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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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tänzelten unruhig und hielten nach ihren Herren Ausschau. Ramses schwang sich in den Sattel, nachdem er eigenhändig Nefertari auf ihr Reitkamel geholfen hatte. Dann gab er mit der Hand das Zeichen zum Abmarsch, worauf sich die Karawane langsam in Bewegung setzte. Ahmose mit Familie und Dienerschaft sah den Davonziehenden lange nach. Als der Tross außer Sichtweite war, eilte er in den Tempel und bat die Götter um eine glückliche Reise für die Gäste. Zugleich dankte er ihnen, dass sie so unverhofft sein Haus mit solcher Ehre bedacht hatten. Die Götter schienen die Bitten erhört zu haben. Es wurde eine kurzweilige und angenehme Reise für seine Gäste. Meist zogen sie im Schatten von Palmen am Nil entlang. Der breite Strom glitzerte und gleißte im Sonnenschein wie flüssiges Gold. Die Papyrusboote der Fischer hielten sich in Ufernähe, um die vielen Fische aus den dichten Wasserpflanzen in die Netze zu treiben. Ab und zu scheuchten sie Krokodile auf, die an den Ufern in der Sonne dösten. Beim Anblick dieser Tiere dachten die Atlan unwillkürlich an Letan. Die riesigen schuppigen Leiber, die mit spitzen Zähnen bewehrten Mäuler und die brutale Kraft der Echsen ließen besonders die Damen erschauern. Jetzt erst wurde ihnen wirklich bewusst, wie gefährlich Letan tatsächlich war. Safi und Hatik hingegen waren fasziniert von den Tieren. Immer wieder schlichen sie, so nah es nur ging, an die Giganten heran, um sie wenigstens einmal zu berühren. Ramses amüsierte sich über die beiden, bescheinigte ihnen aber gleichzeitig völlige Verrücktheit. Nefertari beobachtete das Treiben sehr genau. Sie ahnte wohl, weshalb die jungen Männer sich immer wieder in diese Gefahr begaben. Als Hatik mit einem eigenhändig gefangenen, etwa zwei Meter langen Krokodil am Lagerplatz erschien, zollte sie ihm aufrichtigen Beifall. Er hatte dem Tier Schnauze und Augen verbunden, sodass es in einer Art Schreckstarre lag. Natürlich wollte es jeder einmal berühren. Ramses reichte Hatik einen zweischneidigen Dolch. Doch der wehrte ab.
    „Nein, wenn du gestattest, möchte ich dieses Tier wieder freilassen. Es sind heilige Tiere und ich möchte mich ungern versündigen. Sobek, der Gott der Krokodile, sähe es sicher nicht gern, wenn eines seiner Geschöpfe gequält oder getötet würde.“
    „Du hast den Test bestanden. Dein Handeln beweist wahre Größe. Andere hätten sich sofort mit dieser Trophäe geschmückt.“
    Vorsichtig trug Hatik die Panzerechse ans Wasser zurück. Er löste die Stricke und nahm dem Tier das Tuch von den Augen. Blitzschnell schoss es in das aufschäumende Wasser, wo es augenblicklich untertauchte.
    Safi lenkte sein Pferd an Hatiks Seite. Er wirkte belustigt.
    „Du hast doch schon wieder was ausgeheckt.“
    Safi lachte. „Ach, i wo, ich hab nur etwas Meinungsforschung betrieben.“ Er tippte sich leicht an die Schläfe, worauf sein Freund sofort im Bilde war.
    „Und – wie ist die Meinung?“
    „Du bist schlagartig und ohne Aufenthalt in den Himmel der Halbgötter aufgestiegen.“
    „Quatsch!“
    „Ganz und gar nicht. Schau dir mal die ehrfürchtigen Blicke der Menschen um dich herum an.“
    Hatik lugte möglichst unauffällig, ganz vorsichtig aus den Augenwinkeln in die Runde. „Oh, oh, damit hatte ich aber nicht gerechnet. Ist das nun gut oder schlecht?“
    „Trag es mit Fassung. Die beruhigen sich schon irgendwann wieder.“
    „Warte mal, Safi, da fällt mir gerade was anderes ein. Nefertari hat gemerkt, dass ich Kontakt zu einer anderen Dimension hatte. Hat sie mit dir darüber gesprochen?“
    Safi fiel vor Schreck fast vom Pferd. Er schaute Hatik mit einem geradezu undefinierbaren Blick an. „Bist du ganz sicher?“
    Das kurze Nicken, das als Antwort kam, beunruhigte ihn noch mehr.
    „Aber wie hast du das gemerkt?“
    Hatik beschrieb Nefertaris Reaktion vom letzten Morgen. Diesmal wählte Safi die gleichen Worte wie Hatik kurz vorher. „Oh, oh, damit hatte ich aber nicht gerechnet. Ist das nun gut oder schlecht?“
    Die beiden Freunde zuckten gleichzeitig mit den Schultern und begannen zu kichern. Nun war es ja doch nicht mehr zu ändern. Synchron sprachen sie: „Warten wir es ab.“
    Hinter ihnen sagte plötzlich eine Stimme: „Was habt ihr denn schon wieder für einen Spaß?“ Wie ertappte Sünder fuhren sie herum. Kira amüsierte sich über die entsetzten Gesichter.
    „Gut, dass du gerade da bist. Nefertari hat gemerkt, dass Hatik um Hilfe gebeten hat.“
    „Veralbern könnt ihr

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