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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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der Hauptsiedlung ein. Solon schaute auf den Platz vor der kleinen Halle. „Es sind nur noch so wenige. So wenige“, murmelte er erschüttert. „Und es sind gar keine kleinen Kinder mehr dabei.“
    Die Senatoren und die Mitglieder des Magischen Rates verließen den Rundbau. Die Atlan bereiteten ihnen einen herzlichen Empfang. Talos und Lara traten Hand in Hand als Letzte vor das Haus. Ein ungläubiges Staunen und Raunen ging durch die Menge. Kein Zweifel, die junge Frau an Talos’ Seite war schwanger. Solon ließ den Atlan genug Zeit, sich von ihrem Staunen zu erholen, ehe er zu den Versammelten sprach.
    „Wir haben euch zusammengerufen, weil uns eine schwere Zeit bevorsteht. Jeder weiß, dass Atla dem Untergang geweiht ist. Wie wir vor wenigen Tagen erfahren haben, steht dieser Zeitpunkt kurz bevor.“ Unruhe breitete sich aus, doch Solon hob die Hand. „Noch besteht kein Grund zur Panik. Es ist bereits ein Raumschiff unterwegs, das uns nach Tarronn bringen wird. Wir haben noch etwa neun Monate Zeit, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Wir bitten euch deshalb, von allen Pflanzen, die für uns Atlan wichtig sind, Samen zu sammeln und gut zu verwahren. In genau sieben Monaten finden sich alle Atlan mit dem Reisegepäck hier in der Hauptsiedlung ein. Wir haben genug Platz, um für ein paar Wochen Gäste aufzunehmen. Und noch etwas. Die Reise werden nur Unsterbliche antreten.“
    Bevor sich das Entsetzen in den Gesichtern festsetzen konnte, sprach Solon weiter. „Ich weiß, dass ich euch jetzt tief erschüttert habe. Jetzt kommt die gute Nachricht. Jeder erhält hier und gleich seine Ration Atlamat. Und keine Hektik – es ist genug für alle da.“
    Unbeschreiblicher Jubel brandete auf. Imset, Aron und Safi hatten bereits die schweren Kessel vor die Tür getragen und machten sich daran, mit ihren Messbechern das kostbare Nass auszuteilen. Bald herrschte Volksfeststimmung. Der Kreis um Imset und Neri wurde nur noch durch den Andrang bei Talos und Lara überboten. Die beiden wurden regelrecht von Glückwünschen überhäuft. Die letzte Geburt eines Atlan war nun schon über zehn Jahre her. Der aufgeweckte Junge hatte sich durch die Menge um Imset gedrängelt und fragte ihm Löcher in den Bauch. Dann bettelte er bei Neri: „Erzählst du mir, wie so ein Drachenpanzer aussieht? Und ist der wirklich ganz hart?“
    „Willst du es nicht lieber selber herausfinden?“, fragte sie zurück.
    „Echt? Darf ich das so einfach?“ Ungläubig schaute er die beiden an.
    Ehe er sich versah, hatte sich Imset verwandelt. Erschrocken traten die Atlan ein paar Schritte zurück. Nur der kleine Maris blieb fasziniert stehen. Ganz langsam streckte er seine Hand aus und vorsichtig streichelte er Imsets Arm. „Oh, der Panzer ist ja wirklich ganz hart und er fühlt sich richtig warm an. Bist du jetzt ganz stark?“
    „Ja, das bin ich.“ Imset hob einen großen Stein auf und zerdrückte in mit einer Hand, wie andere ein rohes Ei.
    „Wenn ich einmal groß bin, dann möchte ich auch ganz stark werden. Bringst du es mir bei?“ Große flehende Augen sahen den Drakonat an.
    „Wenn du groß bist und es dann wirklich noch willst, werde ich es dich lehren. Aber bis dahin musst du noch ein ganzes Stück wachsen.“ Imset hatte sich zurückverwandelt und strich dem Jungen über den Kopf.
    „Versprochen?“
    „Versprochen!“
    „Juhu und dann werden wir Abenteuer bestehen!“, jubelte Maris und rannte davon.
    „Ein netter kleiner Kerl“, lachte Neri.
    „Und ich weiß genau, wovon er diese Nacht träumen wird“, schmunzelte sein Vater. „Von gefährlichen Abenteuern mit einem unbesiegbaren Drakonat.“
    Ein paar Tage später erhielt Talos einen Hilferuf. Sofort machte er sich auf den Weg. Er fand die weinende Merit mit Imset im Stall bei Binti. Der treue Hengst lag im Stroh und konnte sich nicht mehr erheben. Die alten Knochen machten nicht mehr mit.
    „Kannst du ihm noch helfen?“, fragte Imset leise.
    Talos schüttelte den Kopf. „Wir können ihn nur noch von seinen Qualen erlösen.“
    Imset nickte stumm. Am Abend kam Talos wieder. Er hatte den halben Tag nach seltenen Kräutern gesucht. Der Zustand des Tieres hatte sich sehr verschlimmert. Imset war fast die ganze Zeit bei Binti geblieben und hatte sich von ihm verabschiedet. Er nahm Talos die kleine Flasche aus der Hand und hielt sie dem Pferd unter die Nüstern. Es schlief friedlich ein, um nie mehr zu erwachen.
    „Was wirst du nun tun?“, fragte Talos.
    „Ich kann

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