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Die magische Bombe

Die magische Bombe

Titel: Die magische Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erleichterung in Entsetzen.
    Paul Breaver lag am Boden. Er hatte sich nicht mehr halten können. Ich schaute in ein bleiches Gesicht, in dem die Augen weit aufgerissen waren und an die eines Toten erinnerten.
    »Verdammt, Paul, was ist los?« Neben ihm fiel ich auf die Knie. In seinem Gesicht zuckte es. Er öffnete den Mund, konnte aber nicht sprechen, sondern stieß Wehlaute aus. Etwas hatte ihn mit einer furchtbaren Gewalt getroffen. Es musste die Magie des Teufels gewesen sein, und einen Moment später bekam ich die Bestätigung. Es begann mit Pauls Haut. Über den Gesichtsknochen zog sie sich zusammen, sie spannte und zuckte unaufhörlich. Im nächsten Moment blähte sie sich auf, und eine schreckliche Szene lief vor meinen entsetzten Blicken ab. Paul begann zu bluten!
    Im Innern seines Körpers musste eine ungeheure Kraft wohnen, die das Blut aus den Adern presste und durch die kleinen Poren in der Haut nach außen drückte. Überall auf dem Gesicht erschienen die winzigen Perlen. Sie hinterließen ein rotes makabres Muster, und manche von ihnen sprudelten in die Höhe, bevor sie wieder zurückfielen, sich mit den anderen Blutsperlen vermischten, die als Muster an seinem Gesicht herabliefen und auch über den Hals rannen.
    Eine scheußliche Sache, die nicht nur das Gesicht erfasst hatte, sondern auch die Hände. Innen und außen waren sie von Blutperlen bedeckt, und als ich in den Jackettausschnitt schaute, wo auch das Hemd zu sehen war, erkannte ich die nassen roten Flecken.
    Paul Breaver hatte es voll erwischt. Wenn ich das Grauen nicht stoppte, blutete der Körper aus.
    Wie sollte ich das anstellen? Eigentlich ganz einfach. Dass Blut aus den Poren trat, war nicht auf eine normale Ursache zurückzuführen. Magische Kräfte mischten hier mit, und mein Kreuz stellte eine magische Gegenkraft dar. Vielleicht konnte es das Ausbluten stoppen. Rasch zog ich die Kette über meinen Kopf und schaute dabei in das Gesicht des Mannes.
    Es war schlimm, denn ich konnte den gequälten Ausdruck einfach nicht mehr ertragen. Er schlug mir auf den Magen, und ich bemerkte auch den entsetzten Ausdruck in den Augen des Paul Breaver.
    »Es ist gleich vorbei!« flüsterte ich. »Ich werde dich retten, du brauchst keine Angst mehr zu haben.«
    Paul hatte mich verstanden. Er schaute mich an. Weit aufgerissen waren seine Augen, der Mund ebenfalls, und die Lippen zitterten Im nächsten Augenblick berührte ihn mein Kreuz. Ich ging ein Risiko damit ein, aber ich wollte und musste einfach wissen, woran ich war. Paul brüllte!
    Die schrecklichen Laute drangen so laut aus seinem Mund, dass ich heftig zurückzuckte und mich schüttelte. Gleichzeitig wurde mir der Fehler bewusst.
    Paul starb!
    Entsetzt schaute ich zu. Tränen der Wut und der Hilflosigkeit stiegen in meine Augen. Der Rücken schien aus einer einzigen Gänsehaut zu bestehen, meine Hände hatten sich geöffnet, die Finger zitterten, während Paul sein Leben aushauchte.
    Er veränderte sich nicht, das Blut blieb, es trocknete nur ein, und auf seinem Gesicht lag eine rote Kruste. Der Blick brach, der Mund blieb offen. Ich fühlte weder Puls noch Herzschlag.
    Es gab keinen lebenden Paul Breaver mehr!
    Trug ich wirklich die Schuld an seinem Tod? Sicher, ich hatte ihn getötet, aber die eigentlich Schuldigen waren andere. Die Kräfte der Hölle, des Teufels. Er hatte diesen Menschen auf schreckliche Art und Weise verändert.
    Ich erhob mich. Mein Magen schien um das Doppelte angewachsen zu sein. Ich hatte Mühe, überhaupt Luft zu bekommen und rang nach Atem. Für einen Moment drehte sich alles vor meinen Augen. Die Wände des Ganges begannen zu tanzen, aber ich erholte mich auch wieder und dachte über die Lage nach.
    Paul hatte es erwischt, wahrscheinlich auch andere. Weshalb nicht mich? Und was war in diese Menschen gefahren?
    Die letzte Frage konnte ich nicht beantworten, doch mir fiel etwas auf, als ich mein Kreuz näher betrachtete. Es blieb nicht ruhig. Auf seiner Fläche leuchtete es in kurzen Abständen auf. Es waren kleine Explosionen, die mein Kruzifix erfassten, als würden permanent Partikel gegen das Silber geworfen, die daran abprallten.
    Sehr seltsam…
    Paul Breaver war nicht durch das Kreuz geschützt worden. Ihn hatte der höllische Fluch getroffen. War es den anderen ebenfalls so ergangen? Erst jetzt fiel mir die Stille in diesem Teil des Yard-Gebäudes auf. Es war tatsächlich still wie in einem Totenhaus. Man konnte Beklemmungen bekommen, und ich dachte daran,

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