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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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seine schuppige Klaue an seine Brust. „Daran habe ich nie gedacht – Ehrenwort“, versicherte er im tiefsten Brustton der Überzeugung.
    „War nur Spaß – komm, Großer, wir beide haben viel zu tun.“ Lara lief lachend vor dem riesigen Drachen her. Die anderen folgten den beiden in einigem Abstand, um nicht versehentlich von Drakos’ eisenhartem Schweif getroffen zu werden.
    Noch immer staunten sie über das gigantische Wesen, das so selbstverständlich mit ihnen umging, als sei es schon immer so gewesen. Nach einigen Minuten hatten sie den fruchtbaren Boden an den Ausläufern des Bergzuges erreicht. Drakos und Lara blieben zurück, während die Magier weiterzogen und auf Schritt und Tritt die Energielinie prüften, die unter ihnen entlang lief.
    Etwas ratlos schaute sich die junge Frau in dem Dschungel aus unbekannten Gewächsen um, die viel größer waren, als sie aus der Ferne schienen.
    Drakos tippte ihr vorsichtig mit seiner riesigen Klaue auf die Schulter. „Wie wäre es mit einem kleinen Rundflug oder willst du lieber zu Fuß durch das Gebüsch kriechen?“
    „Gute Idee, das mit dem Fliegen – nur ich weiß nicht wie.“ Unsicher schaute Lara den Riesen an.
    „Kein Problem. Komm, hier ist ein sicherer Platz für dich.“ Drakos formte einen bequemen Sitz aus seiner linken Vorderklaue. Vorsichtig nahm Lara Platz. Ihr klopfte das Herz so laut, dass es sogar der große Drache hören konnte.
    „Keine Angst, schöne Frau, ich passe gut auf dich auf.“ Kraftvoll, aber nicht minder vorsichtig, hob der Wächter vom Boden ab und begann weite Kreise zu ziehen.
    Lara fühlte sich vom ersten Moment an sicher bei ihm. Sie erklärte ihrem ungewöhnlichen Begleiter, wie sie sich die Pflanzungen vorstellte. Aufmerksam lauschte der Drache ihren Worten. Als er bald darauf zur Landung ansetzte, tat es Lara fast leid. Aber die Zeit drängte, das Saatgut musste schnellstens in den Boden.
    Ohne Worte schob Drakos die zierliche Frau beiseite und schoss eine Garbe seines Feueratems in das Dickicht. Lara zuckte zusammen, damit hatte sie nicht gerechnet.
    Mit großen Augen beobachtete sie den Drakon, der das Dickicht einfach niederbrannte und anschließend sofort die Asche mit seinen riesigen Klauen in den Boden einarbeitete, indem er in wahrem Höllentempo umgrub, dass die Brocken nur so flogen. Nach zwei Stunden lag ein riesiges Feld lockeren Bodens vor ihm. Jetzt erst machte der mächtige Drache eine Pause.
    „Ich hoffe, ich habe alles richtig gemacht“, lachte er, als er sich langsam dem Baum näherte, hinter dem Lara Deckung vor den fliegenden Erdbrocken gesucht hatte.
    „Ich fasse es nicht! Für diese Arbeiten hatte ich vier volle Tage eingeplant! Du bist ja schneller als ich denken kann. Du bist der Beste, der Größte, der …“
    „Einzige leider auch“, fiel ihr Drakos ins Wort, um der Dankesrede zu entgehen. „Ich hole mir nur schnell einen Schluck Wasser, du kannst ja schon mal überlegen, wo wir die Gräben ziehen.“ Zwei mächtige Flügelschläge und Drakos schwebte hoch oben in die Wolken. Kurz darauf kam er tropfnass wieder. „Hat ein paar Minuten länger gedauert, aber ich konnte einem Bad im See nicht widerstehen.“
    Lara streichelte Drakos Schwinge. „Das hast du dir schließlich mit harter Arbeit verdient. Eigentlich solltest du mir nur ein wenig helfen, nun machst du die ganze Arbeit allein, ich stehe einfach daneben und sehe zu.“
    Drakos schob sehr vorsichtig seine Klaue unter ihre Hand, die nicht einmal so lang war, wie seine kürzeste Kralle. Er schaute sie mit einem zugekniffenen Auge an. „Sonst noch Fragen?“
    Lara hob die Schultern und begann zu lachen. „Nein. Das wäre wirklich ein ungleicher Wettbewerb.“
    „Wenn du möchtest, kannst du jetzt auf meinem Nacken sitzen und mir beim Gräbenziehen etwas Gesellschaft leisten. Halte dich an meinen Hörnern gut fest.“ Vorsichtig hob er Lara hinter seinen Kopf. Dann zog er Zeile um Zeile tiefe Rinnen in den Boden. Die Verbindungen zu dem kleinen Flüsschen, welches aus dem Gebirge kam, ließ er noch geschlossen.
    Plötzlich hob Drakos den Kopf und witterte.
    „Was ist passiert?“, fragte Lara und versuchte seiner Blickrichtung zu folgen.
    „Die Magier kommen zurück. Ihre Aura fühlt sich gut an, wahrscheinlich haben sie gefunden, was sie suchten“, antwortete Drakos. „Bevor sie hier sind, bin ich fertig, dann können wir gemeinsam in die Siedlung zurückkehren. Sara wird dich sicher schon vermissen.“
    „Ich sie auch.

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