Die magische Bombe
Peterson, der Typ mit dem Anthony-Quinn-Gesicht.
Suko gab keine Antwort, hob seine Arme und presste die Hände gegen die Wangen. »Verflucht, was wisst ihr denn schon?«
Sie lachten beide. Danach antwortete der mit der Halbglatze: »Genug, um dich aus dem Dienst zu schmeißen. Du wirst deinen Job verlieren, Kollege. Das ist sicher.«
Suko saugte den Atem ein. »Gebt mir zwei Tabletten«, verlangte er und tastete seine Beule am Hinterkopf ab. »Verdammt, ihr macht einen Fehler. Während wir hier sitzen, ist bei Scotland Yard die Hölle los.«
»Klar, und der Teufel auch.«
»So ähnlich.«
»Du scheinst hart zugeschlagen zu haben«, sagte der Mann mit der Halbglatze und drehte seinen ausgestreckten linken Zeigefinger. »In seinem Gehirn scheint einiges in Unordnung geraten zu sein.«
»Ich dosiere meine Schläge immer, lieber Eric. Das weißt du doch.«
»Klar, aber mancher hat Matsche im Hirn.«
Peterson grinste schief. »Der auch, sonst hätte er sich nicht so dämlich benommen. Ich freue mich schon auf Nolan. Wenn er gleich kommt und die Tote sieht…«
»Redet doch keinen Unsinn«, sagte Suko. »Schaut sie euch an.«
»Das haben wir schon, Chinese.«
»Und?«
»Ich weiß nicht, was du mit ihr angestellt hast«, fuhr Peterson fort. »Aber es ist eine Schweinerei.«
»Sie war kein Mensch.«
»Danach sah sie mir nicht aus«, meinte Eric.
»Diese Frau stand unter dem Einfluss der Hölle. Oder ist sie jetzt normal?«
»Nein.«
Suko erhob sich unter den misstrauischen Blicken der bei den Beamten und schritt auf die Tote zu. Er musste vorsichtig gehen, denn eine falsche Bewegung ließ Schmerzexplosionen in seinem Schädel aufzucken. Man sagte Suko zwar nach, er habe einen harten Schädel oder einen aus Eisen, aber das war nicht der Fall. Jeden Tritt spürte er, und unter seiner Schädeldecke hämmerte es.
Dann sah er die Tote. Es war ein schreckliches Bild. Die drei Riemen der Dämonenpeitsche hatten fürchterlich gewütet. Der Körper der Hexe war in zwei Teile zerrissen worden. An den Schnittstellen und noch jeweils ein Stück darüber oder darunter war die Haut so schwarz, als wäre sie verbrannt worden. Nein, das konnte kein Mensch sein. Suko hörte Schritte hinter sich. Sie klangen seltsam dumpf. Über dem Kopf des Chinesen schien eine Haube zu liegen, dann traf warmer Atem seinen Nacken.
»Was hast du nur mit ihr gemacht, Chinese?« hörte er Petersons Stimme. »Wolltest du sie anstecken?«
»Nein, ich schlug mit der Peitsche zu.«
»Die haben wir an uns genommen und auch deine Kanone. Du kannst dich gleich neben deinen Freund Sinclair auf die Anklagebank hocken, und vielleicht werdet ihr sogar gehängt.«
»Halt dein Maul«, sagte Suko und drehte sich langsam um. »Ich frage mich schon lange, wo man euch aufgegabelt hat.«
»Wir gehören zu einer Spezialtruppe«, erklärte Eric, der langsam näher kam und Sukos Beretta in der rechten Hand hielt.. »Nolan forderte uns an. Sonderjobs übernehmen wir immer gern.«
»Das sieht man.«
Peterson stieß Suko gegen die Brust und wunderte sich darüber, dass der Inspektor nicht wankte. »Raus mit der Sprache, Chinese. Was hast du mit ihr gemacht?«
»Das habe ich euch gesagt.«
»Wir glauben dir nicht.«
»Dann tut es mir leid.«
»Chinese, ich will eine Antwort. Oder es…«
Da schellte es. Der Ton war auch in der ersten Etage zu hören. Peterson verzog das Gesicht und nickte. »Seif roh, dass Nolan kommt. Wir hätten schon aus dir herausbekommen, was wir wissen wollten.«
»Ich gehe«, meldete sich Eric und verließ den Raum. Suko blieb stehen. Er schaute zur Tür hin. Es fiel ihm schwer, nachzudenken, aber rosig sah seine Lage nicht aus. John hatte man auf raffinierte Weise aus dem Spiel gebracht, und Suko ebenfalls. Der Teufel hatte tatsächlich einen gigantischen Plan geschmiedet. Stimmen waren zu hören. Suko vernahm besonders deutlich das Organ des Chiefsuperintendenten Nolan. Für ihn würde alles ein gefundenes Fressen sein, das stand fest.
Er stürmte auch sehr schnell die Treppen hoch, betrat den Raum, schaute Suko kurz an und verzog die Mundwinkel. Dann schob er sich an dem Inspektor vorbei und sah die Tote.
Nolan stieß einen Zischlaut aus, bevor er sich räusperte und sich umdrehte. Sein Blick pendelte sich auf Suko ein. Blass war das Gesicht des hohen Beamten, auf der Stirn glitzerte Schweiß, der auch nicht von dem Mützenschirm verborgen werden konnte.
»Das hier, Inspektor, wird Ihnen verdammt leid tun.«
Suko hob die
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