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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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Schlüssel zu formen, ehe sie aus der Nadel so etwas wie einen Rechen formt. »Zähl von zehn an rückwärts.«
    Ich verdrehe die Augen. »Zehn ... neun ... a...« Klick. »Angeberin.«
    »Falls es dir entgangen ist, ich bin nicht nur eine gute Schützin.« Sie wirft Haarklammer und Hülse weg und öffnet mir die Tür. »Nach dir.«
    »Danke.« Ehe ich hineingehe, halte ich kurz inne. »Mimi, Korridor scannen.«
    »Kein Personal. Vier Kameras erkannt. Sie übertragen Bilder über eine verschlüsselte Frequenz. Die Überbrückung erfordert einen Schlüsselcode.«
    »Was heißt das?«
    »Es ist unmöglich, die Sicherheitseinrichtungen mit deinen Telemetriefunktionen auszuschalten.«
    »Wozu rätst du?«
    »Lächle und sag ›Cheese‹.«
    Ich signalisiere Vienne, dass sie mir folgen soll, und betrete das Gebäude. Dann gehe ich nach rechts und einen langen Korridor entlang. Ich sehe die vier Kameras, die jeden unserer Schritte aufzeichnen. Wir bewegen uns schnell und leise, bemühen uns, keine Aufmerksamkeit zu erregen, bis wir zwei Glastüren mit der Aufschrift »Nur für autorisiertes Personal« erreichen. Dahinter, ineinem hell erleuchteten Raum, steht die gewaltige Serverfarm der Datenzentrale, in der die MUSE -Daten lagern.
    Meine Suche ist endlich zu Ende.
    »Klopf dir nicht jetzt schon auf die Schulter, Cowboy.«
    »Mimi, das ist eine Sicherheitstür.« Mir fällt ein Fingerabdruckscanner an der Tür auf. »Wir brauchen einen Code.«
    »Leg einfach deinen Finger auf den Scanner, Cowboy«, sagt Mimi. »Den schweren Teil übernehme ich.«
    Nachdem ich meinen müffelnden Überhandschuh ausgezogen habe, lege ich den von der Symbipanzerung verhüllten Finger auf den Scanner. Statische Elektrizität fährt durch den Handschuh, und die Tür öffnet sich klickend.
    »Angeber«, sagt Vienne.
    »Das beweist, dass ich nicht nur ein guter Schütze bin.« Ich halte ihr die Tür auf. »Falls dir das bisher nicht aufgefallen ist.«
    Vienne geht hinein und signalisiert, dass alles ruhig ist. »Wer hat gesagt, du wärst ein guter Schütze?«
    Au. Ich bin nicht sicher, ob ich diesen neu erworbenen Sarkasmus an ihr mag. »Hilf mir mit dem Weg, Mimi.«
    »Folge der Karte, bis du die Server mit der Aufschrift Andromeda sechsundfünfzig, siebenundfünfzig, achtundfünfzig erreicht hast. Reihe Neun-C.«
    Wir zählen sieben Reihen ab und wenden uns nach links. Die meisten dieser Kästen sind still und dunkel, aber die Andromeda-Server leuchten wie eine Gießerei bei Nacht.
    Vienne behält die Tür im Auge, während ich den Datenchip in Nummer sechsundfünfzig schiebe.
    »Download verfügbar«, meldet Mimi.
    »Wie lange?«
    Mimi seufzt. »Jeder Server enthält hundert Yottabyte an Daten. Das durchzusehen, um die Dateien zu finden, die mit dem Projekt MUSE in Verbindung stehen wird ... oh, nur ein paar Tage dauern.«
    »Dann vergiss das Durchsehen. Wie lange dauert es, alles herunterzuladen?«, frage ich. »Und wenn du jetzt sagst, das sei unbestimmbar, dann knutsch ich einen Eiszapfen und friere uns das Hirn ein.«
    »Fünf Minuten«, sagt Mimi. »Aber wenn du mich fragst, denkst du viel zu viel ans Knutschen.«
    »Ich habe dich aber nicht gefragt. Fang mit dem Download an und halte mich über die notwendige Zeit auf dem Laufenden.«
    Vienne nimmt Verteidigungshaltung mit direkter Sicht auf die Tür ein. »Dieses Gewehr ist eine echte Antiquität«, sagte sie. »Ich wünschte, ich hätte mein Armalite.«
    Das wünschte ich auch , denke ich. Dann müsste ich mir weniger Sorgen wegen der Befreiung der Geiseln machen. »Zeit, Mimi?«
    »Noch zwei Minuten und siebendundreißig Sekunden.«
    Die Hälfte wäre überstanden.
    Klick .
    Einen Moment später gehen die Lichter aus, und die Notstromversorgung wird aktiviert.
    Als die Lichter wieder aufflammen, sind sie viel trüber.
    »Mimi«, sage ich, »erzähl mir was Gutes.«
    »Der Server ist immer noch online.«
    »Erzähl mir was Schlechtes.«
    »Der Zugriff auf die Datenzentrale wurde entdeckt.«
    »Erzähl mir was Schlimmeres.«
    »Ist ein Sicherheitsalarm schlimmer?«, fragt Mimi.
    Viel schlimmer.
    Ich weise sie an, eine Telemetrieverbindung zwischen mir und Vienne herzustellen.
    »Achtung!«, flüstere ich in scharfem Ton ins Mikro. »Wir bekommen Gesellschaft. Halte sie auf, bis der Download abgeschlossen ist. Danach werfen wir eine Rauchgranate und verschwinden.«
    »Bewaffnet?«, fragt sie.
    »Das ist Sturmnacht doch immer.«
    Sie lädt die Waffe durch. »Genau wie ich es

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