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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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sofort zu. Safi, der Einzige, der außer ihr den Hengst noch hätte beruhigen können, wurde in der Grotte dringend gebraucht. Kurz vor Mitternacht begab sie sich zu Binti, während sich die sieben Freunde direkt zum Eingang der Höhle teleportierten. Erschüttert stellten sie fest, dass sich sogar der Wasserfall in eine zähe braune Brühe verwandelt hatte. Doch für Entsetzen war jetzt keine Zeit, sie mussten sich sputen, um noch vor Mitternacht den schwarzen Drakon zu bannen, der in letzter Zeit viel zu deutlich auf sich aufmerksam machte. Schweigend versammelten sie sich um den Altarkristall. Im Gleichklang hoben sie die Hände und bauten ihre strahlende Energiepyramide auf. Bläuliche Energiefunken entluden sich entlang der goldfarbenen Lichtgitter. Als sich die Hände wieder senkten, umfing Hatik, der Drakonat, den Kristall und stieß den Drachenschrei aus. Lauter, greller und länger als je zuvor, sodass die Atlan betäubt zu Boden sanken. Minutenlang zitterte das Echo in der Kuppel der heiligen Höhle nach, aber das Rumoren unter ihren Füßen verebbte langsam. Endlich war der Drakon Letan wieder vollständig außer Gefecht gesetzt. Vorsichtig lösten die Atlan ihre Energiekristalle aus den Halterungen und verließen, ebenso schweigend, wie sie gekommen waren, die Höhle. Nachdem der Eingang wieder fest versiegelt war, wandte sich Solon an Hatik: „Bei allen Galaxien – was war denn das? Mir gellt es noch jetzt in den Ohren.“
    „Tut mir leid. Hätte ich vorher mit euch darüber gesprochen, wäre die halbe Wirkung ausgefallen, weil ein jeder versucht hätte, sich davor zu schützen. So hat der Verbannte die volle Wucht bekommen. In den nächsten Monaten dürften wir etwas mehr Ruhe vor ihm haben.“
    Neri lehnte mit dem Rücken an der Felswand. Sie hielt die Augen geschlossen und presste beide Hände an die Schläfen. „Ich habe das Gefühl, dass mir gleich der Schädel platzt“, stöhnte sie. Auch die anderen sahen ziemlich mitgenommen aus.
    „Wartet, das soll nicht so bleiben.“ Hatik legte Mara, die ihm am nächsten stand, die gespreizten Hände über den Kopf, sodass die Daumen beide Ohren verdeckten. Dann schickte er sanfte Energien durch seine Fingerspitzen. Sofort ließ der Schmerz nach. So verfuhr er mit allen seinen Freunden. Talos räusperte sich. „Spätestens seit heute glaube ich daran, dass die alten Legenden stimmen.“
    „Welche meinst du?“ Solon zog die Augenbrauen hoch.
    „Na die, dass der Drachenschrei töten kann. Stell dir das mal bei einem Normalbürger oder gar einem Menschen vor! Ich könnte wetten, dass Hatik das Ganze in noch ganz anderen Tonlagen beherrscht!“
    Der Angesprochene nickte und wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als ihn Merits Ruf erreicht. Sie sprach von seltsamen Vorgängen über der Insel. Ohne zu zögern, kehrten die sieben in die Siedlung zurück. Es war tatsächlich Seltsames im Gange. Ein intensives grünes Leuchten drang von oben durch die Wolkendecke und tauchte das Chaos des Unwetters in unwirkliches Licht. Es senkte sich langsam herab und umschloss wie eine Glocke auch noch das letzte Häuschen des kleinen Ortes. Sturm und Regen konnten das Gebilde nicht durchdringen. Alle Augen schauten zum Himmel. Dann war es, als hätte etwas die tief hängenden Wolken über dem Gebirge verlassen und wäre zwischen den Felsen verschwunden. Safi packte Hatik am Handgelenk. „Hast du das auch gesehen? Was war denn das?“
    „Keine Ahnung, aber das werde ich herausfinden.“ Hatik verschwand.
    „Pass gut auf dich auf“, flüsterte Neri, obwohl er es nicht mehr hören konnte. „Wer weiß, was dich dort erwartet.“
    Solon legte ihr tröstend die Hand auf den Arm. „Wir werden es sicher bald erfahren. Ja – wir werden es bald erfahren.“

Die Macht der Tarronn
     
    Der Drakonat stand auf der sturmgeschützten Seite des Bergmassivs. Vom Dauerregen nass bis auf die letzte Schuppe, versuchte er, die fremde Energie zu orten. Der oder das, was angekommen war, gab sich keine Mühe im Verborgenen zu bleiben. Vorsichtig näherte sich Hatik der Stelle und blieb hinter einem Felsblock stehen. Zentimeterweise schob er seinen Körper in einen Spalt, um das Plateau überblicken zu können und erstarrte mitten in der Bewegung. Frei sichtbar stand dort ein kleiner silberner Raumgleiter mit geöffnetem Cockpit. Der Ankömmling war gerade dabei, hinaus zu klettern. Dabei drehte er Hatik den Rücken zu. Der hoch gewachsene, schwarzhaarige Fremde musste sich sehr

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