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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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Atlan.
    Dankbar nahm sie die Gabe an.
    Zwei Stunden später verließen alle den trostlosen Ort, um nach Atla zurückzukehren. Mara schenkte dem toten Drachen einen letzten traurigen Blick, dann tauchte sie mit den beiden Männern ins Tor der Zeit.
    Die Rückkehr verlief ohne Zwischenfälle. Die drei fleißigen Sammler hatten diesmal ungewöhnlich viel Material dabei. Hatik deutete auf Mara. „Das ist einzig und allein ihr Verdienst.“
    Die fragenden Blicke der Atlan erwiderte sie mit einem Lächeln und dem Hinweis: „Ich habe es schon mal gesagt, mit Angst lernt man gleich doppelt schnell.“
    Neri stutze. „Ich denke, die Höhle war unbewohnt.“
    „Ja, das schon, ich hatte aber Angst davor, zu enden, wie ihr letzter Bewohner – nämlich mit einer Lanze zwischen den Rippen.“
    „Ihr wart in bewohntem Gebiet? In welcher Zeitebene seid ihr denn gelandet?“
    „Ich denke, das müsste so das fünfte Jahrhundert nach der gemeinsamen Zeitrechnung der Menschen gewesen sein.“ Hatik war sich nicht ganz sicher. „Wir müssen noch ein- oder zweimal hin, um die anderen Schalen zu holen. Ich hoffe nur, dass ich die gleiche Zeitebene treffe. Da habe ich gleich noch eine Bitte.“ Er wandte sich zu Mara um. „Würdest du mich wieder begleiten? Mit deinen Fähigkeiten könnten wir, sogar mit nur einem Besuch, die Reste holen.“
    Die junge Frau nickte. „Darauf kannst du zählen.“ In Gedanken fügte sie hinzu: Das bin ich dir auch schuldig.
    Am nächsten Morgen gaben die Magier bekannt, dass sie nun über 3129 Gramm Drakonium verfügten. Safi jubelte auf. Blitzschnell hatte er rund 500 Gramm Atlamat ausgerechnet. Übermütig boxte er Hatik in die Seite. „Hey, wann geht es los?“
    „Langsam, langsam – wenn du wüsstest, wie es vonstatten geht, wärst du nicht ganz so ungeduldig.“ Hatik versuchte, Safis Optimismus zu dämpfen. Mara horchte auf. Sie ahnte Schlimmes und versuchte, in Hatiks Augen zu lesen. Neri, die mit Hatik seelisch sehr verbunden war, seufzte. „Ich glaube, das solltet ihr beide machen.“ Sie deutete auf ihre Freundin Mara. „Ich kann mir inzwischen recht gut vorstellen, welcher Art Maras neue Fähigkeiten sind. Sie hat beim ersten Training vermutlich eine Initiation bekommen, die für Atlan selten ist. Der andere Teil stammt eindeutig von Hatik.“
    Mara und Hatik legten gleichzeitig den Finger an die Lippen. Das sah so komisch aus, dass nun wirklich alle lachen mussten. Eine Erklärung bekamen sie deshalb trotzdem nicht. Geheim blieb geheim.
    Hatik bat sich zwei Tage ohne jegliche Störungen aus. Dann verschwand er, ohne gesagt zu haben, wo er steckte oder gar, was er vorhatte. Kurz vor Ablauf der Frist entdeckte ihn Aron zufällig, als er am See nach Kräutern suchte. Er war schon eine halbe Ewigkeit mit den Pflanzen beschäftigt, sodass die Sonne langsam gen Westen wanderte, doch plötzlich schien es ihm, als ob hinter dem Vorhang aus tosendem Wasser ein Schatten läge. Lautlos umrundete er den See, um besser sehen zu können und dort saß tatsächlich Hatik, als Drakonat, in tiefster Meditation. Aron verschwand schleunigst, um seinen Freund nicht zu stören.
    In der Zwischenzeit hatte Solon mit Talos alles peinlich genau nach Hatiks Anweisungen vorbereitet. Das Zentrum seines Studierzimmers war frei geräumt. Mitten auf dem Fußboden prangte ein magisches Drachensymbol in kräftigem Blau. Darauf stand eine flache Kupferschale, in der das Drakonium zu einem gleichmäßigen Kegel aufgehäuft war. Sieben kleine Öllämpchen brannten und bildeten die Begrenzung des magischen Bezirks. Mara saß mit untergeschlagenen Beinen auf der Westseite, innerhalb des Kreises. Nun fehlte nur noch der Drakonat, um das Werk zu vollenden. Als die letzten Sonnenstrahlen gerade hinter dem Horizont verschwanden, flimmerte die Luft im östlichen Punkt des Kreises. Hatik erschien. Seine Drachengestalt, die nur mit einem Lendenschurz bekleidet war, schien in einem kalten Feuer zu brennen. Lila Flämmchen tanzten in seinen geöffneten Händen, die bernsteingelben Augen glühten. Er setzte sich, Mara genau gegenüber, an die Schale. Dann richtete er seinen Blick und die Innenflächen beider Hände auf das Drakonium. Es zischte und knisterte, als das Drachenmineral von den Energien getroffen wurde, langsam verflüssigte sich das Pulver und nahm einen dunkelroten Farbton an. Der Drakonat stöhnte gequält auf. Sofort hob Mara beide Arme, als wollte sie den ganzen magischen Kreis umschließen. Eine tödliche Kälte

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