Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
Vom Netzwerk:
Felsspalten und hangelte sich an Vorsprüngen entlang. Nur einmal hielt sie kurz inne. Nicht etwa, um auszuruhen – sie riss ihr langes weißes Gewand, welches die Strapazen weit weniger gut vertragen hatte, wie sie selber, kurzerhand über dem Knie ab und turnte unverzagt weiter hinter ihrem ungewöhnlichen Bergführer her. Nach ein paarhundert Höhenmetern standen sie auf einem schmalen Grat zwischen zwei Gipfeln. Hatik war von seiner Begleiterin schwer beeindruckt. Sie sah etwas ramponiert aus, war aber allerbester Laune. Lachend drohte sie ihm mit dem Finger. „Damit bekommst du mich übrigens nicht klein. Diese Pfade habe ich schon als Kind mit meinen Spielkameraden entdeckt. Schon damals hieß es, wer es nicht schafft, ist eine lahme Schnecke.“
    Jetzt musste Hatik auch lachen. „Aha, schamlos den Heimvorteil ausgenutzt.“
    „Man tut, was man kann.“ Mara grinste und blinzelte Hatik zu.
    „Abgesehen davon, ist hier oben die meiste Ruhe und man kann ohne fremde Energien ins Universum horchen. Ich bin nicht so firm darin, wie die anderen, also habe ich es so kompensiert.“ Sie strahlte über das ganze Gesicht.
    „Hut ab, junge Frau! Ich bin wirklich beeindruckt. Unter diesen Voraussetzungen können wir das Training etwas anders gestalten. So, nun nehmen wir den Lift für die letzten Meter.“ Mit diesen Worten fasste er Mara bei der Hand und hob mit ihr gemeinsam ab. Mara genoss den kurzen Flug. Sie fühlte sich leicht und frei, wie ein Schmetterling und hätte stundenlang so weiter schweben wollen. Auch gab sie sich keine Mühe, diesen Gedanken zu verbergen.
    „Heute nicht – jetzt wird es ernst“, kommentierte Hatik ihren Gesichtsausdruck. Seufzend ließ sie seine Hand los. Dann konzentrierte sie sich auf die Anweisungen des jungen Mannes.
    Im Tal waren die anderen auch nicht untätig. Talos und Solon weihten ihre beiden Schützlinge in die Geheimnisse der Drakon ein. Es war anzunehmen, dass ihnen dieses Wissen auch bei den irdischen Drachen weiterhalf. Neri hatte ihnen inzwischen die Daten, der von ihr gefundenen Drachen, übertragen. Es hatten sich drei große Linien heraus gebildet, die völlig unterschiedlich lebten. Die Magier konzentrierten sich zuerst auf die Bergdrachen. Hier war wohl der Zugang am leichtesten möglich, ohne von Menschen dabei gesehen oder gar behindert zu werden. Das Nicht-Gesehen-Werden nahm eine zentrale Rolle ein. Safi und Aron mussten also lernen, wie man sich dematerialisiert, um an anderer Stelle wieder zu erscheinen. Das konnte im Angesicht der Feuer speienden Echsen lebensrettend sein. Safi brachte es nach stundenlangen Übungen schon so weit, durchsichtig zu werden und nicht mehr greifbar zu sein. Aron hingegen konnte blitzschnell den Ort wechseln, war aber dabei sichtbar. Die beiden Lehrer waren jedenfalls mit den Leistungen ihrer Schüler am ersten Tag sehr zufrieden. Als der Abend anbrach, machte Solon einen letzten Härtetest, er schoss Energiebündel nach den beiden jungen Männern, welchen sie ausweichen mussten. Beidhändig feuerte er regelrechte Salven ab und Talos beobachtete die Wirkung. Nach zehn Minuten gab Solon auf. Seine Gegner waren fix genug, um den alten Mann völlig außer Atem zu bringen. Zufrieden strich er sich den Bart und schmunzelte zu Talos hinüber. Schelmisch zwinkerte dieser mit den Augen. Als ihm Safi und Aron den Rücken zuwandten, schoss er noch zwei Stöße ab. Geschickt wichen die Opfer aus, fingen die Energie ein und warfen sie zurück. Talos brach in schallendes Gelächter aus. Solon hatte wohl seit Jahren nicht mehr so schnell seinen Platz verlassen müssen. „O-ha, das war eng. Aber ich bin noch ganz gut in der Übung. Jetzt bin ich wirklich zufrieden mit dem heutigen Abend.“
    Die vier Männer machten sich frisch und bereiteten das Abendessen vor.
    „Wo steckt den eigentlich Hatik?“ Talos hatte vergeblich versucht, ihn zu orten.
    „Keine Ahnung, er war mit Mara unterwegs“, antwortete Aron. „Ach ich glaube, da kommen sie schon.“ Er schaute aus dem Fenster. „Was ist denn da passiert?“
    Auf diese Frage hin kamen auch die anderen heran. Hatik sah aus wie immer, Mara hingegen, als hätte sie einen Kampf hinter sich. Kaum hatten sie die Hütte betreten, sah sich Mara von neugierigen Blicken beobachtet. Sie zuckte mit den Schultern. „Kleine Sonderbehandlung von Hatik.“
    „Du Ferkel!“ Entrüstet knuffte Safi seinen Freund in den Arm.
    „Aber hallo, was hast du denn für schräge Gedanken!“ Hatik war echt

Weitere Kostenlose Bücher