Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
Vom Netzwerk:
es nicht ertragen, dass ihn die Würmer zerfressen sollen“, antwortete Imset und verschwand mit dem toten Tier. Am Strand angekommen, warf er noch einen letzten traurigen Blick auf Binti. Dann verwandelte er sich in den Drakonat. Er erschuf zwischen seinen Händen eine gleißende Energiekugel, die mit jeder Sekunde wuchs. Langsam ließ er sie herab sinken. Als sie den toten Köper berührte, zischte es kurz auf und die Stelle, an der Binti soeben noch gelegen hatte, war leer. Die einsetzende Flut wusch die letzten Spuren weg. Imset kehrte nach Hause zurück. Merit stand erschüttert vor dem leeren Stall. Er nahm sie bei der Hand und zog sie ins Haus. „Ich habe etwas für dich, das dich immer an ihn erinnern wird.“ Er nahm aus einer Truhe ein rabenschwarzes Armband und streifte es ihr über. „Ich habe es aus Haaren aus Bintis Mähne geflochten, weil ich wusste, dass dieser Tag kommen würde. Jetzt ist er immer bei dir.“
    In den letzten Stunden hatte es immer öfter Erderschütterungen gegeben. Es war fast, als würde Letan das Nahen einer Entscheidung spüren. In den beiden Tagen vor dem Vollmond bebte die ganze Insel. Der Magische Rat bereitete sich diesmal besonders intensiv auf die Fesselung des Untieres vor. Lara stellte Talos keine Fragen, sie hatte schnell begriffen, wie groß die Verantwortung dieser acht Frauen und Männer war. Eine Stunde vor Mitternacht kam Talos aus seinem Studierzimmer. Er trug das weiße Ritualgewand, welches mit Gold- und Silberfäden bestickt war. In der linken Hand trug er seinen Stab mit dem Kristall. Mit der Rechten zog er Lara an sich. „Es ist schon spät.“ Er küsste sie zum Abschied und streichelte zärtlich ihren Bauch. „Pass gut auf unser Krümelchen auf. Bis bald.“
    Sie sah ihm lange hinterher. Wenn sie es sich recht überlegte, dann hatte sie ihn noch nie so gesehen – so Ehrfurcht gebietend. Nur, wie ihm die anderen Atlan begegneten, zeigte seinen Rang an. Sonst war er einfach ein warmherziger, liebenswerter Mann, der sehr geistreich war, aber auch total witzig sein konnte. Über die Wortgeplänkel mit seinen Freunden hatte sie sich schon oft amüsiert. Stück für Stück erfuhr sie, was sich in den letzten Jahren eigentlich auf Atla zugetragen hatte und was den acht Freunden dabei widerfahren war. Es war noch gar nicht so lange her, sie hatte gerade Talos’ Kräutergarten ein wenig umgestaltet, als Neri und Merit vorbeispazierten. Sie hatten sie zu ein paar schönen Stunden am Strand eingeladen. Sie war ihnen mit gemischten Gefühlen gefolgt und schon nach wenigen Augenblicken glücklich darüber, dass sie es getan hatte. Merit hatte ihr erzählt, wie sie nach Atla gekommen war und wie schwer es ihr am Anfang fiel, diese vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten. „Ich kann dich sehr, sehr gut verstehen“, hatte Merit zu ihr gesagt und Lara hatte sie spontan umarmt.
    „Ich habe Angst, etwas falsch zu machen, wenn das Baby kommt“, sagte Lara.
    „Mach dir keine Sorgen, Talos ist der beste Arzt auf Atla und meine Mutter wird dir sagen, was du tun musst“, antwortete Merit.
    „Deine Mutter?“
    „Ja – Neri. Wusstest du nicht, dass sie meine Mutter ist?“
    „Nein, ich dachte, du wärst vom Festland gekommen. Das haben die Leute immer so erzählt.“ Lara sah Merit verunsichert an.
    „In gewisser Weise stimmt das ja auch“, lächelte Merit.
    „Du kannst dich sicher an meine Zeitreise in die Zukunft erinnern“, spann Neri den Faden weiter. Lara nickte. Natürlich kannte sie die Geschichte. „Merit-Amun ist meine älteste Tochter. Sie hat bei den Menschen noch vier Geschwister. Safi hat seine große Liebe aus dieser 5000 Jahre entfernten Zukunft zu uns geholt und mir damit eines meiner geliebten Kinder zurückgegeben.“
    „Das habe ich nicht gewusst. Aber das erklärt, warum ihr beide euch so ähnlich seht.“ Hinter Laras Stirn fuhren die Gedanken Karussell.
    „Frag nur, wenn dich etwas beschäftigt.“
    „Warum wollen uns die Tarronn helfen und nicht die anderen Atlan?“, fragte sie schließlich.
    „Wie du weißt, ist Imset ein Tarronn und Horus ist sein Vater. Also ist es ganz natürlich, dass Horus seinem Sohn hilft. Zumal wir mit den anderen Atlan keinen Kontakt mehr hatten, seit Letan die Raumschiffe zerstörte. Deshalb bringen sie uns auch nach Tarronn. Was uns dort erwartet, wissen wir nicht. Aber wenn wir alle fest zusammenhalten, dann schaffen wir auch das.“ Neri hatte Laras Hand genommen.
    „Ja, nun glaube ich das auch. Ich bin

Weitere Kostenlose Bücher