Die Maori-Prinzessin
Anker werfen.«
Eva sah sich in der Lagune um. Hier war kein Mensch, während sich am Horizont Hunderte von weißen Segeln abzeichneten.
»Aber warum sind wir hierher gesegelt?«
Adrian lächelte verschmitzt. »Weil ich mit dir allein sein wollte. In dem verdammten Haus haben wir doch keine Ruhe.«
»Ich bin eine junge Lady. Und du wagst es, mich mit dir allein … nein, das hätte ich nicht von dir gedacht«, scherzte Eva, während ihr Herzschlag sich beschleunigte. Was für eine verlockende Aussicht!
»Ich glaube, Lady, Ihr versteht mich falsch. Ich werde nicht Hand an Euch legen. Mein Anliegen ist ein ganz anderes. Schaffst du es, rückwärts die Leiter hinunterzusteigen? Dort steht ein Korb. Hol den mal aus der Kajüte.«
Eva stand vorsichtig auf. Es war eine wackelige Angelegenheit, aber sie wollte ihm zeigen, dass sie das Zeug hatte, eine echte Seemannsfrau zu werden. Sie hielt sich fest und schaffte es, in das Innere den Boots zu gelangen. Zwischen den beiden Kojen stand ein großer Korb, den sie nur unter großer Anstrengung nach draußen befördern konnte. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz, was gar nicht so einfach war, weil das Boot auf ihrer Seite hoch aus dem Wasser stach. Geschickt stellte sie den Korb auf den Boden und presste ihn zwischen ihre Beine, sodass er nicht durch das Boot schießen konnte.
Adrian sah ihr mit sichtlichem Vergnügen zu. »Ich habe doch gewusst, dass du dich gut an Bord machen wirst!«
»Warte es nur ab. Ich werde dir gleich ein Menü reichen.«
Er lachte. »Nein, nein, du hast mir bewiesen, dass du eine Bootsfrau bist. Ich segle nur noch dort in den Windschatten, und dann essen wir ganz in Ruhe.«
Plötzlich stand das Boot. Adrian ließ das Ruder los und dann das Großsegel fallen, bevor er nach vorne kletterte und das Vorsegel hinunterholte. Das Boot schaukelte nicht mehr.
Adrian nahm Eva erst einmal in den Arm und küsste sie.
»Wie gefällt es dir hier?«
Eva blickte den schmalen Küstenstreifen entlang, der die Lagune vom Meer trennte.
»Ein Traum!«, flüsterte sie.
»Und schau mal, was ich hier habe!«
Adrian holte aus einer Kiste unter der Bank eine kleine Tischplatte hervor und befestigte sie an den Bänken. Nun hatten sie einen stilvollen Essplatz. Eva nahm die Sachen aus dem Korb und deckte den Tisch. Adrian hatte an alles gedacht: Gläser, Teller, Besteck, Servietten, eine Flasche Wein, Braten, Brot.
Es wurde ein köstliches Essen. Als sie fertig waren, kletterte Adrian zu ihr auf die Bank und begann, ihr zärtlich über den Nacken zu streichen. Sie wandte sich zu ihm um, und sie küssten sich lange und leidenschaftlich. Bisher hatten sie sich nach einem langen Kuss stets wieder voneinander zurückgezogen. An diesem Tag war es anders. Eva spürte in jeder Faser ihres Körpers, dass sie mehr wollte. Allein der Geruch seines Haares und seiner Haut erregte sie. Er roch nach Sonne und Meer.
»Wollen wir nach drinnen gehen?«, fragte er mit belegter Stimme und zog sie, ohne eine Antwort abzuwarten, von der Bank hoch. Auf der Leiter nach unten ließ er ihr den Vortritt. Eva setzte sich auf die linke Koje und beobachtete, wie lässig er die Treppe hinunterkletterte. Sie musste an die gehässigen Worte seiner Schwester denken. Adrian war alles andere als ein Jüngelchen. Er war ein ernsthafter Mann, wie Eva ihn sich erträumte. Manchmal war er sogar zu ernst. Dann wünschte sie ihm die Lockerheit, die Daniel ausstrahlte, wenn er nicht gerade gekränkt abreiste.
Adrian setzte sich neben Eva auf den Rand der Koje und legte den Arm um sie. Schon während sie sich leidenschaftlich küssten, spürte sie seine forschenden Finger über den weichen Stoff ihres Sommerkleides wandern. Ihr wurde heiß, als er bei ihren nackten Beinen angelangt war und die Hand unter ihr Kleid schob. Eva zog ihn sanft auf die Koje. Er lag jetzt über sie gebeugt neben ihr und blickte sie begehrlich an. Sie kannte seinen zärtlichen und leidenschaftlichen Blick, aber dieses fordernde Blitzen in seinen Augen nahm sie zum ersten Mal bei ihm wahr. Es erregte sie, denn es stand darin geschrieben, wonach es sie genauso verlangte wie ihn: Ich will dich! Ich will dich! Ich will dich!
Er verstand es, geschickt ihr Kleid zu öffnen. Als sie schließlich nackt dalag, betrachtete er sie wie ein Wunder. »Du bist so schön«, stöhnte er. Dann stand er auf und zog sich aus. Eva konnte den Blick nicht von ihm lassen. Er war schlank und muskulös. »Bleib einen Augenblick so stehen! Bitte!«,
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