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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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öffnete, waren sie plötzlich über mir. Sie wuchteten den Deckel auf den Sarg und wollten wohl das Gleiche mit mir machen, was ich dann mit ihnen tat. Ich weiß weder wo sie her kamen, noch habe ich jemals von solchen Wesen gehört. Mir sitzt noch jetzt der Schreck in allen Gliedern.“
    Hatik kam ein Gedanke. „Sag mal, kann es sein, dass wir sie bei der letzten Rückkehr mitgebracht haben? Ich hatte schließlich keine Zeit, die Erdenergie aus der Höhle zu reinigen.“
    „Hm, so ganz abwegig ist der Gedanke wohl nicht. Zumindest scheinen sie eurer Energie gefolgt zu sein.“ Solon war sich ziemlich sicher. „Talos, kannst du uns eine Beschreibung von ihnen geben? Du scheinst der Einzige zu sein, der wenigstens ihre Gestalt fühlen konnte.“
    „Ich will es versuchen. Auffällig sind ihre langen dürren Hälse, auf denen ein winziger Kopf sitzt. Sie sind etwa einen Meter groß und wieselflink. An Bösartigkeit sind sie wohl auch kaum zu übertreffen. Ach, noch etwas – sie haben nadelspitze Zähne, mit denen sie tiefe Wunden reißen können.“
    Die Versammelten schüttelten fassungslos die Köpfe.
    „So, nun lass dich erst mal richtig anschauen.“ Neri hatte Talos bei den Schultern genommen und drehte ihn hin und her. „Gar nicht so übel. Ich glaube, da wären Ramses’ beste Männer vor Neid erblasst. Was sagst du dazu, Hatik?“
    „Ich bin sicher, das trifft es“, lachte der.
    Talos schaute skeptisch. „Na, das sehe ich mir lieber selber an“, sprach er und eilte zum See. Als er wieder bei den Freunden eintraf, hatte auch er Freudentränen in den Augen. Aus dem Wasser hatte ihn ein muskulöser Recke mit einer dunkelblonden Löwenmähne angesehen. Safi gab wieder eine Probe seines trockenen Humors, als ihn der neue Talos umarmte. „Also doch, Töchter wegschließen …“ Der Magier lachte herzlich.
    Diesmal versuchte die kleine Schar, möglichst unbemerkt ins Dorf zurück zu kommen. In Solons Hütte angekommen, beeilte sich der Hausherr, die kleine Flasche Atlamat zu holen. Talos ließ sich nicht zweimal bitten. Er leerte das Fläschchen in einem Zuge. Erst dann brach der Jubel aus den Freunden heraus. Natürlich folgte die obligatorische Feier, wie hätte es auch anders sein sollen, die spät in der Nacht endete.
    „Safi …, Safi …“
    Der junge Mann warf sich in seinem Bett hin und her.
    „Safi …“
    Die wispernde Stimme war noch immer in seinem Traum. Langsam erwachte der Schläfer.
    „Safi, hilf mir!“
    Auch in halb wachem Zustand konnte er sie noch hören. Rasch setzte er sich auf.
    Hilf mir ... , hallte es in seinem Kopf.
    Er horchte in die Dunkelheit und in sich hinein. Der Ruf wiederholte sich nicht mehr. Bis zum Morgen lag Safi wach und grübelte.
    Er beschloss, mit Neri über die Sache zu sprechen. So traf er dann kurz nach dem Frühstück im Haus der Seherin ein. Sie freute sich über seinen Besuch, denn auch sie wollte mit ihm reden. Safi erzählte in kurzen Worten, was ihm in der Nacht widerfahren war. Neri erblasste zusehends. Auch sie hatte einen ähnlichen Hilferuf empfangen und auch sie war sich sicher, dass es die Stimme einer Frau gewesen war, wie bei Safi.
    „Ich kenne nur zwei Frauen, die mich namentlich auf diese Art um Hilfe bitten würden – Merit-Amun und Kira.“ Safi sprach diese Worte mit fester Stimme.
    Neri nickte stumm. Beide Frauen hatten möglicherweise einen handfesten Grund, um Hilfe zu rufen. Die eine wollte in ihren Körper zurück, die andere besann sich vielleicht auf ihre Abstammung. Neri tendierte eher dazu, dass Kira die Bittende war. Merit-Amun hätte sie sicher Mutter genannt. Nach dem Vorfall in der Grotte war es durchaus möglich, dass Kiras Körper in ernsten Schwierigkeiten steckte, was der Seele nicht verborgen geblieben war. Jetzt war guter Rat teuer. Neri und Safi begaben sich auf den Weg zu den beiden Magiern. Sie trugen ihr Anliegen vor. Talos hörte genau zu, hin und wieder nickte er wissend.
    „Nun ist also der Zeitpunkt gekommen, dass die Magie den Körper nicht mehr halten kann. Wir alle haben es gewusst.“
    „Kann man denn gar nichts tun?“ Neri war verzweifelt und sah die Männer flehend an.
    Aron räusperte sich. „Ich hab da etwas gelesen – wo war das doch gleich?“
    Talos hakte ein. „Ja, ich glaube, ich erinnere mich auch. Wir hatten eine Möglichkeit gesucht, die Dracheneierschalen in unsere Zeit zu bringen. Sie hätte eine Chance, wenn wir ihren Körper in die Zukunft bringen. Als Ausgleich müsste eine Person von

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