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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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voran.
    Widerstrebend und hölzern setzte er sich in Bewegung, und sie packte ihn fest an der Schulter, um sich zu vergewissern, dass er nicht in einen Schockzustand verfiel. Vor Schmerz keuchte er und sah sie an, dann holte er tief Luft und nickte. Er war bereit. Sie versetzte ihm einen sanften Stoß und schaute zu, wie er die Stufen hinunterstieg.
    Bis er hinter der Biegung der Treppe verschwunden war, wartete sie, dann folgte sie ihm und schlich auf Zehenspitzen an der rauen runden Wand entlang. Einen der Dolche hielt sie locker in der Hand. Auf halbem Weg zum Ziel, dachte sie. Aber die beiden letzten Wachen würden vielleicht eine härtere Herausforderung darstellen. Sie würde beide fast gleichzeitig erledigen müssen, und das war nicht leicht. Bek war möglicherweise vorbereitet, möglicherweise auch nicht, doch die Plötzlichkeit, mit der ein solches Rettungsunternehmen begann, konnte den Überraschten schnell in Verwirrung stürzen, einerlei, über welch hervorragende Fähigkeiten man ansonsten verfügte. Bek war mutig, doch besaß er keine nennenswerten Erfahrungen im Nahkampf. Zwar hatte er auf der Reise nach Parkasia einiges gelernt, die lag nun allerdings auch schon wieder zwanzig Jahre zurück, und Rue würde wetten, dass er das meiste vergessen hatte. Zudem hatte er das Wunschlied in der Zwischenzeit nicht benutzt. Im Gegenteil, er verabscheute es und hatte diesen Teil seiner Persönlichkeit in den letzten Jahren verkümmern lassen. Obwohl sie selbst Magie ebenso wenig mochte und ihr misstraute, wünschte sie nun, er hätte diese Begabung nicht ganz so sehr vernachlässigt.
    Nun, vermutlich war das der Lauf der Dinge. Im Rückblick schien es stets so, als hätte man sich besser vorbereiten können.
    Jetzt erreichte sie langsam das untere Ende der Treppe, und es gab ein wenig mehr Licht. Vor sich hörte sie die Stimme von Trefen Morys und die geknurrte Antwort eines Gnomenjägers. Sie schlich an die Ecke, von wo aus sie die beiden sehen konnte. Der Gnom stand mit dem Rücken zu ihr. So weit, so gut.
    Rasch trat sie hinter ihn und tötete ihn mit einem einzigen Stich. Woraufhin sich Trefen Morys übergab. Das Würgen hallte durch den Gang und rief augenblicklich eine scharfe Frage aus der fast vollständigen Dunkelheit des Gangs hervor. Rue stürzte an dem jungen Druiden vorbei und stürmte los, riss den anderen Dolch aus dem Gürtel und scherte sich keinen Deut mehr um Heimlichkeit; jetzt ging es nur noch um Schnelligkeit. Vor sich sah sie eine Bewegung, die letzte Wache spähte ihr aus dem Dämmerlicht rauchigen Fackelscheins entgegen und hatte eine Armbrust im Anschlag. Sie warf sich flach zu Boden, als sie das Sirren des Pfeils hörte, der an ihr vorbeiflog, von den Steinwänden abprallte und ohne Schaden angerichtet zu haben irgendwo hinter ihr landete. Sofort war sie wieder auf den Beinen und rannte weiter, während sie beobachtete, wie ihr Gegner die Armbrust mit raschen, geübten Bewegungen neu spannte und einen weiteren Pfeil auflegte. Der Mann war gut ausgebildet und höchst gefährlich.
    Die Armbrust wurde angelegt, und erneut warf sie sich zu Boden. Doch diesmal schoss der Gnom nicht auf sie. Stattdessen wandte er sich, sobald sie lag, der Zellentür vor sich zu und machte sich daran, den schweren Riegel zurückzuziehen. Rue stand rasch wieder auf und begriff, was er beabsichtigte. Die Befehle, die der Gnom für diese Situation hatte, waren eindeutig. Sie hörte das Krachen des Riegels, und die Tür schwang auf. Abermals legte die Wache die Armbrust an. Noch war Rue zu weit entfernt, um ihn am Schuss zu hindern, also brüllte sie ihn an, dann schleuderte sie den Dolch mit aller Kraft, die ihr zur Verfügung stand. Der Wurf hatte nicht genug Wucht, um eine Verletzung herbeizuführen, doch die schwere Klinge durchdrang immerhin den Lederharnisch und ließ den Gnom zurückweichen.
    Dann warf sich Bek Ohmsford durch die Türöffnung auf den Gnomen. Die Armbrust löste sich, der Pfeil flog in die Decke und prallte harmlos ab. Der Südländer und der Gnom gingen zu Boden, wälzten sich in einem Gewirr von Armen und Beinen hin und her. Rue sprintete los und zog das lange Messer aus dem Gürtel. Vor ihr blitzte eine Klinge im Fackelschein auf. Jemand schrie auf, und dann hatte sie die Kämpfenden erreicht, schrie vor Zorn und rammte dem Gnomenjäger ihre eigene Klinge tief in den Rücken, bis sie ihn durchbohrt hatte.
    Der Gnomenjäger brach zusammen und war tot, ehe seine Hände ihren Mann

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