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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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Vertraute der Hauptfrau des Pharao zu sagen, unterschwellig machten sie ihr das Leben schwer. Kira ertrug die Anfeindungen mit Würde. Wie es in ihr aussah, konnten die anderen Atlan nur ahnen. Safi wollte etwas unternehmen, bevor es zu spät war. Doch ehe er mit ihr sprechen konnte, war sie ihm zuvor gekommen. Genau wissend, was geschehen würde, hatte sie sich einen Trank des Vergessens aus giftigen Kräutern gemischt. An der Grenze zwischen Leben und Tod, wo jede Hilfe zu spät kommt, fand Safi sie. Als er sich über sie beugte, glomm ein Funken des Erkennens in ihr auf. „Safi.“ Kaum hörbar flüsterte sie den Namen. „Verzeiht mir.“ Dann brachen ihre Augen. In ohnmächtiger Hilflosigkeit stand Safi am Totenlager der Hüterin, die an ihrer Aufgabe zerbrochen war. Telepathisch benachrichtigte er seine Freunde. Sie erschienen, ohne zu zögern, um von Kira Abschied zu nehmen. Nefertari, zutiefst erschüttert, gab sich die Schuld an ihrem Tod. Safi reichte ihr ein Tuch, damit sie ihre Tränen trocknen konnte. „Auch du hättest es nicht verhindern können, dass sie das Los traf. Jeder hat gewusst, was auf ihn zu kam und was auf dem Spiel stand.“
    „Ja, aber …“
    „Kein aber, vielleicht finden wir eines Tages einen Weg, um ihre Seele zu rufen. Bis dahin müssen wir alles unternehmen, dass auf Atla ihr Körper unversehrt bleibt.“
    Wochen später wurde Kiras Mumie, nach den üblichen Totenritualen, neben dem Grabmal für Nefertari beigesetzt. Das Mundöffnungsritual erfolgte nur pro forma. Jeder Atlan wusste, dass ihr Geist nun ruhelos durch die Dimensionen wandern musste, falls er nicht zufällig den Weg in seinen eigentlichen Körper zurück fand. Nefertari zog sich nach diesem Schicksalsschlag immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Sie übergab die Geschäfte ihrer geliebten Tochter Merit-Amun, mit der sie auch, als einzigem Familienmitglied, über ihren Abschied gesprochen hatte. Die Sorgen um eine glückliche Heimkehr der Auserwählten stand Nefertari ins Gesicht geschrieben, sodass die Menschen in ihrer Nähe fest davon ausgingen, die Lieblingsfrau des Pharao leide unter einer schweren Krankheit. Ramses versuchte sie aufzuheitern, wann immer es ging. Dass sie sich innerlich schon von ihm getrennt hatte, merkte er dabei nicht. Safi saß immer öfter mit Hatik zusammen. Die beiden unzertrennlichen Freunde besprachen den nahenden Abschied. Sie hatten noch immer keinen Weg gefunden, gemeinsam nach Atla zu gehen. So waren sie sich also der Endgültigkeit bewusst.
    Eines Abends, die Bauarbeiten am Grabmal waren schon lange beendet, verspürte Hatik plötzlich einen Zwang, sein Udjat zu umfassen. Das Amulett, welches er seit frühester Kindheit trug und das er niemals ablegte, hatte sich stark erwärmt. Er ließ sich mit untergeschlagenen Beinen zur Meditation nieder, um sich auf die Energien aus dem Udjat zu konzentrieren. Ohne Übergang sagte eine Stimme zu ihm: „Geh in das Grabmal der Nefertari und lege dich auf den Sarkophag.“ Als Hatik eine Frage stellen wollte, schnitt ihm die Stimme im Befehlston sofort das Wort ab. „Jetzt sofort, beeile dich, du hast genau eine Stunde Zeit.“ Hatik sprang auf, wie von einer Stahlfeder getrieben. Er eilte zum Stall, griff sich das erstbeste Pferd und ritt im Galopp durch die Nacht. Unbarmherzig trieb er das Tier an. Der Tonfall der Wesenheit, die mit ihm gesprochen hatte, drängte ihn mit alle Macht vorwärts. Kurz vor dem Ziel brach das Pferd überanstrengt zusammen. Hatik prallte hart auf den Boden, kam wieder auf die Beine und rannte, wie um sein Leben, auf einen Geheimgang in der Mauer zu. Trotz aller Eile witterte er, wie ein gehetztes Tier, in alle Richtungen. Kein Mensch war zu sehen. Er fasste Hilfe suchend nach seinem Amulett, während er sich in der Dunkelheit vorsichtig durch die verwinkelten Gänge tastete. Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, bis er endlich die Grabkammer erreichte. Kaum lag er auf dem vorbestimmten Ort, als eine Energiekugel über ihm erschien. Sein Herz begann zu rasen, die Gedanken überschlugen sich. Plötzlich war wieder die Stimme in seinem Kopf. Gerade noch zur rechten Zeit. “
    Diesmal wagte Hatik, die brennende Frage zu stellen. „Wer bist du?“
    Der andere lachte. „Weißt du es nicht mehr? Ich bin der, den du Horus nennst. Aber still nun, es wird für dich jetzt sehr ungemütlich werden.“
    Bei den letzten Worten glaubte Hatik, die Kugel wäre explodiert. Ein gleißender Lichtblitz brach hervor, bohrte

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