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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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Kampfhaltung ein.
    »Dumme Gans«, sagt Vienne. »Die werden nicht beißen.«
    Riki-Tiki sieht immer noch ängstlich aus. »Und was jetzt? Hängen wir sie an ihren Daumen auf? Befragen wir sie, bis sie ihr Gedärm ausspucken?«
    »Hört sich nach einem Plan an«, sagt Vienne.
    »Wir könnten sie auch den Bauern übergeben.«
    »Wo bleibt da der Spaß?«, fragt Riki-Tiki in todernstem Tonfall. »Ich erzähle es Tychon!« Und schon hüpft sie kichernd von dannen.
    »Du solltest sie Häschen nennen, nicht Gans.« Ich beobachte, wie sie hinter den Trennwänden verschwindet. Der Ernst der Lage scheint ihr vollends zu entgehen. Mein erster Impuls drängt mich, ihr den Frohsinn auszutreiben, denn er kommt mir den Verwundeten gegenüber respektlos vor. Aber sie ist, wer sie ist. Und es ist nichts falsch daran, glücklich zu sein.
    Ich schaue Vienne an. »Reden wir doch mal über meine Idee für einen Kampf und eine mögliche Schießerei.«
    »Es ist dir also ernst? Wir sollen ihre Uniformen anziehen und uns in den Außenposten schleichen?« Sie misst Richards und Franks mit einem langen, abwägenden Blick. »Also gut, aber du bist derjenige, der sie bis auf die Unterwäsche ausziehen darf. Auch ich habe meine Grenzen.«
    »Was? Du liebst mich nicht?«
    »Wenn du da noch fragen musst« Irgendetwas hinter mir erregt ihre Aufmerksamkeit, und ihr Blick schweift ab. »Da kommt Ärger.«
    Als ich mich umdrehe, sehe ich Joad und Rebecca auf uns zukommen. Rebecca hat das Kinn vorgereckt und schreitet zielstrebig aus. »Vier von unseren Leuten werden vermisst«, platzt sie aus ein paar Metern Entfernung heraus. Sie ist eindeutig nicht die Sorte Mensch, die allzu viel Wert auf Etikette legt. »Lymes Sturmnacht hat sie entführt.«
    Obwohl ich weiß, was sie meint, zeige ich auf die Gefangenen. »Diese Männer? Ich glaube nicht, dass die jemanden entführt haben.«
    »Da waren noch mehr von diesen Schlägern«, erwidert Rebecca. »Ein Dutzend, vielleicht auch mehr. Zeugen sagen, sie hätten unsere Leute auf Lastwagen verladen. Diese beiden haben sie hier zurückgelassen. Vielleicht ein Ablenkungsmanöver.«
    »Das ergibt keinen Sinn«, sage ich. »Meiner Erfahrung nach entführt Lyme niemanden. Er zieht es vor, die Leute umzubringen, indem er ihnen Drogen verkauft.«
    »Warum meine Leute entführt wurden, ist nicht von Bedeutung«, entgegnet Rebecca. »Ich will sie zurückhaben, und nach allem, was ich hier sehe, seid ihr zwei ziemlich gut im Umgang mit Sturmnacht. Sie haben ein Basislager hier in der Nähe in Tharsis Zwei ...«
    »Nein.« Vienne tritt vor. »Suchen Sie sich jemand anderen.«
    »Nein?« Rebecca runzelt die Stirn. Offensichtlich ist sie es nicht gewohnt, dass man sich ihr widersetzt. In diesem Moment fällt ihr auf, dass Vienne ein kleiner Finger fehlt, und ich halte meine verstümmelte Hand hoch, um ihr zu zeigen, dass wir zusammengehören.
    »Ihr seid Dalit . Okay, ihr wollt also Geld.«
    »Nehmen Sie Ihr Geld«, sagt Vienne und ballt eine Faust, »und schieben Sie es sich in den ...«
    »Vienne!« Ich ziehe sie zur Seite. »Geben Sie uns eine Minute, Rebecca.«
    Nachdem ich Vienne zur Seitentür hinaus eskortiert habe, höre ich, wie Riki-Tiki etwas sagt, worauf Rebecca antwortet: »Was soll das heißen, ich kann froh sein, dass ich meinen Kopf noch auf dem Hals trage?«
    Draußen liegt der strenge Geruch verkohlten Metalls in der Luft. Einige Bauern haben sich vor der Krankenstube versammelt. Nach ein paar Sekunden gehen sie mit Werkzeugen in Händen zum Brandort. Ich nehme an, sie wollen begraben, was von den Gebäuden noch übrig ist, wenn das Feuer nicht mehr brennt. Ich hoffe nur, es ist alles, was sie zu begraben haben.
    »Warum lehnst du den Job ab?«, frage ich Vienne. »Die Gefangenen sind in Tharsis Zwei, und da wollen wir so oder so hin. Hört sich für mich nach einer goldenen Gelegenheit an, nicht nur die Daten zu stehlen, sondern auch noch eine gute Tat zu tun, für die man uns allerdings nur spärlich belohnen wird.«
    »Blödes Luder.« Vienne kocht vor Wut über Rebecca, die wir durchs Fenster sehen können. »Für wen hält die sich?«
    »Für den Boss«, sage ich, »der sich Sorgen darüber macht, was der übelste Abschaum der Gegend seinen Leuten antun wird. Du weißt doch, wie das läuft.«
    »Sie hätte uns nicht in Gegenwart von Riki-Tiki Dalit nennen dürfen!«
    Jetzt begreife ich. »Okay, das war ziemlich dumm ...«
    »Das ist eine Untertreibung.«
    »... aber ich glaube nicht, dass sie dich

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