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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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entsetzt. „Glaubst du, dass Mara dann in diesem Aufzug mit mir hier erscheinen würde? Ich krieg mich gar nicht wieder ein!“
    Mara tippte Safi auf die Schulter. „Hey, mich fragt wohl keiner? Vielleicht war’s schön?“
    Die beiden alten Magier begannen zu kichern, Aron stimmte ein. Safi und Hatik starrten mit offenem Mund Mara an. Sie tippte Safi auf die Brust. „Du besorgst mir was zum Anziehen.“ Und im gleichen Ton zu Hatik: „Du schöpfst mir erst mal Wasser.“
    Inzwischen hatten sich die beiden von ihrem Schreck erholt. Safi fragte treuherzig: „Wo bleibt das Wort mit den zwei T ?“
    Mara feixte. „Aber flott!“
    „Na gut, überredet.“ Die beiden Freunde trollten sich, um die Wünsche der Hüterin zu erfüllen.
    „So, wie es aussieht, habt ihr richtig was erlebt.“ Solon musterte interessiert das seltsame Outfit.
    Mara überlegte kurz. „Äh, ja, das beschreibt es ganz treffend.“ Mehr war aus ihr nicht heraus zu bekommen. Dass das die Neugier noch richtig anstachelte, war ja klar. Auch aus Hatik war kein Wort heraus zu holen, als sich Mara draußen wieder in die fragile Dame verwandelte, die sie immer zu sein schien.
    Beim Abendessen fachsimpelten die Männer mit Hatik über Techniken zur Unsichtbarkeit. Mara tauschte ab und zu einen kurzen Blick mit ihm. In der Hitze des Gefechtes griff Talos nach dem Brotkorb und fasste ins Leere. Der Korb mitsamt Inhalt war plötzlich weg. Talos erstarrte mitten in der Bewegung. Er sah Hatik fragend an. Der schüttelte den Kopf: „Mm, mm, ich doch nicht.“ Talos bekam große Augen. Mara saß mit ausgestreckten Armen da, als würde sie etwas halten, nur zu sehen war nichts. Sie stellte das imaginäre Etwas auf den Tisch, fuhr mit der Hand darüber und der Brotkorb war wieder da. Lächelnd fragte sie: „Sonst noch Fragen zur Unsichtbarkeit?“
    Jetzt riefen und gestikulierten alle durcheinander. Die Hüterin hatte ihnen glatt die Schau gestohlen. Solon betastete verstohlen den Brotkorb, er konnte noch immer nicht glauben, was er gerade gesehen hatte. Sein Blick wanderte zwischen Hatik und Mara hin und her und zufrieden klatschten sich die beiden mit den Händen ab.
    „Oh Mann, da müssen wir uns wohl noch ganz schön ranhalten“, seufzte Aron in gespielter Verzweiflung. „Jetzt kann ich mir auch ein Bild von euerm heutigen Tag machen. Für die Lektion sahst du ja sogar noch ganz passabel aus.“
    „Danke – ich werte das als Kompliment.“ Mara lächelte. „Hatik ist ein strenger, aber superguter Lehrer.“
    Talos warf ein: „Und du bist wohl die ernsthafteste Schülerin, die sich ein Lehrer wünschen kann. Der Körpereinsatz war nicht zu übersehen.“
    „Tröstet euch, ihr hättet auch nicht besser ausgesehen. Wenn ein Drakonat zuschlägt, rumst es gewaltig. Da lernt man vor lauter Angst zehnmal so schnell.“
    „Ja, da hat Mara recht“, ließ sich Hatik hören. „Sie hat auch keinerlei Frauenbonus verlangt. Wir haben beide das Ganze gegeben.“
    Aron konnte es nicht fassen. „Du hast ihr das volle Programm verpasst?“
    Mara und Hatik nickten.
    „Es hat aber auch vollen Erfolg gebracht“, strahlte Mara, verschwand ohne Vorwarnung und tauchte neben Aron wieder auf. Der konnte nicht anders und musste sie anfassen. Er wollte einfach sicher sein, hier keiner optischen Täuschung zum Opfer zu fallen. Er fasste sie an der Schulter und merkte deutlich, dass sie zusammenzuckte. Bei genauerem Hinsehen erkannte er, dass sich quer über ihre Arme und den ganzen Rücken dicke rote Striemen zogen. Schulter zuckend erklärte sie: „Ich war eben doch manchmal nicht schnell genug. Aber es hätte schlimmer kommen können. Trotzdem war es ein fairer Kampf.“
    Die Anwesenden sahen Mara spätestens seit diesem Augenblick in einem ganz anderen Licht. Die Hüterin machte ihrem Rang alle Ehre. Sie war hart im Geben und brutal im Nehmen, wenn es um Alles oder Nichts ging. Dabei machte sie nicht einmal viele Worte. Solon trat hinter sie. „Halt still, jetzt bin ich dran.“ Mit diesen Worten legte er ihr seine Hände auf die Schultern. Ein leichtes Prickeln zog durch die Brandwunden. Die Schmerzen ließen langsam nach.
    „Sie wollte sich nicht von mir helfen lassen“, sagte Hatik leise.
    „Tut mir leid, das war dumm von mir. Ich hätte es wissen müssen, dass nach diesem Kampf meine Kraft nicht mehr zu Selbstheilung reicht.“
    „Wie ist das denn eigentlich passiert?“ Solon wollte es genau wissen. „Es sieht aus, wie Brandwunden von

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