie lieber. Ihr werdet sie noch brauchen.« Er lächelte. »Ihr habt keine Ahnung, was passiert ist, oder? Überhaupt keine Ahnung. Hört mir zu, solange Ihr noch Zeit habt. Ich bin nicht Etan Orek, und ich war auch nicht Iridia Eleri. Ich habe beide getötet und ihre Häute genommen, um zu verbergen, was ich wirklich bin. Ich bin etwas von einem anderen Ort, Premierminister. Ich bin das, was Ihr und Eure dummen

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