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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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Zuschauen begnügten. Seit alters her standen bei den Atlan nur Fische und höchstens Vögel auf dem Speiseplan. Das Töten höherer Tiere war ihnen zuwider. Die Anpassung an das Leben der Menschen fiel ihnen daher in diesem Punkt mehr als schwer. Trotz aller Erschöpfung, erkundigten sich die Heimkehrer zuerst nach Hatiks Befinden. Sie freuten sich aufrichtig, dass es ihm wieder gut ging. Auch beim anschließenden Abendbrot deutete nichts auf eine Veränderung hin, sodass man beschloss, in zwei Tagen in Richtung Dendera abzureisen. Nefertari und Ramses zogen sich zeitiger als die anderen zurück, da für den kommenden Tag Repräsentationsaufgaben für das Herrscherhaus anstanden und der Prinz seinen Vater würdig vertreten wollte. Die Atlan saßen noch lange zusammen. Safi nutzte die Gelegenheit, um sie detailliert über Hatik zu informieren. Sein Bericht löste gemischte Reaktionen aus, die von Bestürzung bis Jubel reichten. Hatik saß stumm dabei und nickte nur manchmal bestätigend. Am Ende waren sich die Freunde einig, Neri erst nach der Reise und Ramses gar nicht, in die neue Situation einzuweihen. Es stand zu viel auf dem Spiel. Jeder Fehler konnte tödlich enden. Hatik, der von nun an ausnahmslos in alle Pläne der Atlan eingeweiht wurde, blieb nach außen hin der nette junge Mann, der etwas mehr von den Göttern geliebt wurde. Nicht einmal Nefertari merkte etwas vom Erwachen seiner alten Seele. Die Vorbereitungen für den Ritt nach Dendera liefen auf Hochtouren. Die Bediensteten des Thronfolgerpaares kümmerten sich um den Proviant, während der Prinz persönlich die Reiseetappen festlegte. Schließlich war er nicht zum ersten Mal in dieser Gegend. Nach einer freundschaftlichen Verabschiedung von Ahmose zogen sie auf der alten Karawanenstraße am Nil entlang. Das erste Hochwasser des Jahres hatte sich verzogen, die Fellachen bebauten ihre Felder, die durch den Schlamm des Flusses besonders fruchtbar waren. Interessiert schauten die Atlan zu, wie gesät und gepflanzt wurde. Nichts deutete darauf hin, dass fremde Techniken genutzt wurden. Die Handgriffe waren wohl schon seit Jahrhunderten die gleichen, die hölzernen Werkzeuge ebenso altertümlich. Umso erstaunlicher waren die baulichen und künstlerischen Leistungen der Ägypter. Mystische Wesen bevölkerten die Erzählungen der Menschen und Wände der Tempel. Offensichtlich hatte es diese Wesen einst wirklich gegeben. Die Atlan konnten mehrere der Tiere direkt dem jeweiligen Ursprungsplaneten zuordnen. Nur warum und wohin diese Tiere dann wieder verschwanden, konnten sie nicht klären. Möglicherweise hatten die Besucher aus den anderen Teilen des Universums alle Spuren ihrer Besuche beseitigen wollen, aber nicht mit der Kreativität der Menschen gerechnet. Im kollektiven Bewusstsein der Menschheit schien all das Wissen gespeichert zu sein, was nur Wenige abrufen konnten. Die das konnten, kleideten es in Worte von Geschichten oder bildeten es künstlerisch nach. So wimmelte es in den Mythen von Menschentieren und anderen Zwitterwesen. Es war zum Verzweifeln. War es doch nur ein Zufall, dass die Wiedergeburt des Rami ausgerechnet in diese Zeit fiel? Aber weshalb hatte Mi-Kel sie nicht davon abgehalten, genau hierher zu gehen? Fragen über Fragen und nicht eine einzige brauchbare Antwort! Kira brachte es schließlich auf den Punkt.
    „Hier geht es wohl eher um Hatik. Ich werde den Verdacht nicht los, dass wir ihn hier finden und schleunigst mitnehmen sollten. Er ist der Einzige auf dieser Kugel, der sich mit den Drakon auskennt. Also sieht die Wiedergutmachung der Verborgenen so aus, dass sie uns nur das nötige Werkzeug zuspielen, damit wir selber mit Letan fertig werden.“
    „Na, aber genau!“ Safi spann den Faden weiter. „Sie töten keine Wesen, das steht fest. Sie haben aber demzufolge auch keinen Planeten mehr übrig, auf dem er keinen Schaden anrichten könnte.“
    „Wie alt der Knabe hier eigentlich werden kann, weiß auch keiner. Schließlich war er schon ein ganzes Weilchen da, bevor ihr kamt.“ Hatik warf die Worte in die Runde. Kira nickte beiläufig. Sie schien über etwas nachzugrübeln. Schließlich gab sie sich einen Ruck.
    „Warum sind wir nicht direkt zu Siri gegangen?“
    „Weil wir eben erst Hatik hier abholen sollten! Ohne ihn würden wir Siri nie ins Leben zurückholen können. Er ist hier der Spezialist.“ Safi war sich seiner Sache ganz sicher. Hatik fand diesen Gedankengang genau so logisch, wie erfreulich. Nun musste man

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