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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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nicht ahnen, wie es um seine Gefühle stand. „Aber weil wir gerade so schön plaudern“, sagte Horus, „der Transporter, der euch nach Tarronn bringen soll, ist schon unterwegs. Er wird in etwa neun bis zehn Monaten eintreffen. Bereitet alles für die Evakuierung vor. Ich hoffe, er kommt noch rechtzeitig – die Insel wird viel eher, als erwartet, untergehen. Nehmt Samen von allen Pflanzen mit, die ihr braucht. Und Safi soll das Rezept für seinen Spezial nicht vergessen“, fügte er lachend hinzu.
    „Keine Sorge, wir sagen es ihm.“
    „Oh“, sagte Horus plötzlich, „ich muss mich beeilen. Wie geht es den anderen?“
    „Blendend. Talos wird Vater.“
    „Habt ihr das wenigstens ordentlich gefeiert?“, fragte Horus, nachdem er sich von seiner ersten Verblüffung erholt hatte.
    „Na, was denkst du denn! Du kennst uns doch.“ Imset lachte.
    „Grüßt alle von mir.“ Horus verschwand so plötzlich, wie er gekommen war.
    Nachdem sich das Dimensionsportal geschlossen hatte, suchte er die kleine Bibliothek der Raumstation auf, die nur sehr selten Besuch bekam. Die meisten Tarronn bevorzugten die elektronischen Medien. Horus liebte diesen Ort und das Blättern in jahrtausende alten Büchern. Er hatte es genossen, bei Talos in den Schriften der Atlan zu schmökern. Er saß vor dem kleinen Lesetisch, auf dem ein dicker, vergilbter Wälzer über die Drakon lag. Auf einmal hatte er das Gefühl, nicht mehr allein im Lesezimmer zu sein. Er sah sich irritiert um. Über dem Sessel auf der anderen Seite des Tischchens flimmerte die Luft und Horus schaute in zwei außergewöhnlich grüne Augen.
    „Uräus!“ Er verbeugte sich.
    „Nun, du hast sicher nicht erwartet, mich so schnell wiederzusehen.“
    Horus nickte.
    „Bald wird sich das Schicksal erfüllen“, fuhr Uräus unbeeindruckt fort. „Du weißt, sobald sie den Boden von Tarronn betreten hat, ist sie dein. Das Haus des Horus wird seine Bestimmung erfüllen. Daran kannst auch du nicht vorbei. Sträuben wird euch beiden nichts nützen.“
    Uräus kannte Horus, sie hatte heftigen Protest erwartet und war mehr als erstaunt, dass er ganz entspannt sitzen blieb und sogar freundlich lächelte. „Du sagst ja gar nichts? Dann bist du also bereit?“
    „Ich habe nur gerade festgestellt, dass auch du nicht allwissend bist“, antwortete er immer noch lächelnd. „Das hatte ich nicht erwartet, aber es beruhigt mich.“
    Die schwarzhaarige Frau beugte sich zu ihm und versuchte, am Grunde seiner Seele zu lesen. Sie stellte fest, dass er keineswegs bluffte.
    „Vergiss es, vergiss einfach alles, was du gerade gesagt hast“, sprach er weiter. „Nach den Gesetzen von Tarronn, die auch das Schicksal bestimmen, gehört sie dem Ranghöchsten, aller Männer.“
    „Schön, dass du wenigstens das einsiehst“, warf Uräus ein. „Da Osiris aus den bekannten Gründen ausfällt, bist du der nächst Höhere.“
    Horus schüttelte amüsiert den Kopf. „Ich sagte doch, du bist nicht allwissend. Ein Drakonat ist das höchste Wesen in dieser Galaxie. Damit bleibt sie bei dem Mann, dem sie gehört, und wird die Urmutter eines neuen Volkes.“
    Uräus lehnte sich zurück. „Oh, ich wusste tatsächlich nicht, dass sie dem Drakonat gehört.“
    „Und eins kann ich dir genau sagen, er gibt sie niemals wieder her. Und was passiert, wenn es jemand gewaltsam versucht, das kannst du dir an den Fingern abzählen. Auch ihr müsst euch dem Schicksal beugen.“ Horus lächelte melancholisch.
    „Ich danke dir, für deine Offenheit.“ Uräus sah ihn mitfühlend an. „Ich verspreche dir, dass wir sie in Ruhe lassen werden.“
    „Danke.“
    Uräus verschwand wieder und Horus atmete tief ein. Das Schicksal … Er wusste, wie grausam das Schicksal sein konnte. Dann wandte er sich wieder seinem Buch zu.
    Auf der der Erde informierte Imset noch in der Nacht den Magischen Rat über das Gespräch mit Horus. Solon setzte sich sofort mit dem Senat in Verbindung und bat um eine außerplanmäßige Zusammenkunft.
    Als die Mitglieder des Rates eintrafen, herrschte gespannte Stille in dem altehrwürdigen Versammlungssaal. Imset ergriff das Wort.
    Es fiel den Senatoren nicht schwer, die entsprechenden Entschlüsse zu fassen, schließlich waren sie über alle Vorgänge informiert, die Atla betrafen. Der wichtigste Punkt war, die Atlan zu einer Volksversammlung in die Siedlung zu rufen. Das uralte Informationssystem funktionierte. Innerhalb von achtundvierzig Stunden fanden sich alle Bewohner der Insel in

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