Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
Herrin zu helfen, können wir hier nichts mehr tun. Der Orden folgt nun Shadea, alle Mitglieder außer einigen wenigen. Die meisten glauben längst, sie sei die Führerin, die der Orden braucht, und meine Herrin sei nur ein unglücklicher Irrtum des Schicksals gewesen. Was auch immer wir tun müssen, um ihre Meinung zu ändern, meine Herrin zu finden und Shadea aufzuhalten, es sollte an einem anderen Ort geschehen.«
Nun zeigte er die Treppe hinauf. »Jetzt schnell. Folge mir.« Er legte den Zeigefinger an die Lippen. »Mucksmäuschenstill.« Sie schlichen die Steinstufen hinauf, wobei der junge Druide voranging. Rue hielt den Gnomendolch einsatzbereit in der rechten Hand. Sie wünschte nur, sie hätte mehrere gehabt, doch andererseits würden ihr im Falle einer Entdeckung auch ein Dutzend Messer nicht weiterhelfen. Sie mussten eben darauf hoffen, dass sie nicht bemerkt wurden.
Am oberen Ende der Treppe schob Trefen Morys die eisenbeschlagene Holztür auf und spähte durch den Spalt. Dann blickte er über die Schulter zu Rue, nickte und schlüpfte hinaus ins Licht.
Nun befanden sie sich in einem Wachraum, einer Art Zwischenstation zwischen den Verliesen und dem Rest des Keeps. Waffen und Rüstungen hingen an den Wänden, und Türen von Wandschränken mit Mänteln und Stiefeln standen offen. In Wandhalterungen brannten Fackeln, dennoch war hier niemand anwesend.
Trefen Morys ging zu einer zweiflügligen Tür, die geschlossen war und die er nun öffnete. Auf dem Boden dahinter lag zusammengesunken ein Gnomenjäger. Der junge Druide stieß den Gnomen mit dem Fuß an, und als dieser sich nicht rührte, schloss er die Tür wieder. Daraufhin nahm er einen der Mäntel von seinem Haken und reichte ihn Rue.
»Dein Gemahl wird in einem anderen Teil des Keeps gefangen gehalten. Sie wollten nicht das Risiko eingehen, dass sich einer von euch befreit und anschließend den anderen rettet. Aber ich weiß, wohin wir müssen und wie wir dorthin gelangen. Heikel wird es nur, sich der Gnomenjäger zu entledigen, die dort Wache schieben. Unterschätz sie lieber nicht. Sie gehorchen Shadea a'Ru - es handelt sich um Söldner, die Pyson Wence verpflichtet und bezahlt hat, um die Trolle zu ersetzen. Ihnen wurde befohlen, euch beide zu töten, falls ihr einen Fluchtversuch unternehmt. Deshalb dürfen sie nicht herausbekommen, was hier passiert ist, ehe wir deinen Gemahl erreicht haben.«
Er zögerte. »Eine Sache solltest du noch wissen. Es ist wichtig, dass wir es jetzt tun. Die Dinge stehen schlecht in Paranor. Viele Druiden wurden aus dem Orden entlassen und nach Hause geschickt. Andere sind einfach verschwunden, unter anderem auch einige derjenigen, die Shadea nahe stehen. Terek Molt ist bereits seit über einem Monat fort. Iridia Eleri verschwand vor zwei Wochen. Und kurz vor Shadeas Aufbruch nach Arishaig wurde ihr Lebensgefährte Gerand Cera tot aufgefunden. Äußerlich ließ sich jedoch keine Todesursache feststellen. Niemand spricht es laut aus, aber wir denken alle das Gleiche - sie hat ihn benutzt, bis sie ihn für entbehrlich hielt. Das könnte genauso gut auch anderen zustoßen.« Mit einem Kopfschütteln fuhr er fort: »Dennoch folgen die meisten im Orden Shadea. Gleichgültig, wie sie im Stillen über sie denken mögen, sie misstrauen ihr nicht in derselben Weise wie der Ard Rhys. Meine Herrin kommt einfach nicht von ihrer Geschichte als Ilse-Hexe los. Zu viele weigern sich, ihr zu verzeihen, obwohl sie sich wirklich geändert hat. Das spielt letztlich keine Rolle, denn Shadea wird sich am Ende als die schlechtere Wahl erweisen. Sie sieht nicht, wie sie den Orden zerstört, wie sie ihn geradewegs in den Ruin führt, weil es ihr an der Leidenschaft meiner Herrin mangelt, das zu tun, was richtig ist.«
»Besteht nicht die Möglichkeit, dass Grianne Ohmsford längst tot ist?«, fragte Rue. »Gibt es berechtigten Grund zu der Annahme, sie würde noch leben?«
Heftig schüttelte er den Kopf. »Wenn meine Herrin tot wäre, warum würden sie sich dann solche Mühe geben, euren Sohn zu finden? Welchen Unterschied würde es für sie bedeuten, wohin er gegangen ist und was er tut, wenn sie nicht leben würde? Nein, sie glauben, er habe einen Weg entdeckt, zu ihr zu gelangen, und er werde ihn gehen, wenn sie ihn nicht daran hindern.«
Rue hörte draußen auf dem Korridor Schritte, und beide drehten sich um. »Dein Mantel!«, zischte Trefen Morys, zog sich die Kapuze über den Kopf und band ihn vorn zu.
Aber Rue wusste, für
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