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Die Maori-Prinzessin

Die Maori-Prinzessin

Titel: Die Maori-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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zurück.
    Berenice lächelte triumphierend. »Du wirst dich noch wundern, wenn ich Misses Thomas bin und das Sagen habe …«
    »Dazu müsste Daniel dich aber erst einmal heiraten, meine Liebe! Und ich glaube, es gibt in Wellington genug junge Ladys, die in ihm eine gute Partie sehen.«
    »So wie du? Gib zu, er wollte dich nicht! Und dann hast du dich mit meinem Bruder getröstet!«
    Eva biss sich auf die Lippen. Natürlich könnte sie Berenice die Wahrheit ins Gesicht schleudern, aber wen ging es etwas an, was an jenem Abend in Evas Zimmer vorgefallen war? Nein, nur um diese schreckliche Person zu verletzen, würde sie nicht preisgeben, dass Daniel ihr einen Antrag gemacht und wie enttäuscht er reagiert hatte, als klar geworden war, dass ihr Herz für Adrian schlug. Also schwieg sie lieber.
    »Die Ladys in Wellington interessieren ihn aber nicht. Er wird mich zur Frau nehmen. Jede Wette!«, verkündete Berenice im Brustton der Überzeugung.
    »Meinetwegen, wenn du dafür endlich Ruhe gibst! Was habe ich dir eigentlich getan, dass du so gemein bist? Und vor allem, was hat dir deine Großmutter getan, dass du respektlos über sie sprichst? Vergiss nicht, dass ihr das Haus gehört! Und dass sie hier das Sagen hat.«
    »Noch! Aber Großmutter Lucie ist alt, und Mutter wird es mir sofort nach deren Tod überschreiben, nachdem Adrian sie so furchtbar enttäuscht hat! Und du kennst meine Großmutter ja gar nicht. Dann würdest du gar nicht so von ihr schwärmen. Sie hat mit diesem Kerl zusammengelebt, hat Mom erzählt, obwohl das ein Skandal gewesen ist. Sie hat den Namen unserer Familie in den Schmutz gezogen …«
    »Halt einfach nur dein Lästermaul«, fuhr Eva sie an und versuchte erneut, sich an Berenice vorbeizudrücken, aber die ließ sie immer noch nicht passieren. Mehr noch, sie packte sie grob am Oberarm. Eva musterte sie kühl. »Ist das alles, was du mir sagen wolltest? Dann lass mich los! Ich brauche nämlich dringend frische Luft!«
    »Du wirst dich noch wundern. Und mein Bruder jagt dich hoffentlich bald nach Deutschland zurück.«
    Mit einem Ruck befreite sich Eva aus dem Griff der jungen Frau: »Kümmere dich lieber um deine Mutter, als große Reden zu schwingen. Ich glaube, die braucht dich jetzt, weil ihr Gatte nämlich betrunken ist und sie offenbar geschlagen hat. Das nenne ich einen Skandal«, fauchte Eva und verließ das Haus.
    Vor der Tür blieb sie stehen und atmete ein paar Mal tief durch. Zu ihrer großen Freude wehte trotz der hochsommerlichen Temperaturen eine leichte Brise. Schnellen Schrittes ging sie zum Hafen hinunter. Schon von Weitem sah sie die vielen weißen Segel. Plötzlich schwante ihr etwas, als sie den Steg entlang bis fast zum Ende gegangen war. Dort stand nämlich Adrian, gekleidet wie ein Seemann, und winkte ihr zu.
    »Darf ich bitten?« Einladend deutete er auf ein schnittiges Segelboot, das leise im Wind dümpelte. »Du musst nur die Schuhe ausziehen, damit das Deck nicht zerkratzt wird«, fügte er hinzu, bevor er auf das Boot kletterte und ihr galant die Hand reichte. Eva fragte sich, wie sie es nur schaffen sollte, vom Steg auf das Boot zu gelangen, ohne sich allzu dumm anzustellen. Das einzige Mal, dass sie in ihrem Leben auf See gewesen war, war auf dem Auswandererschiff gewesen. Doch beherzt machte sie einen großen Schritt und befand sich schon auf dem Boot, das unter ihr mächtig wackelte.
    »Geh ganz vorsichtig und halte dich mit der Hand an den Wanden fest«, riet er ihr und balancierte dann vor ihr an der Seite entlang. Sie tat es ihm gleich.
    »Setz dich!«, bat er und nahm wieder ihre Hand, um ihr in den Fahrerstand zu helfen. Er deutete auf eine Bank und verschwand in demselben Augenblick wieder nach vorn.
    »Ich musste die Leine losmachen«, erklärte er entschuldigend, während er dafür sorgte, dass sein schönes Boot nicht gegen das des Nachbarn stieß. Als er sich an einem Pfahl rückwärts aus der Box gezogen hatte, holte er die Segel hoch. Und schon setzte sich das Schiff in Bewegung.
    »Wie gut, dass es aufgefrischt hat«, rief er ihr gut gelaunt zu. »Ich hatte schon Sorge, dass Flaute herrschen würde, und dann wäre es nichts geworden mit der schönen Überraschung.«
    Eva musterte ihn bezaubert. Wie er da stand … das Ruder, das zu ihrer Verwunderung nichts als ein langer hölzerner Stock war, in der einen Hand, die andere als Schutz gegen die Sonne an die Stirn gelegt … Ihr gefiel, was sie sah. Durch das Hemd konnte man seinen durchtrainierten

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