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Die magische Bombe

Die magische Bombe

Titel: Die magische Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren die Namen der im Dienst gefallenen Kollegen vermerkt. Wenn ich daran dachte, was mit denen geschehen war, die mir begegnet waren, konnte ich unter Umständen damit rechnen, dass ich ihre Namen auch bald auf der Tafel wiederfinden würde.
    Eine verdammte Sache.
    Ich ging weiter. So gut es möglich war, wollte ich meine Schritte dämpfen. Man hatte mich längst gesehen.
    Die beiden Besucher schauten mich aus ihren blutenden Gesichtern an, unternahmen aber nichts und stellten sich auch mir nicht in den Weg. Die Portiers reagierten ebenfalls gleichgültig, nur meine beiden Kollegen sahen mich so seltsam an.
    Ich war darauf gefasst, von ihnen attackiert zu werden. Zum Glück täuschte ich mich, und sie ließen mich gehen.
    Ich schritt auf die Eingangstür zu. Man konnte hindurchschauen, das tat ich auch, aber ich sah nicht die draußen liegende Dunkelheit, wie es üblich gewesen wäre, sondern etwas anderes. Nebel… Kein Scheinwerfer durchdrang ihn. Die graue Suppe umschloss das Gebäude wie eine Wand. Er bewegte sich auch nicht, zitterte nicht einmal, hielt nur das hohe Gebäude umfangen.
    Erinnerungen an New York wurden wach. Da hatte ich einmal einen Fall erlebt, wo ein ganzes Hochhaus verschwunden war. Würde mir hier ein ähnlicher Fall widerfahren?
    Ich passierte die Portiersloge. Aus der Nähe konnte ich meine beiden Kollegen sehen. Sie boten einen schrecklichen Anblick. Bei einem waren sogar die Augen verklebt. Ich erreichte die Tür, die sich durch einen Kontakt zur Seite schob und konnte nach draußen gehen. Alles lief glatt, bis ich die Stimme vernahm. »Willst du kneifen, Geisterjäger?«
    Von allen Seiten hatte sie mich getroffen, so dass es mir unmöglich war, den Standort des Sprechers auszumachen. Aber ich hatte ihn verstanden und ihn auch anhand der Stimme identifiziert. Die schrecklichsten Träume waren eine Tatsache geworden. Er war da. Orgow, der Hexer!
    Nein, ich lief nicht weg. Ich blieb stehen, steif, unbeweglich, und über meinen Rücken schienen Tausende von kleinen Ameisen zu laufen. Jetzt konnte ich einfach nicht kneifen. Ich durfte das Gebäude nicht verlassen und musste mich Orgow stellen.
    »Ich begrüße dich in meinem Reich, John Sinclair. Und ich begrüße dich zur Stunde der Abrechnung.«
    »Lass die Spielchen, Orgow«, erwiderte ich und drehte mich langsam um, damit ich in die Halle schauen konnte. »Zeig dich endlich!«
    »Ich bin da!«
    »Tut mir leid, ich sehe dich nicht. Oder hast du es nötig, dich zu verstecken?«
    »Nein, du wirst mich schon früh genug erkennen. Ich will dir nur einige Tatsachen nennen. Du befindest dich auf deiner Arbeitsstelle, die ich jetzt in Besitz genommen habe. Mit anderen Worten: Scotland Yard gehört mir. Und jeder, der sich in diesem Bau zu einer gewissen Stunde aufgehalten hat, ist mein Diener geworden.«
    »Wie hast du es geschafft?«
    Die Antwort erklang wieder aus dem Nirgendwo und dröhnte durch die weite Halle. »Zunächst einmal sind sämtliche Verbindungen zum und vom Yard unterbrochen. Niemand kann hinaus, wenn ich es nicht will, und niemand kommt herein. Dich aber wollte ich hier im Gebäude haben. Deshalb dieser genau ausgeklügelte Plan. Dich, Sinclair, musste ich aus dem Spiel nehmen, und du solltest auch bei deinen Kollegen keine Rückendeckung finden. Das ist mir gelungen.«
    »Und weiter?«
    »Wenn ich dich erledigt habe, gehe ich daran, London unter meine Kontrolle zu bringen. Das ist sehr einfach. Ich brauche nur meine Diener freizulassen, damit sie andere Menschen mit dem Keim der magischen Bombe infizieren. Verstehst du?«
    »Halb.«
    »Du sollst alles erfahren. Es dreht sich um die magische Bombe. Sie ist hier explodiert. Eine gewisse Nancy Day, die praktisch Narrenfreiheit genoss, hat sie in das Haus gebracht und in einem Büro abgestellt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt flog sie in die Luft. Es war keine Explosion, die Mauern erschüttert oder Fensterscheiben zertrümmert, nein, eine magische, denn sie hat die Keime und Parasiten freigesetzt, die sich sofort der Menschen bemächtigten. Sie fielen über sie her und zogen sie in ihren magischen Bann. Für meine Parasiten gibt es weder Wände noch Türen, sie dringen durch jedes Hindernis.«
    »Mich hat es nicht erwischt.«
    »Das war ein Fehler«, gab der Hexer zu. »Ich nahm an, man würde dir alle Waffen nehmen, doch das Kreuz hat man dir gelassen. Hättest du es nicht, wärst du verloren gewesen.«
    »Du hast es dir eben zu einfach machen wollen.«
    »Sinclair, was nutzt es

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