Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
die Drachenflamme?“, rief eine andere Dame und Horus schreckte zusammen.
Sobek sah auch ihr tief in die Augen. „Definitiv nicht.“ Und als er ihr enttäuschtes Gesicht sah, fügte er hinzu: „Ich bin zu jung, um diese Technik zu beherrschen.“
„Ich danke dir, für deine Offenheit“, hörte er Horus sagen. „Damit hast du allen Zweiflern den Wind aus den Segeln genommen.“
„Mir liegt auch nichts daran, Erwartungen zu wecken, die ich nicht erfüllen kann“, gab Sobek zurück.
Es kam, wie es vorauszusehen gewesen war. Den ganzen Abend lang wurden die beiden jungen Männer von den Damen der Station regelrecht belagert, kreuz und quer ausgefragt. Schlagfertig blieben die beiden auch nicht eine einzige Antwort schuldig, zur allgemeinen Belustigung der anwesenden Männer.
Horus und seine Söhne warfen sich hin und wieder Blicke zu, die davon zeugten, dass sie nur mit allergrößter Mühe das Lachen unterdrücken konnten.
Zu fortgeschrittener Stunde fragte Hapi wie beiläufig Horus: „Was macht das Wasser?“
Der antwortete mit verschmitztem Grinsen: „Ich habe ein bisschen nachgeholfen, dort ist heute männerfreie Zone.“
„Du denkst aber auch an alles!“
„Sicher, deshalb bin ich auch der Oberkommandierende in dieser Galaxie“, konterte Horus und klopfte Hapi auf die Schulter.
Als sich der Saal langsam leerte, schlenderten Hapi, Duamutef, Sobek und Maris wie zufällig durch die Gänge. Die vier Männer verstanden sich auch ohne Worte. Schließlich landeten sie in der ersehnten Wasserwelt der Raumstation.
Künstliches Sonnenlicht erhellte die Umgebung, in großen Kübeln wuchsen echte Bäume von unterschiedlichen Planeten und überall luden Liegeflächen zum Verweilen ein. Am Rande eines riesigen Schwimmbeckens machten sie Halt.
Erst jetzt bemerkten die beiden Gäste, dass sie nicht ganz allein hier waren. Zwischen den Bäumen und Sträuchern erklang hin und wieder ein helles Lachen. Die beiden Horussöhne legten ihre traditionellen Faltengewänder ab, die sie nur zu Feiertagen oder zu Ehren von Gästen trugen. Darunter kamen Badehosen zum Vorschein, die aus dem gleichen Material wie die Uniformen zu bestehen schienen.
Sobek und Maris grinsten sich verlegen an. Hapi lachte. „Keine Panik.“ Er warf den beiden Freunden ebensolche Badehosen zu, die sie geschickt auffingen und dankbar anzogen.
Sobek schaute sich um. „Hier hat wohl einer gewaltig Schicksal gespielt? Oder ist es hier immer so ruhig?“
„Dreimal darfst du raten“, sprach Duamutef, schaute Sobek treuherzig an, ehe er zum Wasserbecken ging und kopfüber hineinsprang. „Steht nicht da, wie die Salzsäulen, das Wasser beißt nicht!“, rief er, während er zur Mitte des Beckens kraulte. Diese Einladung wirkte Wunder. Plötzlich kamen aus allen Ecken und Enden der Poollandschaft Frauen in knappen Badeanzügen und gesellten sich zu Duamutef.
„Na, dann mal rein ins Getümmel“, rief Sobek, tauchte ins Wasser, ohne dass ein einziger Spritzer zu sehen war.
Maris schüttelte erstaunt den Kopf. Schnell folgte er ihm. Von irgendwoher hatten die Frauen plötzlich einen Wasserball, munterten die Männer auf, vier gegen vier mit ihnen zu spielen.
Schnell wurden die vier Gegenspielerinnen ausgelost. Die übrigen Frauen setzten sich an den Rand des Wasserbeckens, um wenigstens den erbaulichen Anblick der Fremden zu genießen.
„Seid nicht schüchtern, das Spiel ist nur Nebensache“, hörten sie Hapis telepathische Stimme, als sie mehrfach irritiert den Ball verloren hatten. So viel körperlichen Einsatz der Gegnerinnen hatten sie nicht erwartet.
„Wie meinst du das?“, fragte Sobek zurück.
„Ihnen geht es nur darum, einmal in euren Armen zu liegen. Solche Muskelmänner kommen äußerst selten nach Taris.“ Hapi zwinkerte ihnen zu.
„Daran soll es nicht scheitern. Gönnen wir ihnen das Vergnügen“, erwiderte Sobek, warf vor der nächsten Angreiferin den Ball zu Maris, zog sie einfach an sich und stellte augenblicklich fest, dass sie tatsächlich keinerlei Versuche unternahm, seinem Griff zu entkommen. Ganz im Gegenteil, sie legte ihm die Arme um den Hals und schmiegte sich an. Dabei bedachte sie ihn mit einem Augenaufschlag, der sogar in einer Mumie heftige Gefühle erweckt hätte. Hilfe suchend warf Sobek einen kurzen Blick zu Hapi.
„Sie erwartet, dass du sie von deinen männlichen Qualitäten überzeugst. Folge ihr einfach. Viel Spaß“, kam prompt die Antwort.
Wie ein ausgehungerter Löwe trug Sobek seine
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