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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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Schulter. „Es sind Bitten, keine Befehle. Ich weiß nicht warum, aber du bist den Atlan ähnlicher, als uns Ägyptern. Deshalb bitte ich dich, meine Wünsche zu erfüllen.“
    „Ich schwöre, ich werde alles tun, was ich kann“, presste Hatik hervor.
    „Danke. Aber nun lass uns zurückreiten, sonst kommen wir heute noch zu spät zu diesem Tempel hier – oder ohne Frühstück, was fast genau so schlimm wäre.“
    Hatik atmete auf, wenigstens hatte der Prinz seinen Humor wiedergefunden. So ließ er sich auch gern auf das kleine Wettreiten ein. Faruk und Binti-Amun schenkten sich nichts. Sie stoben dahin, wie der Sandsturm in der Wüste. Seite an Seite galoppierten sie durch das Tor bis zum Stall. Als die beiden hohen Herren ihre Rösser selber mit Stroh trocken rieben, tränkten und ihn dann auch noch freundlich im Vorbeigehen anlächelten, war für den kleinen Stalljungen das Weltgefüge vollends durcheinender. Während sich Hatik in aller Ruhe frisch machte, eilte Ramses zu seiner Gemahlin, die ihn bereits erwartete. Auch sie hatte, etwas später als die beiden Männer, den wundervollen Sonnenaufgang bemerkt. Er brachte ihr die Erinnerung an Atla, an das weite Meer, das schroffe Gebirge und ein Leben in Geborgenheit zurück. Ramses nahm sie in die Arme, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Er fühlte ihre Unruhe. Besorgt streichelte er ihre Wange. Nefertari lächelte ihn dankbar an. Sie mochte sich kein Leben mehr ohne ihn vorstellen.
    „Komm, in der großen Halle warten sicher schon die anderen auf uns.“ Ramses legte seiner großen Liebe den Arm um die Schultern und führte sie aus dem Zimmer. Nach dem Essen, als der Prinz letzte Instruktionen erteilt hatte, bereiteten sich die Atlan auf die Tempelbesichtigung und die Opferzeremonien vor. Das Thronfolgerpaar fuhr im Streitwagen, die anderen Teilnehmer ritten zum großen Tempel. Bald erhob sich das imposante Gebäude vor ihnen. Das Antlitz der Göttin Hathor, der der Tempel geweiht war, schmückte die Säulen und Fassaden. Die Ankömmlinge wurden von den Priestern der Göttin mit allen Ehren empfangen. Besonders Nefertari gebührte die volle Aufmerksamkeit, galt sie doch als die Verkörperung der Hathor. Ein überirdischer Glanz hatte sich auf das Gesicht der Prinzessin gelegt. Tief bewegt wurde sie vom Hohepriester an der Spitze des Zuges in den heiligen Bezirk des Tempels geführt. Ramses und Hatik schritten dahinter zu ihrer linken und rechten Seite, die Atlan schlossen sich an. Ramses gewahrte aus den Augenwinkeln heraus, dass auch Hatiks Gestalt von einer leuchtenden Aura umflossen wurde. Unmerklich nickte er sich selbst zu, seine Vermutungen vom frühen Morgen hatten gerade ihre Bestätigung gefunden. Seine Wahrnehmungen über den Vertrauten und Freund, schienen auch in ihm selber etwas berührt zu haben. Tief im Unterbewusstsein regte sich lange Verborgenes. Auf dem Altar zu Füßen der Statue der Göttin begann Nefertari mit dem Opferritual. Sie besprengte mit Hilfe eines Lotoswedels den Altar mit duftendem Öl, welches ihr die Priester in Alabsterschalen reichten. Kira begleitete die Handlungen mit Harfenmusik auf dem Lieblingsinstrument der großen Göttin. Durch die fremdartige Musik und das leise Mitsummen der Atlan wurden alle in tiefe Trance versetzt. Nefertari, Safi und Hatik nutzten die Gelegenheit. Ihr Geist machte sich auf die Suche nach Verbündeten. Letan schien in dieser Zeit noch zu existieren. Auch hunderte seiner Nachkommen und nahe verwandte Wesen konnten sie fühlen. Sie bevölkerten alle Teile dieser Welt. Selbst Siri, in ihrer totengleichen Starre, lag noch unter dem Mantel des Vergessens verborgen. Langsam ließ die Verzückung nach. Kira beendete das Harfenspiel, die große Hathor hatte die Opfergaben huldvoll angenommen. Ihr Wohlwollen war wieder für ein Jahr gesichert. Während die Atlan unter Führung der anderen Priester den allen zugänglichen Teil des Heiligtums besichtigten, folgten Nefertari, Ramses und Hatik dem Hohepriester in die Tiefen des Tempels. Vor einer kleinen, unscheinbaren Nebenkammer hielt er an. Bedeutsam winkte er die drei herein. Die Wandreliefs waren tatsächlich ungewöhnlich. Aufmerksam betrachteten die Besucher die Darstellungen. Hatik konnte einen Laut des Erstaunens nicht unterdrücken. Er hatte die Darstellung einer Glühlampe entdeckt und daneben einen Affen mit gekreuzten Messern, als Symbol für Lebensgefahr. Ramses folgte seinem Blick. „Das kenne ich. Vater hat es mir einmal gezeigt. Auch

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