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Die magische Bombe

Die magische Bombe

Titel: Die magische Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dir? Gar nichts! Ich bin so stark, ich habe den Teufel im Rücken, und ich werde es auch schaffen dich zu vernichten. Es ist nur eine Frage der Zeit. Einmal habe ich dich gewarnt. Denk an den Golem. In ihm steckte mein Geist, du hättest damit rechnen sollen, dass ich zuschlagen würde, aber du hast es nicht getan. Vielleicht warst du zu arrogant. Jetzt bekommst du die Quittung. Aber ich bekomme noch etwas von dir, das habe ich dem Satan versprochen. Gib mir den Kelch des Feuers!«
    »Siehst du ihn?« fragte ich zurück. »Ich habe ihn nicht.«
    »Du lügst!«
    »Nein.« Die Pistolen steckte ich weg und hob beide Arme zur Demonstration. »Ich trage den Kelch nicht bei mir.«
    »Wo ist er dann?«
    »Wahrscheinlich hat ihn Tanith. Ihr steht er schließlich zu, wie du sicherlich weißt.«
    Bisher hatte ich immer schnelle Antworten bekommen, nun hielt sich der Hexer zurück. Er schien zu überlegen, beendete aber das Versteckspiel. Welchen Weg er genommen hatte, konnte ich nicht nachvollziehen, jedenfalls stand er plötzlich in der Halle. Im ersten Augenblick erschrak ich, dann schüttelte ich den Kopf, weil ich es nicht glauben wollte. War das Professor Orgow, der Hexer?
    Nein, er hatte anders ausgesehen. Ich erinnerte mich noch deutlich an ihn. Eine hagere, unheimlich wirkende Gestalt mit eingefallenen Wangen und dünner Haut. Ein Typ, der Furcht ausstrahlte und vor dem Menschen Angst bekommen konnten. Ein Diener des Bösen, Handlanger des Teufels, ein Satan in Menschengestalt, und nun stand eine Person vor mir, die so gut wie nichts mehr mit dem alten Hexer gemein hatte.
    Ich war an dunkle Kleidung gewohnt, denn die hatte er immer getragen. Die Person, die vor mir stand, war in ein Gewand gehüllt, dessen unteres Ende bis zu seinen Knöcheln reichte. Von der Farbe her gelb, und auch das Gesicht war ein anderes.
    Zwar zeigte es eine gewisse Hagerkeit, aber ein Großteil der Wangen wurde von einem eisgrauen Bart verdeckt, der ebenfalls eine Verlängerung des Kinns bildete und auch den schmalen Mund kaum erkennen ließ. Auf dem Kopf wuchsen nur wenige Haare. Rechts und links der Stirnplatte fielen die grauen Strähnen nach unten. Seinen rechten Arm hielt er vom Körper abgewinkelt. In der Hand hielt er einen Stab, dessen Ende bis zum Boden reichte und auf den er sich stützte.
    Wie zwei schwarze Bögen stachen die Brauen über den tiefliegenden Augen hoch in die Stirn, und ich spürte auch die seltsame Ausstrahlung, die mir von dem Hexer entgegenwehte.
    »Du bist nicht mehr derselbe wie früher«, sagte ich.
    »Das stimmt. Mein Körper vermoderte, der Geist jedoch nicht. Er fand einen anderen Körper und füllte ihn aus. Mein Ziel verfolge ich so wie damals, und ich bin noch stärker geworden.« Zur Bekräftigung seiner Worte hob er den Stab an und deutete mit dem stumpfen Ende auf mich.
    »Dies hier ist meine neue Waffe«, erklärte er. »Sie besitzt die Kraft, die auch dich vernichten kann, John Sinclair. Der Teufel hat mir den Stab überlassen. Im Höllenfeuer ist er geschmiedet worden, und ich kann den vernichten, der sich mir in den Weg stellt.«
    Nach diesem Satz sah ich, dass der Stab kurz aufglühte. Im nächsten Augenblick merkte ich den magischen Stoß. Er traf mich unvorbereitet. Ich wurde zurückgeworfen, taumelte, hörte sein Lachen und erlebte gleichzeitig den Gegenzauber.
    Das Kreuz griff ein. Plötzlich umtanzten mich magische Blitze wie große Dreiecke, und im nächsten Augenblick war die Gefahr vorüber. Der Hexer lachte. »Gut gemacht, Sinclair. Ich sehe schon, dass ich mit dir ein großes Duell ausfechten werde, aber darauf bin ich vorbereitet. Dieser Stab vernichtet, wie du dir sicherlich vorstellen kannst. Und ich werde all meine Diener vernichten, wenn du nicht auf meinen Vorschlag eingehst. Hol mir den Kelch!«
    »Nein!«
    Der Hexer wandte sich um. Dabei machte sein Stab die Bewegung mit. Für einen Moment nur wies die Spitze auf eine der anwesenden Personen.
    Ein kurzes Glühen, dann der Schrei. Gellend und markerschütternd. In der Portiersloge brach jemand zusammen. Ich sah nicht, was mit ihm geschah, aber ich entdeckte die Rauchfahne, die über den Tresen quoll und sich träge innerhalb der Glaskanzel ausbreitete.
    »Eine kleine Demonstration meiner Macht«, erklärte der Hexer. »Ich hole sie mir der Reihe nach, wenn du mir den Kelch nicht bringst.«
    Ich stand da und rührte mich nicht. Den Schock musste ich erst einmal überwinden. »Orgow, du vernichtest deine eigenen Diener. Durch sie

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