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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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über die Schulter. Sie schaute auf. „Ich glaube, wir können morgen mit den ersten Hütten beginnen. Wenn alles klappt, sind wir eine volle Woche eher fertig, als geplant. Habe ich dir für deine großartige Hilfe eigentlich schon gedankt?“
    „Dafür musst du mir nicht danken. Ich habe viele Gründe, warum ich mich derartig in die Arbeit stürze.“ Hapi lächelte.
    Nachdenklich schaute sie ihn an. Er sah einfach nur glücklich und zufrieden aus. Sie musste sich eingestehen, dass der Horus-Clan eben doch anders war, als alle anderen Clans der Tarronn. Hier gab es noch den festen Zusammenhalt, den die alten Legenden beschrieben. Dabei hatte sie immer geglaubt, dass das alles seit langer Zeit verloren gegangen war. Sie war neugierig auf Imset und die Atlan geworden. Diese Leute hatten es immerhin geschafft, Horus innerhalb weniger Tage so zu verändern, dass es allen aufgefallen war. Dann kam da noch die Tatsache hinzu, dass Horus nichts, aber auch gar nichts über seinen Aufenthalt dort erzählt hatte. Da half auch kein Bitten und Betteln. Kebechsenef und Duamutef hüllten sich in das gleiche Schweigen wie Hapi und ihnen hatte er garantiert berichtet. Sie drückte ein paar Tasten und ließ am Monitor die dreidimensionalen Bilder eines der Häuschen entstehen.
    „Interessant. Sind die Häuschen alle gleich?“, fragte Hapi.
    Seschat schüttelte den Kopf. „Es gibt nur zu drei Hütten Pläne für die komplette Inneneinrichtung. Die anderen müssen dann nach den Wünschen der Bewohner nachgerüstet werden. Das sind hier jedenfalls die Häuschen, in denen Horus zu Gast war.“
    „Das ist alles einfach, funktionell und sehr gemütlich eingerichtet – und es hat diesen Hauch Exotik“, stellte Hapi fest. „Auf der Erde, oder vielmehr bei den Menschen, ist wieder alles ganz anders. Bei den Bauten der Atlan fühlt man geradezu die Kultur eines uralten Volkes. Ich freue mich schon auf die Ankunft des Transporters.“
    „Auch wenn du es nicht glaubst – ich mich auch“, sagte Seschat aufrichtig.
    Auf Taris waren die letzten Arbeiten fast abgeschlossen. In wenigen Wochen sollte die Station rund 1500 Personen zusätzlich versorgen. Duamutef hatte ein komplettes Wohnmodul mit Sanitärtrakt andocken lassen. Die Atlan brauchten nach fast zwei Jahren auf engstem Raum sicher ein paar Tage Ruhe, ehe sie endgültig nach Tarronn aufbrechen konnten. Hapi hielt ihn gleichzeitig über den Stand der Arbeiten auf dem Planeten auf dem Laufenden. Die Dinge standen allseits recht gut.
    „Ich komme dich in ein paar Tagen auf Dafa besuchen“, hatte Duamutef beim letzten Kontakt angekündigt.
    „Tu mir einen Gefallen und bring was fürs Herz mit. Es ist recht einsam hier, trotz der vielen Leute“, hatte Hapi geantwortet.
    „Ich denke, Seschat ist bei dir …“
    „Witzbold“, bekam Duamutef zur Antwort.
    „An die arme Seschat denkst du wohl gar nicht?“, witzelte Duamutef weiter.
    „Keine Bange, sie hat sich mit hundertprozentiger Sicherheit schadlos gehalten und der oder die Glücklichen werden sich schwerstens hüten, auch nur die geringste Andeutung irgendjemandem gegenüber zu machen“, lachte Hapi.
    „Unmöglicher Kerl“, feixte Duamutef.
    „Ich möchte dich mal sehen, wenn du kurz vor dem Verhungern bist und dabei ständig ein Korb mit verbotenen Früchten vor deiner Nase steht. Der Genuss der einzigen Frucht, die ich hier ständig vor der Nase habe, wäre tödlich. Also lass die Sprüche und rette mich.“
    „Wer so theatralisch winselt, kann sogar mich überzeugen. Na dann, bis bald, Brüderchen.“
    Als der Kontakt schon unterbrochen war, lachte Duamutef immer noch.
     
    Auf der Atla-Insel gab es weniger zu lachen.
    Imset und Horus waren bereits seit einer Stunde am Strand unterwegs und nahmen verschiedene Daten aus der Gefahrenzone auf. Der Sand hatte sich bereits auf über einhundert Grad erwärmt, das Meer begann zu kochen, wenn es auf diese Stelle brandete. Es zischte und stinkende Dampfschwaden hingen in der Luft. In der Tiefe brodelte das Magma. Horus schaute sehnsüchtig in den Himmel.
    „Ich kann sie schon fühlen und dabei sind sie noch drei Tage von der Erde entfernt“, sprach er mehr zu sich, als zu Imset.
    „Wenn das so weiter geht, dann haben wir ab morgen Nacht ein ernsthaftes Problem“, murmelte Imset, nachdem er festgestellt hatte, dass an der Küste bereits mehrere Pflanzen von der unterirdischen Hitze vertrocknet waren. Sogar der Bach, der ins Meer floss, war deutlich wärmer geworden. Die

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