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Die magische Bombe

Die magische Bombe

Titel: Die magische Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vornehmen Wohnvierteln Londons. Tagsüber herrscht in diesem Stadtteil zwar Betrieb, in der Nacht oder am Abend ist es ziemlich ruhig. Suko hatte freie Fahrt.
    Die kleine Pension lag in der Nähe des Polytechnikums und damit auch nicht weit von der King's Road entfernt. Sehr nahe war auch der große Antik-Markt, zu dem täglich Tausende von Besuchern strömten. Suko fand die kleine Straße auf Anhieb. Er brauchte auch nicht weit bis zu dem entsprechenden Haus zu fahren. Es lag versteckt hinter einem Vorgarten. Zwei Laternen leuchteten im Garteneingang, und ihr Licht verteilte sich über eine dicke Hecke.
    Suko lenkte den Bentley an seinem Ziel vorbei und blieb etwa 50 Yards weiter stehen. Dann stieg er aus.
    Er schaffte den Weg zurück sehr schnell, wollte aber nicht offiziell erscheinen, sondern sich erst einmal umsehen. Wahrscheinlich besaß das Haus auch an der Rückseite einen Garten.
    Der Inspektor vermutete richtig. Kaum hatte er sich durch die Hecke gezwängt, als er einen schmalen gepflasterten Weg fand, der an der linken Seite des Hauses entlang führte und in den rückwärtigen großen Garten mündete.
    Hier sah Suko einen kleinen Parkplatz, auf dem vielleicht fünf Fahrzeuge Platz fanden. Drei standen dort. Dunkle Wagen, deren Karosserien glänzten, weil sie mit einer feuchten Tauschicht überzogen waren. Zwischen zwei Autos glühte etwas auf. Sofort zog sich Suko zurück, duckte sich zusammen, denn er wusste genau, was da in der Dunkelheit so rötlich leuchtete.
    Es war eine brennende Zigarette. Der Raucher hatte soeben einen Zug genommen, deshalb glühte die Spitze stärker. Von zwei Aufpassern hatte Sir James gesprochen. Einen sah Suko zwischen den beiden Autos stehen. Wahrscheinlich befand sich der andere innerhalb des Hauses, und den musste Suko überwinden, wenn er an die Zeugin herankommen wollte.
    So ungesehen wie der Chinese gekommen war, so lautlos zog er sich auch wieder zurück. Verständlicherweise hatte er es eilig, denn es blieben ihm nur noch einige Stunden. Er wollte seinem Freund John Sinclair keine Vorverhandlung zumuten. In ihr würden sich auch die Presseleute wie Geier auf ihn stürzen.
    Trotz der Eile vergaß Suko die Vorsicht nie. Er blieb stets dicht an der Hauswand und verschmolz quasi mit deren Schatten. Im Erdgeschoss brannte kein Licht, nur der Flur war erleuchtet. Als Suko vor der Eingangstür mit dem Glaseinsatz in der Mitte stehen blieb, dachte er daran, dass sich seine Gestalt deutlich abhob.
    Er schellte.
    Zunächst rührte sich nichts, dann näherten sich zögernde Schritte, und Suko hörte auch noch eine zweite Person. Durch eine Sprechanlage in der Wand wurde er nach dem Grund seines Besuchs gefragt.
    »Scotland Yard«, sagte er nur.
    Der Türsummer ertönte, und Suko konnte eintreten. Kühle umfing ihn. Er sah vor sich einen langen Flur und zwei Personen. Eine Frau in mittleren Jahren und einen Mann, den er schon einmal gesehen hatte. Wahrscheinlich war das Nancy Days zweiter Bewacher. Der Mann reagierte entsprechend. Er fragte sofort: »Können Sie sich ausweisen?«
    »Natürlich.« Suko holte seine Legitimation hervor. Es wurde kritisch. Falls der Mann eingeweiht war, würde er ihn nicht zu Nancy Day lassen.
    Sukos Kollege nickte. »Ist schon okay«, meinte er und reckte seine breiten Schultern. »Was wollen Sie hier?«
    »Mit Nancy Day reden.«
    Der Typ vor ihm grinste. Er glich ein wenig dem Schauspieler Anthony Quinn. »Das hatte ich mir gedacht. Sie scheinen nicht hören zu können, Kollege. Man hat Ihnen doch gesagt, dass Sie die Finger von diesem Fall lassen sollen.«
    Bevor Suko eine Antwort geben konnte, meldete sich die Frau. »Ich werde dann gehen.«
    »Tun Sie das«, sagte der Beamte. Auch Suko kam dies sehr gelegen. Er musste mit Nancy Day reden. Freiwillig würde ihn der andere nicht zu ihr lassen. Dennoch versuchte es der Inspektor.
    »Hören Sie, nur ein paar Sätze…«
    »Auch das nicht, Chinese!« erwiderte der Mann hart und bewies mit dieser Antwort, dass er Ausländer nicht mochte. »Ich werde Sie melden. Was meinen Sie, wie Nolan sich freuen wird. Für Leute wie Sie gibt es noch genügend Freiplätze im Streifendienst.«
    Suko hob die Schultern. Ohne Gewaltanwendung kam er an diesem Typ nicht vorbei. Die Bewegung deutete an, dass er nachgeben wollte. Gleichzeitig aber ging er vor. Zwei schnelle Schritte. Der andere wurde überrascht, wollte zuschlagen, als Suko schon bei ihm war. Geschickt fing er die heranrasende Faust ab und hielt sie

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