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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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Auge riskierte.
    „Du hast noch gar nichts von Mutter erzählt“, stellte er schließlich fest.
    Horus seufzte. „Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen soll. Du kennst ja unsere Gesellschaftsstruktur zur Genüge. Ich fange am besten von hinten an. Irgendwann stellte sie fest, dass es als Urmutter doch vorteilhafter ist, bei dem ranghöchsten Mann zu bleiben und das hat sie dann auch getan.“
    „Das heißt dann also im Klartext, dass du wieder auf der Jagd bist?“, lächelte Hatik.
    „Ja, wenn du es so siehst, ist schon was Wahres dran. Aber wie das läuft, weißt du ja zur Genüge. Die Damen haben das Sagen, und wenn ihnen nach ein paar netten Stunden ist, dann schlagen sie zu. Wenn man Glück hat, dauern die Stunden ein paarhundert Jahre und wenn nicht …“ Er zuckte mit den Schultern.
    „Da gefällt mir das Zusammenleben der Atlan schon um einiges besser.“ Hatik sah seinen Vater an. „Die Paare bleiben wenigstens so lange beisammen, bis der Nachwuchs auf eigenen Füßen steht.“
    „Hast ja Recht, bei uns gehen sie meist auseinander, wenn der Nachwuchs gerade auf die Welt gekommen ist. Die Männer ziehen die männlichen und die Frauen die weiblichen Nachkommen auf, zudem bestimmen die Urmütter, welches Geschlecht die Kinder haben sollen.“
    Hatik sah Horus nachdenklich an. „Dann ist also was dran, an dem Gerede, das auch in der Menschenwelt kursiert, dass ich eigentlich weiblich sein sollte und Isis es sich plötzlich anders überlegt hat, um sofort zu Osiris zurück kehren zu können?“
    „Ich fürchte, ja.“ Horus nickte bitter.
    „Zieh nicht so ein Gesicht, du warst und bist der beste Vater, den man sich vorstellen kann. Du bist schließlich mit vier Kindern gleichzeitig und allein fertiggeworden und hast das Flottenkommando trotzdem gemeistert. Und ein bisschen Spaß wirst du ja anderweitig trotzdem gehabt haben.“
    Horus lachte. „Äh – ja – so ganz daneben ist der Gedanke nicht. Auf der Erde war so manches Mal richtig was los und ist es auch noch, um genau zu sein.“
    „Mit oder ohne Folgen?“, fragte Hatik interessiert.
    „Ohne. Die Gene der Tarronn passen mit den menschlichen, auch wenn wir ziemlich ähnlich aussehen, überhaupt nicht zusammen.“
    „Passen sie wenigstens mit den atlanischen zusammen?“ Hatik hatte sich aufgestützt und sah Horus in die Augen.
    „Habt ihr fest geplant?“
    „Nein. Wir möchten nur keine Monster in die Welt setzen, wenn es mal so weit ist.“
    Horus nickte. Er hatte schon die unmöglichsten Sachen gesehen und auch die Mythen der Menschen wimmelten von seltsamen Mischungen, die weder Mensch noch Tier waren. Er konnte Hatik sehr gut verstehen. „Ich bin nicht hundertprozentig sicher. Das müsste man mit Genmaterial am Computer testen.“
    Hatik schaute aufs Meer hinaus. „Diese Entscheidung möchte ich mit Neri gemeinsam treffen“, sagte er nach einer Weile des Nachdenkens.
    Horus drehte sich auf den Rücken und blickte in den strahlend blauen Himmel. Die Frage, die ihm Imset gestellt hatte, konnte durchaus für alle Atlan existenziell werden. Sie hatten jetzt schon kaum eine Chance, als Volk weiter zu existieren. Dann sprach er leise: „Sie ist eine ganz besondere Frau. Ich habe sie schon in der Zukunft in Ägypten bewundert. Es ist erstaunlich, dass sie unter den primitiven Bedingungen der Menschen fünf Kinder geboren und trotzdem ihre grazile Figur behalten hat.“
    Hatik lächelte. „Da haben wir ja wieder etwas gemeinsam. Ich habe sie auch schon in der Zukunft bewundert. Umso glücklicher macht es mich, dass ich ihr jetzt geben kann, wonach sie immer gesucht hat – Geborgenheit. Und ich weiß jetzt auch, sie ist tatsächlich die Göttin, als die sie immer verehrt wurde. Sie ist die Inspiration eines ganzen Volkes.“
    „Unverbesserlicher Romantiker“, witzelte Horus.
    „Macht nichts – es lebt sich gut so“, antwortete Hatik. „Du solltest es auch mal versuchen.“
    „Man möchte es gar nicht glauben, dass unter der harten Drachenschale so ein weicher Kern stecken kann. Ich bin sicher, du bist der einzige Drakonat, der jemals Familiengefühle offenbarte. Du bist und bleibst eben auch etwas ganz Besonderes und jetzt macht es mich besonders stolz, dass ich dazu ausersehen war, dein Vater zu werden.“
    „Kein Groll mehr gegen Isis?“
    „Seit heute ganz bestimmt nicht mehr.“ Horus strahlte tatsächlich tiefe innere Ruhe aus. „Ich bin auch glücklich darüber, dass wir über alles sprechen können, bevor wir in den

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